Ask the expert: Guerlain National Makeup-Artist Didem Abbaszadeh
Reisen, Schulungen, Presse-Termine, Kunden-Beratungen, Weiterbildung, Familie: Allein beim Gedanken an das Programm von Guerlain Makeup-Artist Didem Abbaszadeh fühle ich mich ein bisschen wie nach einem Besuch im Boot Camp.
Powerwoman und Superschnügger Didem hingegen ist in Hochform, als sie mich vergangene Woche zur exklusiven Präsentation der Guerlain-Neuheiten empfängt – und mir auf mein Drängen hin («sag mal Didem, was ist das Geheimnis Deines Strahlens???») auch grad noch ihre besten Beauty-Tipps für die Rubrik «ask the expert» verrät.
Traumjob
«Eine Frage, die ich immer wieder höre: ‘Didem, wie wird man Makeup-Artist?’ Am liebsten hätten die Leute, ich würde ihnen als Antwort eine bestimmte Akademie oder eine konkrete Ausbildung nennen.
Tatsächlich muss aber jeder seinen eigenen Weg zu diesem Job suchen und finden, denn kein Diplom der Welt macht einen Menschen automatisch zum Makeup-Artist.
Ich selbst zum Beispiel bin ausgebildete Hair-Stylistin und kam später als Verkaufsberaterin zu Guerlain, wo international Makeup-Artist Raynold zu meinem Mentor wurde. Von meinen Erfahrungen im Verkauf profitiere ich immer noch, denn neben der Technik braucht es in unserem Job vor allem viel Menschenkenntnis – und die lässt sich nicht an einer Schule erlernen.
Mir persönlich macht genau das besonders viel Spass, denn es erfordert viel Kreativität, für jeden Menschen den passenden Look zu finden.»
Erleuchtet
«Wie in der Mode gibt es auch beim Makeup viele Trends, wovon viele vergänglich sind. Ein Thema aber, das immer Saison hat, ist die Haut. Oder besser: Ein strahlender Teint mit natürlicher Leuchtkraft, auch bekannt unter dem Fachausdruck ‚Glow‘.
Wenn sich die Haut gut anfühlt, reicht das nämlich schon vielen Menschen als Makeup. Um das zu erreichen, braucht es gute Hautpflege, reichlich Wasser von innen und aussen – sowie durch das richtige Betonen der Gesichtszüge.»
Malen nach Zahlen
«Besonders gut funktioniert das oben beschriebene Betonen der Gesichtszüge mit einer Kombination aus Licht reflektierenden Puderperlen wie Les Météorites von Guerlain und einem Bräunungspuder wie etwa der legendäre Terracotta-Bronzer von Guerlain.
Die Technik dahinter ist ganz einfach: Den Bronzer trägt man in Form einer Drei je auf der linken und rechten Gesichtshälfte auf und den Highlights in Form eines ‚g‘ wie ‚Guerlain‘.»
Makeup-Quickie
«Es ist immer das gleiche: Niemand hat Zeit für ein aufwändiges Styling am Morgen und alle wollen frisch aussehen.
Meine Tipps für das schnellste Makeup der Welt:
Eisiger Weckruf:
Zwei bis drei Mal das Gesicht kalt abwaschen reicht aus, um die Durchblutung anzukurbeln und einen Hauch von Farbe zu bekommen.
Der Frischekick für eine schöne Ausstrahlung:
a) ein Bronzer, etwa aus der Terracotta-Linie oder – ab Mai ganz neu – der Guerlain Terracotta Skin Foundation Stick, der ‚on the go‘ ganz ohne Pinsel und sogar ohne Spiegel verwendet werden kann sowie
b) ein Highlighter, zum Beispiel aus der Linie Les Météorites.
Wachmacher für die Augen:
Ein zu den Wimpern passender Mascara öffnet den Blick.
Lippen als Blickfang:
Bereits ein zarter Hauch von Lippenstift – aus der Rouge G-Serie gibt es neu auch matte Texturen sowie neue Cases! – betont die weibliche Seite eines Menschen und sorgt für dieses schöne ‚je ne sais quoi‘.
Alles in allem dauert diese Schmink-Routine nicht länger als fünf Minuten und der Effekt ist veblüffend!»
Multitalent
«Was viele nicht wissen: Mit einem einzigen Lippenstift lassen sich ganz verschiedenen Looks stylen.
* Zart und fein: Den Lippenstift nur mit den Fingern einklopfen auf den – allenfalls zuvor mit einem Balm gepflegten – Lippen
* Intensiv und klassisch: Zuerst die Lippen mit einem Liner umranden und anschliessend den Lippenstift per Pinsel in mehreren, dünnen Schichten auftragen
* Matt: Um klassischen Lippenstifte den Glanz zu nehmen, trägt man sie mit eines Wattestäbchens auf, welches das Öl aufsaugt und damit für ein mattes Finish sorgt.
Die vielen Anwendungsmöglichkeiten machen den Lippenstift für mich zum absoluten Must-Have im Beauty-Case.»
Da braut sich was zusammen
«Im Alltag ist es für die meisten Menschen kein Problem, den richtigen Look für sich zu finden und es braucht entsprechend nicht zwingend einen Profi dafür.
Bei den Brauen aber rate ich dringend ab von Experimenten, die man sonst schnell mal berät. Hier lohnt sich das Styling durch einen Fachmann oder eine Fachfrau.»
Unperfekt ist das neue perfekt
«Social Media hat vieles verändert in unserer Branche – im guten wie im nicht so guten. Denn einerseits sind wir nun viel besser vernetzt und andererseits kommt es dadurch auch zu einem gewissen Druck, weil man sich ständig miteinander vergleicht und darüber plötzlich seine eigenen Qualitäten vergisst.
Äusserliche Perfektion, wie sie heute auf Instagram oder YouTube abgefeiert wird, sagt mir darum nicht besonders zu. Für mich ist jemand perfekt, wenn er oder sie sich wohl fühlt und über sich selbst lachen kann: Ein Trend, der sich zum Glück immer mehr durchsetzt.»
Der richtige Fokus
«Einer der besten Ratschläge, die ich bekommen habe und darum gerne auch weitergebe an die Kundschaft: Konzentriert Euch beim Styling nicht darauf, angebliche Mängel zu verstecken – sondern sucht Eure eigene Schönheit und betont das, was Ihr mögt an Euch.»
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