Ein kreativer Kopf sei sie schon immer gewesen, sagt lovely Livia Bass, die nach ihrem Studium im Hotel- und Tourismusmanagent als Event- und Marketingleiterin sehr erfolgreich diverse Grossanlässe Anlässe organisiert hatte. «Tief im Innern aber habe ich bereits sehr früh gespürt, dass ich irgendwann einmal mein eigener Chef sein würde», erinnert sich die in Zürich wohnhafte Bündnerin mit einem Schmunzeln.

Drei Jahre ist es her, seit sich Livia Bass als Fotografin selbstständig machte und mit diesem Schritt ihren grossen Traum verwirklichte. «Für mich ist es der ideale Job, da ich meine Kreativität mit den Kund:innen leben kann.» Als Mensch mit vielen Ideen habe es ihr nie an Inspiration gemangelt, erinnert sie sich, «aber genau das brachte mich manchmal auch an meine Grenzen».

Um produktiv arbeiten zu können, das wurde ihr schon bald klar, braucht es eine gute Planung, Ordnung und Organisation. «Ich wollte einen täglichen Begleiter für das Business und mein Privatleben, der praktisch ist, gleichzeitig schön aussieht und in der Handtasche Platz hat». Umgesetzt hat Livia diese Vision dann grad selbst mit der Lancierung ihres eigenen Brand Simple and More, unter dem sie im gleichnamigen Onlineshop eine kleine, aber feine Auswahl an Produkten anbietet, «die wie kleine Ruheinseln im Alltag für Entschleunigung und Klarheit sorgen, damit man anschliessend mit neuer Energie seine Pläne verwirklichen kann».

Warum sie mit Agenden und anderen Schreibwaren im Jahr 2022 ganz offenbar einen Nerv der Zeit getroffen hat – die Verkaufszahlen sprechen für sich –, was gegen das ständige Aufschieben unliebsamer Aufgaben wirklich hilft und wie sich mit einfachen Ritualen ein wenig mehr Ordnung in den Alltag bringen lässt, erklärt charming Livia im folgenden Interview grad selbst, für das ich mich recht herzlich bedanke (so wie auch für die schönen Fotos)!

Fotografin und Achtsamkeitsprofi Livia Bass verrrät auf sonrisa, wie man das Aufschieben unliebsamer Aufgaben in den Griff bekommt – und warum Schreibwaren dabei heilfen.

Der Name «Simple und More» tönt wie ein Widerspruch. Oder nicht?

«Ja und nein.

Ich finde, wir sollten die kleinen Dinge im Leben wieder mehr zelebrieren und privat und beruflich auch die kleinen Erfolge feiern. Oft habe ich das Gefühl, wir leben in einer Gesellschaft, in der wir alles haben und trotzdem nicht happy sind. Wir rasen durch die Tage, Wochen, teilweise Monate, ohne bewusst anwesend zu sein und schwups, ist ein Jahr wieder vorbei.

Gegen dieses Gefühl von Ausgeliefert-sein hilft es, scheinbar ganz einfache Dinge schriftlich festzuhalten – etwa wo man steht, welche Ziele und Wünsche man anstrebt und alles, was diesen Träumen vielleicht im Weg steht. Oft machen wir zu viel oder haben ein schlechtes Zeitmanagement. Vielleicht verbergen sich dahinter auch gewisse Ängste. Doch wenn man sich bewusst mit diesen persönlichen Dingen auseinandersetzt, genau hinschaut und manches vereinfacht, ist es eben More.

Es sind die kleinen Dinge, die oft Grosses bewirken!»

Dein Angebot umfasst verschiedene Schreibwaren. Macht das im Zeitalter digitaler Agenden noch Sinn?

«Absolut – gerade in dieser Zeit, in der wir alles online machen, ist es umso schöner, wieder etwas ‘echtes in den Händen zu halten. Das ist nicht rückständig, sondern lässt sich bestens kombinieren mit dem Alltag im Jahre 2022.

Ich selbst etwa habe meine Termine alle online, da ich mit der Fotografie zum Teil bereits bis 2023 für Hochzeiten gebucht bin und da ist es online einfacher. Aber wenn es um das Daily Business und Arbeiten geht, schreibe ich alles händisch auf – jedes To-Do, für jeden Tag. Das ist meiner Meinung nach viel verbindlicher.»

Wie lassen sich die Schreibwaren von Simple and More nutzen?

«Da gibt es unzählige Möglichkeiten, wobei das schon bei der individuellen Gravur anfängt.  Einige Kunden haben ein Notizbuch, um ihre Träume aufzuschreiben, andere verwenden es als Dankbarkeitsjournal und natürlich kann man es auch als Notizbuch im klassischen Sinn verwenden.

Die Agenda – der Bestseller im Moment – ist sowohl auf private als auch berufliche Ziele ausgerichtet, da sich bei den meisten diese Bereiche überschneiden. Auch hier möchte ich den Menschen helfen, ihre Wünsche und Ziele bewusst wahrzunehmen, sie aufzuschreiben und dann umzusetzen. Dafür gibt es einen Milestone- & Actionplan, eine simple Monatsübersicht mit Monatszielen, und dann jeweils die weitere Aufteilung in Wochen und Tage.

