Auf den ersten Blick scheint es ein Widerspruch.

Auf der einen Seite habe ich die Sache mit den roten Lippen so gar nicht im Griff, weil

a) der Lippenstift infolge meiner kaum vorhandenen Feinmotorik entweder noch vor der eigentlichen Anwendung schon abknickt wie eine Sonnenblume im Herbststurm oder es

b) aus dem gleichen Grund zu einem schmierigen Debakel im Gesicht kommt, das mich aussehen lässt wie der Joker auf Steroiden.

Auf der anderen Seite liebe ich es, meinem normalen Alltagsgesicht per knallrotem Lippenstift ein optisches Upgrade zu verpassen und fordere darum mein Glück immer wieder von neuem Heraus.

Mit unerschütterlichem Optimismus und gleichzeitig einer für meinen Beruf beschämend tiefen Erfolgsquote, die nur dank findigen Makeup-Innovationen nicht bei Null liegt.

Lange haltbare Lipstains mit flachem Applikatoren etwa, an denen selbst ein Stürchel wie ich nicht scheitern kann.

Oder bruchsichere Exemplare wie die neuen Crushed Creamy Colors von Bobbi Brown (in verschiedenen Nuancen für je ca. 40 CHF), mit denen sich – Jackpot – sowohl die Lippen als auch die Wangen schminken lassen.

Ganz einfach durch sanftes Auftupfen der Farbe aus der hübschen Tube.

In kleinen Klecksen.

Per Finger.

Schicht für Schicht.

So lange, bis der gewünschte Look erzielt ist.

Von einem schüchternen «huch, ich habe mir aus Versehen auf die Lippen gebissen» bis hin zu «in your face, Baby». Wobei ich an dieser Version noch arbeiten muss, um ehrlich zu sein.

Aber etwas anderes hast Du auch gar nicht erwartet, oder?