«Weisst Du vielleicht ein paar gute Tipps für irritierte Haut? Ich habe so viele Pickel bekommen vom Stress um Corona», schrieb mir lovely Leserin und Blogger-Kollegin Michaela, bei der ich mich grad doppelt bedanken möchte: Für das Vertrauen in mich – und für die Inspiration zur Mini-Serie über das Thema «irritierte Haut», in der zwei Fachleute ihre professionellen Tips verraten.

Den Anfang macht charming green lane-Begründerin Lara Schurter, die als ausgebildete Kosmetikerin mit eigenem Spa «nicht auf schnelle Lösungen, sondern auf langfristig ausgerichtete sowie persönlich abgestimmte ganzheitliche Behandlungen» setzt, wie sagt.

Was amazing Lara genau meint damit und welche Strategie die erfahrene Hautpflege-Expertin gegen Stresspickel empfiehlt, verrät sie Dir im folgenden FAQ grad selbst:

Was hilft bei irritierter Haut? In der ersten Ausgabe der Mini-Serie "Tschüss Stresspickel" verrät Kosmetikerin Lara Schurter die besten Tipps und Strategien, um die Haut wieder in Balance zu bringen.

Definition «irritierte Haut»

«Aus fachlicher Hinsicht gibt es keinen festgelegten Parameter für diesen Ausdruck, den meine Kundschaft meist im Zusammenhang mit einer gewissen Unberechenbarkeit der Haut verwenden. Plötzlich reagiert die Haut gereizt, sie wird trocken, spannt, schuppt sich oder es kommt zu Pickeln.

Fast immer gehen diese Faktoren zurück auf einen geschwächten Säureschutzmantel der Haut, auch bekannt als Hydrolipidfilm. In dieser Mischung aus Talg, Schweiss sowie Teilen der Hornzellen leben nützliche Bakterien, welche das Eindringen von krankmachenden Keimen schützen. Das funktioniert aber nur bei einem leicht sauren pH-Wert von rund 5.5 pH – darum auch der Name ‚Säureschutzmantel‘.

Wird dieses Schutzschild zerstört, verliert die Haut nicht nur Feuchtigkeit, sondern wird auch empfindlicher gegen äussere Faktoren.»

Symptome von irritierter Haut

«Um herauszufinden, ob die Haut gereizt ist, gibt es einen einfachen Test: Zuerst fährt man sich – gut gewaschenen und frisch desinfizierten! – Händen leicht über das Gesicht.

Fühlt sich die Oberfläche rau, ölig, sehr trocken, leicht holprig mit kleinen Unterlagen oder sonst irgendwie unebenmässig an, kann man davon ausgehen, dass es die Haut irritiert ist.»

Auslöser für irritierte Haut

«Irritierte Haut kann auf sehr unterschiedliche Ursachen zurück gehen. Als wichtigste Auslöser gelten:

* Hormone

* Äussere Faktoren wie Feinstaub, Umweltverschmutzung, UV-Strahlen und so weiter

* Falsche Zusammensetzung der Darmflora, oft aufgrund der Ernährung, Medikamente und so weiter

* Übermässige Ölproduktion infolge von intensivem Schwitzen, das eine Ablagerung von Talg zur Folge hat

* Hautpflege-Produkte, die nicht auf den individuellen Hauttypen abgestimmt sind

* Stress durch psychische Belastung wie sie im Moment viele empfinden.»

Präventionsmassnahmen gegen irritierte Haut

«So unterschiedlich wie die Auslöser für irritierte Haut sind auch die Strategien zur Vorbeugung. Besonders viel Erfolg versprechen folgende Massnahmen:

Ernährung

Da Allergien sowie Unverträglichkeiten auf bestimmte Lebensmittel auch zu irritierter Haut führen können, lohnt sich in gewissen Fällen die Abklärung durch Experten. Grundsätzlich empfehlenswert ist eine ausgewogene Ernährung mit vielen pflanzlichen Lebensmitteln.

Ergänzend zur individuell angepassten Ernährung können auch Nahrungsergänzungsmittel zu einer Verbesserung der Haut führen. Auch sollte man sich unbedingt von einer entsprechend kompetenten Fachperson beraten lassen und nicht einfach selbst experimentieren.

Wer ausreichend Wasser und ungesüssten Tee trinkt, versorgt die Haut von Innen mit Feuchtigkeit.

Sauber halten

Jedes Mal, wenn wir unser Gesicht berühren, landen Keime und Schmutzpartikel auf der Haut. Darum gilt – aktuell mehr denn je – die Regel: Nicht mit den Händen ins Gesicht fassen!

Aus dem gleichen Grund sollte auch das Telefon regelmässig gereinigt werden. Dafür gibt man ein wenig Desinfektionsmittel auf ein Tuch oder Haushaltspapier, mit dem anschliessend die Oberflächen abgewischt werden.

Schlafen

Im Schlaf schüttet unser Körper ein spezielles Wachstumshormon aus, welches unter anderem den natürlichen Reparaturmechanismus der Haut massgeblich unterstützt. Ausreichend Schlaf ist darum eine der einfachsten und wichtigsten Massnahmen für schöne Haut.