Am Anfang braucht es vielleicht etwas Zeit, bis man seine richtigen Routinen gefunden hat. Aber hat man das geschafft, ist man wirklich effizienter, fokussierter und verliert die Dinge nicht mehr aus den Augen oder ist überfordert und unmotiviert. Oft höre ich, dass die Zeit fehlt, aber in Wirklichkeit liegt das Problem darin, dass Prioritäten nicht richtig gesetzt werden!»

Ich finde, wir sollten die kleinen Dinge im Leben wieder mehr zelebrieren und privat und beruflich auch die kleinen Erfolge feiern

Livia Bass
Fotografin und Achtsamkeitsprofi Livia Bass verrrät auf sonrisa, wie man das Aufschieben unliebsamer Aufgaben in den Griff bekommt – und warum Schreibwaren dabei heilfen.

Dein Geschäft basiert eigentlich auf dem Konzept der Achtsamkeit und der Entschleunigung. Was bedeutet diese Begriffe für Dich?

«Ich glaube, genau wegen des permanenten Angebots an Informationen, denen wir alle ausgesetzt sind, braucht es einen Ausgleich in Form von Achtsamkeit und/oder Entschleunigung. Viele schauen nämlich direkt nach dem Aufwachen als erstes auf ihr Handy, lesen News und Text-Nachrichten. Oft hat das zur Folge, dass man im Kopf schon wieder müde ist, bevor man überhaupt ‘richtig’ angefangen hat zu arbeiten.

Aus diesem Grund versuche ich mein Handy jeweils erst am Mittag zu checken oder vorher zumindest nur kurz reinzuschauen, ob etwas Wichtiges ansteht.

Um auf die Frage zurück zu kommen: Achtsamkeit bedeutet für mich bewussten Konsum, wobei sich das nicht nur auf materielle Güter, sondern auch die Zeit an sich bezieht.»

Als Profi auf dem Gebiet hast Du mittlerweile viel Erfahrung auf diesem Gebiet. Verrätst Du uns drei einfache Tipps, um den Alltag nach dem Konzept von Simple und More ein wenig effizienter zu gestalten?  

«Aber natürlich, sehr gerne sogar. Oft sind es ja wie gesagt kleine Veränderungen, die am Schluss einen grossen Effekt haben:

  • Eat the frog first:

Am Abend die To-do-Liste für den nächsten Tag zu schreiben und dabei die drei wichtigsten Aufgaben für diesen Tag nach Priorität zu ordnen ist unglaublich hilfreich. Wichtig: Als erstes wird am kommenden Tag jene Aufgabe erledigt, die man am wenigsten mag. Auf diese Weise vermeidet man die leidige ‘Aufschieberitis’ und hat gleichzeitig schon sehr früh ein Erfolgserlebnis.

  • Time-Tracking:

Einfach mal die Zeit für Aufgaben stoppen. Durch das Erfassen des eigenen Zeitaufwands bekommt man ein Gefühl dafür, wie lange man tatsächlich für etwas braucht und wann man wo hängen bleibt. 

  • Time-Boxing:

Bewusst fixe Zeiten festlegen für gewisse Aktivitäten wie etwa 15 Minuten, in denen man einfach im Internet oder auf Social Media herumscrollen kann. In dieser Zeit sollte alles andere liegen bleiben. Fokus ist heute mit sämtlichen Ablenkungen besonders wichtig für effizientes Arbeiten.» 

Was tun, wenn man einfach nicht in die Gänge kommt und die Sache mit der Effizienz nicht klappt?

«Ich denke, oft ist man einfach überfordert oder weiss nicht, wo man anfangen soll, was ein totaler Killer für die Motivation ist.

Statt den Kopf in den Sand zu stecken und alles zu ignorieren, sollte man die grossen Aufgaben in kleinere Projekte aufteilen und diese schriftlich festzuhalten. Damit verschafft man sich einerseits einen Überblick und andererseits sind die einzelnen Aufgaben dann auch einfacher umzusetzen.

Anschliessend muss man einfach loslegen, oft ist dieser Teil ja am schwierigsten. Ich rate dazu, mit einer kleinen Aufgabe zu starten, um einfach wieder in den Flow zu kommen. Bewusste Pausen, ohne Handy und auch mal an der frischen Luft, machen den Kopf frei und geben neue Energie.»

Fotografin und Achtsamkeitsprofi Livia Bass verrrät auf sonrisa, wie man das Aufschieben unliebsamer Aufgaben in den Griff bekommt – und warum Schreibwaren dabei heilfen.

Wo gilt für Dich «more is more»?

In meinen Ferien, in bewussten Momenten mit Familie und Freunden und bei Me-time Breaks. 🙂 Da möchte ich einfach im hier und jetzt sein, diese Augenblicke ohne Ablenkung geniessen und mir auch etwas gönnen.

Ich arbeite gerne und viel und finde es umso schöner, wenn ich mir mal eine Auszeit nehmen kann, zumal das oft verloren geht im Alltag. Selbst mal nichts tun und sich dabei schon fast zu ‘langweilen’ ist für mich ‘more ist more’, denn dann, wenn man mal mehr Raum zulässt, sprudeln bei mir die besten Ideen – ideal für die Kreativität.»

Fotografin und Achtsamkeitsprofi Livia Bass verrrät auf sonrisa, wie man das Aufschieben unliebsamer Aufgaben in den Griff bekommt – und warum Schreibwaren dabei heilfen.