Exklusiv: Hier erhältst Du einen Einblick hinter die Kulissen von Chanel Beauty
Manche Premièren im Leben verlaufen anders als erwartet, einige sind mit Herzklopfen verbunden, gewisse treiben den Puls massiv in die Höhe und dann gibt es noch jene ersten Male, bei denen die Glückshormone ausser Rand und Band geraten, weil einfach alles stimmt.
Für mich ein sehr gutes Beispiel dafür ist die Besichtigung des Forschungs- und Innvoationszentrums von Chanel in Pantin unlängst, wo mir sowie anderen Gästen aus aller Welt erstmals in der Geschichte des Hauses ein exklusiver Einblick hinter die Kulissen jenes Orts gewährt wurde, an dem Mademoiselle Chanel das Konzept der «integrativen Schönheit» im Sinne einer Harmonie zwischen Körper, Geist und Umwelt entwickelt hatte.
«Für Gabrielle Chanel waren sowohl Mode als auch Kosmetik dafür bestimmt, der Anziehungskraft jeder Frau zu dienen. Integrative Schönheit nach unserem heutigen Verständnis ist eine Fortsetzung dieser ganzheitlichen Vision von Mademoiselle Chanel. Es ist eine Philosophie, die auf der Vergangenheit basiert, mit der Gegenwart verbunden ist und in die Zukunft schaut », erklärte Blandine Velin, International Head of Influence & Brand Engagement Fragrance & Beauty Division bei Chanel, in ihrer Begrüssungsrede zum diesem einzigartigen Rundgang, von dem ich Dir viele Bilder (copyright: @Chanelbeauty sowie unter dem Text von mir) sowie die wichtigsten Informationen aus dem Beauty-Universum von Chanel mitgebracht habe.
Von Pantin in die Welt
Du erinnerst Dich sicher noch, Darling: Den Anfang nahm das Beauty-Projekt von Mademoiselle Chanel mit der Lancierung von Chanel N° 5 (in diesem Text kannst sonst Du alle Fakten zum berühmtesten Parfum der Welt nochmals in Ruhe nachlesen) im Jahre 1921. Bereits drei Jahre später folgte die Gründung der «Société des Parfums Chanel», um eigene Parfums sowie Kosmetikprodukte herzustellen und zu vertreiben und noch im gleichen Jahr lancierte die umtriebige Mademoiselle Chanel die erste Makeup-Kollektion. Ernest Beaux, den wir alle als Mastermind hinter Chanel N° 5 kennen, wurde zum Parfumkreator des Hauses ernannt.
Als Hauptsitz wählte die Geschäftsfrau den Pariser Stadtteil Pantin, in dem sich aufgrund der Nähe zur Seine sowie einem Anschluss an die Eisenbahn seit dem 19. Jahrhundert viele Marken der französischen Beauty-Industrie niedergelassen hatten.
Knapp 50 Jahre später – 1972, um genau zu sein – entstand in dieser für das Haus Chanel historischen Gegend das heutige Innovations- und Forschungszentrum Pantin, das in den folgenden Jahrzehnten um vier weitere Standorte in den USA, Süd-Korea, Japan sowie China erweitert wurde. «In diesem Hub treffen modernste Technologien auf kunsthandwerklichen Methoden, Wissenschaft auf Erfindergeist und Know-How auf Fachwissen – alles in den Diensten der Schönheit», sagte Nathalie Volpe, International Innovation Research and Development VPL bei Chanel, in ihrer Begrüssungsrede am Pressetag.
Was mich besonders beeindruckt: Durch die internationale Zusammenarbeit verschiedener Fachleute aus den Bereichen Dermatologie, Statistik, Technik, Farbenlehre, Biologie, Phytochemie, Botanik, Landwirschaft sowie Imkerei entsteht ein multidisziplinärer Austausch, der in vielen Fällen auch von grossem Nutzen ist für die Wissenschaft. Dazu später mehr…
Vom Feld auf das Gesicht
Irgendwie war mir vor dem Besuch in Pantin nicht bewusst, dass bereits Mademoiselle Chanel bei den Beauty-Produkten auf hochwertige Rohstoffe aus natürlicher Quelle setzte. Grad mehrere Zutaten für Chanel N° 5 wurden nämlich lokal an der Côte d’ Azur angebaut, was zur Folge hatte, dass die Firma 1987 einen Vertrag mit dem führenden Produzenten der Region unterzeichnete. Auf diese Weise übernahm Chanel die Kontrolle über seine Lieferkette, was sich als grosser Vorteil für alle Beteiligten erweisen sollte, wie mir gesagt wurde.
Noch einen Schritt weiter ging man 2002 mit der Eröffnung des ersten Open-Sky-Laboratoriums auf der Insel Madagaskar zur botanischen Kultivierung sowie Erforschung verschiedener Pflanzen, darunter einer spezielle Vanilleorchidee, wie mir Nicola Fuzzati, Direktor für Innovation und Entwicklung von Inhaltsstoffen bei Chanel Research, beim kurzen Beauty-Date verriet: «Aus verschiedenen Pflanzenteilen dieser Blume – den Früchten, den Blüten, den Blättern – konnten wir natürliche Wirkstoffe mit aussergewöhnlichen hautregenerierenden, reparierenden und schützenden Eigenschaften geschaffen, welche das pflegende Herzstück der Sublimage-Linie bilden».