Gegen irritierte Haut helfen zusätzlich auch Kopfkissenbezüge aus Seide, denn dieses Material schützt aufgrund der glatten Oberfläche vor Reibungen und enthält ausserdem essentielle Proteine sowie Aminosäuren, welche die Haut pflegen und gleichzeitig schlechte Bakterien abtöten.

Selfcare

Bewegung – am besten an der frischen Luft – hilft beim Abbau von Stress. Gleichzeitig werden beim Schwitzen schädliche Giftstoffe herausgeschwitzt, die unter anderem zu irritierter Haut führen können.

Gut atmen, Yoga, Lesen, Meditieren: Was dem Geist tut gut, hilft auch der Haut.

Langfristige Planung

Wie bereits erwähnt kann sich eine Haut aus verschiedenen Gründen verändern und darum gibt es kein Allheilmittel gegen Irritationen, auch wenn die Werbung das suggeriert. Ich erlebe immer wieder, wie sich Menschen mit sehr trockener Haut über irritierte Haut mit Pickeln beklagen und dann im Sinne einer Sofort-Massnahme zu Produkten gegen Unreinheiten greifen. Das Problem: Solche Produkte enthalten oft austrocknende Substanzen und sind damit kontraproduktiv.

Gerade in akuten Phasen ist die Versuchung gross, auf eigene Faust irgendwelche Hauruck-Aktionen durchzuführen. Wie das Beispiel oben zeigt, können solche Experimente aber genau das Gegenteil bewirken und die Verzweiflung ist danach umso grösser. Menschen mit solchen Problemen rate ich darum zu einer persönlichen Hautberatung, wie wir sie zum Beispiel im Spa von green lane anbieten und im Moment übrigens auch per Skype.

Nach einer ersten Bestandsaufnahme erstellen wir einen individuellen Pflegeplan mit den passenden Produkten. Das braucht zum Teil ein bisschen Geduld, aber es lohnt sich, denn mit der auf den individuellen Hauttypen angepassten Pflege lässt sich unglaublich viel erreichen.»

Pflege-Routine für irritierter Haut

«Eine regelmässige Beauty-Routine mit den passenden Produkten bildet die Basis für eine gesunde Haut. Unabhängig von den persönlichen Hautbedürfnissen gehören dazu:

* Reinigung am Morgen: Um die während der Nacht über die Haut ausgeschiedenen Giftstoffe zu entfernen, muss das Gesicht am Morgen mit einem leichten Reinigungsprodukt entfernt werden.

* Doppelte Reinigung am Abend: Dafür massiert man zuerst auf die trockene Haut ein Reinigungs-Öl, -Milch oder -Balm, welche neben Schmutzpartikeln auch Makeup entfernen. In einem zweiten Schritt kommt das bereits am Morgen verwendete Waschprodukt zur Anwendung und zum Abschluss wird alles mit einer warmen Kompresse sanft abgewaschen.

* Toner: Entgegen der allgemeinen Überzeugung handelt es sich beim Toner nicht um ein ‘nice to have’-Produkt, sondern um einen fixen Bestandteil des Pflichtprogramms. Aus gutem Grund, denn mit einem Toner – direkt aufgesprüht oder per Wattepad auf der Haut verteilt – wird der pH-Wert ausgeglichen und gleichzeitig die Grundlage geschaffen, um die nachfolgenden Wirkstoffe besser aufzunehmen.

* Serum: Je nach Hautbedürfnis braucht es unterschiedliche Seren, aber einen Wirkstoff, den alle gut vertragen und ich darum auch allen ans Herz lege sind Vitamin C-Seren.

* Tages- und Nachtpflege: Bei der Tages- und Nachtpflege rate ich Menschen mit irritierter Haut zu Produkten auf Wasserbasis, welche die Haut nicht unnötig mit schweren Texturen belasten und gleichzeitig mit viel Feuchtigkeit versorgen. Aber Achtung: Diese Regel gilt nur im Frühling, Sommer sowie frühen Herbst, da Wasserpflege bei Minustemperaturen zu Erfrierungserscheinungen auf der Haut führen kann.

* Sonnenschutz: Der Schutz vor UV ist für alle ein Must. Da chemische Filter zu Reizungen führen können, verwenden Menschen mit irritierter Haut dafür am besten Produkte mit Zink (hemmt Entzündungen).»

Do’s and dont’s bei irritierter Haut

«’Less is more’: Je weniger Inhaltsstoffe ein Produkt enthält, umso besser für die Haut. Vor allem bei Produkten zur Intensivpflege – Seren und Masken also – sollte die Liste der Inhaltsstoffe möglichst kurz sein.

Ätherische Öle können zusätzliche Irritationen auslösen und sollten darum vermieden werden.

Finger weg von Unreinheiten. Wirklich, Freunde, ich meine es ernst! Im dümmsten Fall führen hektisch ausgedrückte Pickel zu Narben, die auch dann noch zu sehen sind, wenn die Haut schon lange wieder in Balance gekommen ist.»