Die meisten Komplimente, sagt Barbara Sturm, bekomme sie für ihre Haut.

Ich selbst hingegen habe das Gefühl, dass die bewundernden Kommentare sich nicht nur auf ihren – in der Tat makellosen – Teint beziehen, sondern vor allem auch auf ihre unglaublich herzliche Ausstrahlung und ihre schöne Persönlichkeit, mit der sie mich bereits bei unserer ersten Begegnung vor rund einem Jahr verzauberte, die mit einem heftigen Girlscrush und einem spontanen Beauty-Abenteur endete, wie Du vielleicht noch weisst.

Entsprechend glücklich war ich, als Barbara Sturm zur Lancierung ihrer Hautpflege-Linie Molecular Cosmetics bei Jelmoli  extra aus München anreiste und sich nach dem offiziellen Teil viel Zeit nahm für einen Kaffeeklatsch mit mir. Dabei kam natürlich auch ihre Lebensgeschichte zur Sprache, welche Dir lovely Babs hier grad selbst erzählt: Witzig, ehrlich, berührend und unglaublich liebenswert, wie Du gleich selbst feststellen wirst.

JA, ICH BIN EIN FAN!

 

 

«Mein erstes Geld verdiente ich in einer italienischen Eisdiele, da war ich ungefähr 16 Jahre alt. Das Eis wurde von Hand hergestellt, mit echtem Rahm, frischen Eiern und viel Zucker, genauso wie es sein muss. Mein Vater ist Architekt, er hat das Lokal umgebaut und mir den Job vermittelt. Wann immer es mir möglich war, stand ich dort hinter dem Tresen und verkaufte Eis oder servierte Eisbecher.

Für mich war es der perfekte Einstieg ins Berufsleben, weil ich einer Tätigkeit nachgehen konnte, die mir Spass machte. Was ich von meinem Einkomme gekauft habe, weiss ich nicht mehr, vermutlich investierte ich es in Kleider oder in meinen Führerschein – keine Ahnung.

Dafür erinnere ich mich noch sehr gut daran, wie ich bereits als kleines Kind meine Mutter zur Arbeit begleiten durfte. Sie war Laborärztin und nahm mich häufig mit ins Krankenhaus. Für mich gab es nichts besseres, als mit ihr auf Visite zu gehen. Ja, das hat mich dermassen fasziniert, dass ich bereits als Vierjährige von einer Laufbahn im medizinischen Bereich träumte.

Nach der Schule studierte ich dann aber nicht nur Medizin, sondern auch Sport. Einerseits, weil es mich interessierte – mein bestes Schulfach war Turnen – und andererseits, fand ich die Studierenden in diesem Fach irgendwie viel lockerer und entspannter. Die konnten richtig feiern!

Promoviert habe ich im Bereich der Orthopädie und später war ich im Entwicklungsteam eines neuen Verfahrens zur Behandlung von alterndem Knorpelgewebe entwickelte. Für diese Therpie wird dem Patienten Blut abgenommen und in einem Spezialverfahren im Labor aufbereitet, bevor es wieder lokal zugeführt wird. Die im Eigenblut vorhandenen Heil- und Wachstumsfaktoren können so gezielt eingesetzt werden, um Entzündungen zu reduzieren und den natürlichen Regenerationsprozess zu beschleunigen.

Oder, um es etwas weniger kompliziert zu sagen: Wir haben ein Mittel gegen die Volkskrankheit Arthrose gefunden, indem wir den Verfallsprozess der Knorpel im Körper durch den Einsatz von körpereigenen Abwehrmitteln stoppten. Weil Haut- und Knorpelzellen eine ähnliche Funktionsweise haben, begann ich irgendwann damit, meine bisherigen Erfahrungen auf die Dermatologie zu übertragen. Es reizte mich, etwas Eigenes zu entwickeln, wobei neben meinem wissenschaftlichen Anspruch sicher auch noch das persönliche Interesse an einer effizienten Methode gegen die Hautalterung eine grosse Rolle spielte, ich war da ja so schon um über 30 Jahre alt.