Mittlerweile, übrigens, gibt es übrigens fünf solcher Open-Sky-Labs, darunter in Gaujcq, wo ich im Frühling vor einem Jahr auf den Spuren der Kamelien für die Chanel N°1-Kollektion wandelte, wie Du Dich vielleicht noch erinnerst.
Hier gehen wir aber nochmals zurück nach Pantin zu Monsieur Fuzzati, den ich bei dieser Gelegenheit noch kurz zur neusten Lancierung der Chanel Sublimage-Kollektion befragen konnte: Ein zu 90 Prozent natürliches Nachtserum (im Nachfüll-Flakon für ca. 780 CHF bzw 660 als Refill), welches gemäss meinem Gesprächspartner neben einen Komplex fermentierter Elixiere aus Vanilla Planifolia und Neroli zusätzlich ein Chronopeptid natürlichen Ursprungs enthält.
«Als erstes Nachtserum aus der chronobiologischen Forschung unterstützt Sublimage L’Extrait de Nuit von Chanel die natürlichen regenerativen Prozesse der Haut, welche in der Nacht auf Hochtouren laufen», sagte Nicolas Fuzzati. «Verschiedene Messungen haben beweisen, dass diese Kombination von Aktivstoffen zu einer sichtbaren Verbesserung des Hautbildes führen». Oder wie es im offiziellen Text zur luxuriösen Neuheit von Chanel heisst: «Acht Stunden nach dem Aufwachen wirkt der Teint strahlen frisch.»
Von der Wissenschaft zur Medizin
Zum Abschluss des heutigen Beauty-Romans gibt es noch die oben versprochene Erklärung, warum wir dem Haus Chanel nicht nur den ganzheitlichen Schönheitsansatz sowie viele innovative Produkte zu verdanken haben, sondern in naher Zukunft vielleicht auch eine Welt mit weniger Krankheiten.
Um herauszufinden, inwiefern sich genetische Faktoren auf den individuellen Alterungsprozess eines Menschen auswirken, führen die Forschenden von Chanel nämlich seit vielen Jahren verschiedene Studien mit externen Partner:innen durch. Einer von ihnen ist Professor Johannes Grillari von der Universität für Bodenkultur Wien, der als Koriphäe auf dem Gebiet der so genannten Seneszenz gilt. «Im Gegensatz zu vitalen Zellen hat sich der Stoffwechsel bei seneszenten Zellen verlangsamt», lautet die Erklärung von Chanel für diesen Vorgang, der beim Altern eine zentrale Rolle spielt, da diese Zellen gemäss aktueller Lehrmeinung auch die Seneszenz der benachbarten Zellen begünstigen und darum ab einer bestimmten Menge die optische Hautalterung beschleunigen kann.
In enger Zusammenarbeit mit Professor Grillari suchten die Spezialists:innen von Chanel nach Möglichkeiten zur Verlangsamung der Seneszenz, wie mir erklärt wurde. Gemeinsam habe man einen pflanzlichen Wirkstoff aus den französischen identifiziert, welcher nachweislich die negativen Auswirkung seneszenter Zellen zu mindern vermag. Die Entdeckung der einzigartigen Eigenschaften von Solidago – so der Fachname dieser Pflanze – gehöre zu den «grossartigsten Momenten seines beruflichen Lebens», wird Professor Grillari auf der Website von Chanel zitiert.
Bei Chanel – logisch – nutzt man diese Erkenntnisse zur Entwicklung neuer, noch effizienterer Formeln für die verschiedenen Anti-Aging-Hautpflegelinien, wie das Team im Labor erläuterte. «Basierend auf dieser Partnerschaft finden sich heute in der Linie ‘Sublimage Les Extraits’ verschiedene Wirkstoffe aus der Natur, welche nachweislich die Regeneration der Haut fördern.»
Da sich aber die Ergebnisse auch auf andere Organe anwenden lassen, sind diese Studien ausserdem für die Medizin von grosser Bedeutung. «Die Identifikation von Wirkstoffen gegen zelluläre Seneszenz und die Entschlüsselung ihrer Wirkungsmechanismen könnten auch unsere Perspektive auf Alter und altersassoziierte Krankheiten verändern und eröffnen ein weites Feld für neue Grundlagenforschung im biomedizinischen Bereich», schreibt Christian Doppler von der Forschungsgesellschaft in Wien über diesen Zusammenschluss von Chanel mit externen Profis, der in Zukunft vermutlich auch gesundheitliche Leiden mindern kann.
Dafür gibt es von mir ein ebenso herzliches Merci wie für den unvergesslichen Tag in Pantin, wo die Geschichte von Chanel Beauty ihren Anfang nahm.
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