«Wann ich mich das letzte Mal über alle Konventionen hinweggesetzt habe? Ich denke, das war im Jahre 2002, als ich mit meinem Mann unsere gemeinsame Firma gegründet habe. Alle waren skeptisch, niemand begriff mein Konzept, weil es so etwas zuvor nicht gab: Ein Beauty-Geschäft mit ausschliesslich natürlichen Kosmetik-Produkten in Bio-Qualität und professioneller Beratung durch echten Experten

Vorhang auf für den heutigen Gast auf sonrisa.ch: Margo Marrone ist die Frau hinter dem britischen Naturkosmetik-Label The Organic Pharmacy, von dem ich schon lange begeistert bin – Du erinnerst Dich sicher noch an das Facial bei Greenlane, wo mich Lara mit dem Rose Diamond Facial hübsch pflegte – und mich entsprechend tagelang vorher riesig freute auf unser Beauty-Date im Hotel Widder, in dessen Verlauf

– wir zunächst einmal sehr ausführlich unsere Tattoos bewunderten

– schnell die gemeinsame Leidenschaft für Einhörner, Smileys, Regenbogen und Talismane in Schmuckform feststellten

– fünfzehn innige Umarmungen stattfanden

– drei Mal Tränen der Rührung flossen (auf beiden Seiten)

– immer wieder so herzhaft gelacht wurde, dass meinen Bauch noch Stunden später schmerzte

– ich mal wieder einen besonders heftigen Girlscrush entwickelte, der eine professionell-neutrale Berichterstattung absolut unmöglich macht, so dass ich an dieser Stelle ganz einfach das Wort an die umwerfende Margo übergebe, der ich an dieser Stelle aus tiefstem Herzen danken möchte: für die unglaublich inspirierende Begegnung und natürlich auch für die wunderbaren Produkte von The Organic Pharmacy, von denen eine grosse Auswahl ab Oktober neu bei Marionnaud erhältlich sind.

 

 

Bis zu meinem zehnten Lebensjahr wuchs ich in Teheran auf, bevor wir Ende der 70er-Jahre alle nach London zogen. Obwohl die Mentalität in diesem Land eine ganz andere ist, fühlte ich mich von Anfang an sehr wohl. So schätze ich unter anderem, wie hier im Gegensatz zum Iran die Privatsphäre eines Menschen respektiert wird.

Umgekehrt fehlen mir in England bis heute die Berge des Irans, die eine unglaubliche Energie ausstrahlen. Ausserdem vermisse ich den Bazar von Teheran, wo letztlich alles begonnen hat. Dort gab es nämlich einen Kräuter-Spezialisten, von dem sich meine Mutter und Grossmutter jeweils verschiedene Tees oder Salben anmischen liessen, wenn einer von uns krank war. Ich fand das damals schon unglaublich spannend und mir wurde bald klar, dass ich auch auf diesem Gebiet eine Ausbildung machen möchte.

Meine Kindheit – in Teheran wie auch später in London – war einfach nur wunderbar, ich erinnere mich an lustige, glückliche Tage. Mit 15 Jahren begann ich als Teilzeitkraft in einer alten Apotheke zu arbeiten, immer am Samstag war ich da und half dem Team.

Es war für mich total faszinierend zu sehen, wie die Profis aus den verschiedenen Mitteln für die Kundschaft persönlich abgestimmte Medizin herstellten und ich fühlte mich in meinem Berufswunsch noch mehr bestärkt als vorher.

Bereits während des Studiums spezialisierte ich mich auf natürliche Medizin mit dem Schwerpunkt auf Kräutern und Ernährung. Nach einigen nicht so erfüllenden Jahren im klassischen Apothekerberuf liess ich mich zusätzlich zur Homöopathin ausbilden. Während dieser Zeit realisierte ich erstmals, wie viele Giftstoffe und gefährliche chemische Rückstände wir über unsere Nahrung, aber auch über Kosmetikprodukte aufnehmen. Das war ein Schock für mich, vor allem, weil als ich wenig später schwanger wurde und trotz intensiver Suche selbst in Reformhäusern und Bioläden keine Kosmetika ohne schädliche Wirkstoffe fand.

Mir blieb letztlich gar nichts anderes übrig, als aktiv zu werden. Vermutlich liegt das auch an meiner Herkunft – im Iran sind nämlich die Menschen alle extrem kreativ und geschäftstüchtig.

Statt zu jammern, nahm ich also die Sache selbst in die Hand mit der Gründung von The Organic Pharmacy. Das Prinzip dahinter war einfach: Ich wollte gesunde, hochwertige Kosmetika anbieten, die aus natürlichen Inhaltsstoffen besteht und tatsächlich wirksam ist.

Als Pharmazeutin und Homöopathin konnte ich dafür auf ein breites Wissen zurückgreifen und sofort loslegen mit der Entwicklung. Im Zentrum meiner Arbeit stand immer der ganzheitliche Ansatz, wie ihn unter anderem Dr Edward Bach vertritt, dessen Buch mich nachhaltig geprägt hat und der aus diesem Grund ein grosses Vorbild ist für mich.