Das Ergebnis meiner Forschungen war eine neuartige Therapie zur Straffung des Gesichtes mit Hilfe von Filtern und körpereigenen Proteinen, die in der Kombination dafür sorgen, dass neues Kollagen gebildet wird und sich das Füllmaterial weniger schnell abbaut. Das alles machte schnell die Runde und plötzlich galt ich auch als Spezialistin für Anti-Aging-Behandlungen.

Zum Wendepunkt kam es schliesslich nach einem Portrait über mich in der ‚Welt am Sonntag’. Der Aufhänger für diese Geschichte war der amerikanische Schauspieler Nick Nolte, den ich 2004 wegen seiner Arthrose im linken Knie behandelt hatte. Kaum war die Zeitung gedruckt, klingelte das Telefon in der Praxis ohne Unterlass. Alle baten um einen Termin bei mir, es war total verrückt, wobei sich das leider auch auf meine Kollegen bezog. Statt sich mit mir zu freuen oder sich sogar bei mir zu bedanken – immerhin sorgte ich in den folgenden Monaten für volle Kassen! –, gab es schiefe Blicke. Dieser Neid, der mir damals entgegenschlug, bewog mich letztlich dazu, eine eigene Praxis zu eröffnen. Man kann also durchaus sagen, dass ich meine jetzige Karriere indirekt Nick Nolte zu verdanken habe (lacht laut).

Diese Entscheidung hat ganz klar mein Leben verändert, rückwirkend betrachtet ergibt das alles seinen Sinn. Vielleicht ist dieser feste Glaube an das Schicksal, aber auch an mich selbst mein persönliches Erfolgsrezept, wer weiss das schon? Im Beruf handelte ich schon immer nach dem Motto ‚nichts ist unmöglich’, so ist letztlich auch meine erste Crème entstanden, die ich zunächst nur für mich kreierte, weil ich eine schöne, reine Haut wollte und sich auf dem Markt keine guten und effizienten Produkte fanden dafür.

Der Erfolg sprach für sich, plötzlich wollten all meine Patienten auch eine solche Creme. Mir wurde schlagartig klar, dass es ein grosses Bedürfnis nach nachhaltigen, wirksamen Pflegeprodukten gibt und ich begann mit der Unterstützung von Kollegen aus Harvard mit der Konzipierung einer Pflegeserie, die nicht nur meinen Patienten, sondern einer grossen Masse zugänglich sein sollte. Dafür wählten wir Inhaltsstoffe aus, die in ihrer Wirkungsweise so gut wie möglich den körpereigenen Heilfaktoren entsprechen. Gleichzeitig verzichteten wir komplett auf Mineralöle und Konservierungsstoffe, denn die machen die Haut nur schlechter.

Im Jahre 2011 war es dann so weit und wir brachten ‚Molecular Cosmetics’ auf den Markt. Auf Anregung meines Umfeldes habe ich das Sortiment seither ständig erweitert. Der neue Anti-Aging Primer etwa entstand in Zusammenarbeit mit Monika Blunder, die als Makeup Artist unter anderem Jessica Alba und Rosie Huntington-Whiteley schminkt. Sie war schon lange auf der Suche nach einem Primer, mit dem sie die Haut auf das nachfolgende Make-up vorbereiten kann, ohne dass dabei die Poren verstopft werden. Gemeinsam entwickelten wir den Anti-Aging-Primer, der Grundierung und Pflege in einem Produkt vereint.

Für mich war das eine neue Erfahrung, denn privat benutze ich so gut wie nie Make-up und auch sonst ist meine Beauty-Routine immer noch sehr einfach – ich mag schöne, gesunde Haut am liebsten. Genau so am Herzen liegt mir die Zukunft unserer Kinder, mein grösster Wunsch ist es, die Welt für die nächste Generation wieder in Ordnung zu bringen. Dafür engagiere ich mich mit vollem Einsatz! 

Wenn mich jemand nach dem besten Beauty-Rezept fragt, sage ich immer: Happiness. Ich selbst habe mehr als genug davon!»