Obwohl ich von Anfang an voll überzeugt war, gab es natürlich viele schlaflose Nächte, zumal mir viele von meinem Vorhaben abgeraten haben. Da war zum Beispiel dieser Treuhänder, der mir eine Rückkehr in die Apotheke empfahl, weil ich da ein gesichertes Einkommen hätte. So etwas steckt man nicht einfach weg…

Kommt dazu, dass ich nicht nur Unternehmerin war, sondern auch Mutter eines kleines Kindes, das darf man nicht vergessen. Die Balance zwischen Job und Familie war zum Teil ein echter Albtraum, aber irgendwie hatte ich keine andere Wahl. Zum Glück, wie ich heute sagen muss, denn ohne das Geschäft wäre ich garantiert eine dieser Glucken-Mütter geworden, die ihr Kind überbehütet.

Letztlich kommt es ja immer gut, das ist bekannt. Darum fokussiere ich mich stets auf das Positive, das Glas ist bei mir aus Prinzip halb voll. Aufgeben und Jammern bringt nichts ausser schlechter Energie, dafür habe ich kein Verständnis, vor allem, weil es den meisten von uns so unglaublich gut geht.

Natürlich habe ich auch mal schlechte Tage und dann tut es richtig gut, die innere Dramaqueen rauszulassen, um anschliessend umso entspannter weiterzumachen.

Das Leben hat seine Höhen und Tiefen, da führt kein Weg dran vorbei, aber wir haben es in der Hand, wie wir damit umgehen.

Mir persönlich geben neben der Familie vor allem auch die Reaktionen von Kundinnen und Kunden viel Kraft. Wenn mir zum Beispiel eine Frau erzählt, wie ihr unsere Produkte nach einer schweren Operation geholfen haben, dann berührt mich das tief im Herzen, weil Heilung ein wichtiger Aspekt ist bei The Organic Pharmacy – neben Spass und einer guten Portion Glamour natürlich.

Ich möchte mit meiner Firma einen Teil dazu beitragen, dass sich die Menschen in jeder Hinsicht wohl fühlen in ihrer Haut und aktive Selbstliebe praktizieren.

Auf Komplimente für die Produkte von The Organic Pharmacy reagiere ich trotzdem immer noch oft mit Verlegenheit – und dann mit Dankbarkeit.

Rückmeldungen der Kundschaft sind für mich aber auch sonst sehr wichtig, vor allem bei der Entwicklung von Neuheiten. Die besten Ideen dafür kommen mir oft beim Spazieren, ich laufe leidenschaftlich gerne und bin dann in meinem eigenen Universum. Im übrigen lasse ich mich sehr gerne von meinen eigenen Bedürfnissen inspirieren – und von der Kunst, sei das in Form einer Ballet-Aufführung, eines Liedes oder eines Gemäldes.

Ich selbst male übrigens auch manchmal, allerdings nur als Hobby, zur Entspannung sozusagen. Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich wahnsinnig gerne Lateinamerikanische Tänze lernen – Salsa, Samba und so weiter, schön sinnlich und emotional zugleich. Mal schauen, ob ich das schaffe. Vielleicht müsste ich einfach etwas weniger Reality-TV schauen, das ist nämlich mein heimliches Laster, ich bin schon fast besessen von Love Island und wie diese Sendungen alle heissen.

Aber hey: Nobody’s perfect, right? Gerade wir Frauen sind oft viel zu streng zu uns und dabei wäre es so wichtig, sich selbst gegenüber etwas toleranter zu sein.

Meine Lektion zu diesem Thema habe ich gelernt, als ich versuchte grau zu werden, weil das am natürlichsten ist und weil konventionelle Haarfarben voller Chemie sind. Während eines Jahres liess ich mir also meine Haare bleichen, damit alle die gleiche weisse Farbe hatten und als es dann endlich so weit war, ging ich nach Indien zur Kur. Dumm nur, dass meine Haare durch die täglichen Öl-Behandlungen auf dem Kopf einen immer stärkeren Orange-Stich bekamen, was nett ausgedrückt ziemlich komisch aussah. Kaum daheim, liess ich mir meine Haare wieder so färben, wie sie in meiner Jugend waren und dabei bleibt es nun auch erst einmal.

Abgesehen von meiner Haarfarbe besteht meine Beauty-Routine natürlich aber nur aus Produkten von The Organic Pharmacy – die Enzyme Peel Mask, der Jasmine Night Conditioner sowie die neue Rose Diamond Face Cream sind meine Favoriten. Dazu schwöre ich auf viel Schlaf, gutes Essen – und lachen.

Mein Lieblingsspruch lautet darum auch: «Die glücklichsten Menschen sind nicht jene, die das beste von allem haben, sondern jene, die das beste aus allem machen.»