Als ich an diesem lauen Sommerabend in Berlin am Flughafen Tempelhof ankam, war mir natürlich nicht bewusst, dass diese Stadt in relativ naher Zukunft mein neuer Lebensmittelpunkt werden sollte.

Das war vor gut über 20 Jahren und seither verginge ich praktisch jedes Jahr ein paar Tage in der alten Heimat: Oft aus beruflichen Gründen, aber immer wieder auch privat, zumal es in der deutschen Hauptstadt neben den vertrauten Orten auch jedes Mal viel neues zu entdecken gibt. Passend dazu habe ich nach unseren wunderbaren Familien-Ferien in Berlin unlängst die Liste meiner erstmals 2020 publizierten Tipps aktualisiert und ergänzt für Dich.

Geniessen

Five Elephants

But first, coffee:  In den Filialen der Kaffee-Rösterei Five Elephants gibt es neben köstlichen Backwaren auch einen der besten Cappuccinos der Stadt, wie ich finde.  

Ben Rahim

Etwas versteckt in den Hackeschen Höfen befindet sich das orientalisch eingerichtete Coffee-House Ben Rahim, dessen Kaffeekultur nach Aussagen des Teams in tunesisch-arabischer Tradition steht. Auf der Karte finden sich neben saisonal inspirierte Kaffee-Spezialitäten – pink Latte, anyone? –, die genauso gut schmecken wie sie aussehen. Und wer seinen Habibis daheim ein originelles Souvenir mitbringen möchte aus Berlin, wird im Ben Rahim ebenfalls fündig. 

Kaffe Kirsche

Ebenfalls grandios ist der Kaffee bei Kaffee Kirsche, wo nach Angaben der Begründer in der eigenen Rösterei «mit Erfahrung, Zeit und Hingabe zum Kaffee das Maximum aus den Bohnen rausgeholt wird», was ich nach mehreren Besuchen in den verschiedenen Filialen aus ganzem Herzen bestätigen kann!

Kadewe

In der riesigen Lebensmittelabteilung des Luxus-Tempels KaDeWe (die Abkürzung für Kaufhaus des Westens) an der Tauentzienstrasse in Berlin bringe ich meine Kreditkarte jedes Mal zum Glühen, weil ich den vielen Köstlichkeiten schlicht nicht widerstehen kann. 

Beauty-Fans kommen ausserdem auf ihre Kosten in den Beauty-Lounges von Luxuspflege-Brands wie La Prairie, Dr. Hauschka, Sisley oder Shiseido, wo sich erfahrene Profis um das äussere und innere Wohl der Kundschaft kümmern.

Paris Bar

Prominente Stammgäste, legendäre Parties, französisches  Bistro-Ambiente sowie unglaublich viel Kunst an den Wänden: Bereits zum zweiten Mal haben wir den Geburtstag des Liebsten in der ikonischen Paris Bar gefeiert, die sowohl wegen des guten Essens als auch wegen der herzlichen Art des Teams ein Besuch wert ist.

Sticks & Sushi

Mittlerweile gibt es mehrere Filialen des famosen Fusion-Restaurants Sticks & Sushi – eine davon übrigens direkt neben der Paris Bar an der Kant Strasse –,  welche allesamt mit einer grossartigen Angebot an innovativen Kreationen zu fairen Preisen sowie sehr stylischem Interieur punkten.

Jigi Bowls

Wenn beim Bummel durch die Hipster-Läden in Berlin ein kleines Hüngerchen aufkommt, sind die gesunden und gleichzeitig unfassbar leckere Bowls von Jigi beim Rosenthalerplatz genau die richtige Verpflegung. Je nach Tageszeit ergeben sich an den langen Tischen im coolen Industrie-Look auch nette Gespräche mit anderen Fans von Poke-Bowls. Auf jeden Fall kannst Du Dich nach einem Abstecher bei Jigi gestärkt und gut gelaunt wieder in den Trubel stürzen.

Spindler

Die Berliner:innen lieben den Brunch im Restaurant Spindler, aber auch Abends kann ich die stilvolle Brasserie in Kreuzberg wärmstens empfehlen. Neben fabelhaften Gerichten gibt es von mir auch ein grosses « Daumen hoch» für die nette Bedienung sowie stylishe Interieur irgendwo zwischen französischer Brasserie und gemütlichem Cottage. Durch die schöne Lage am Ufer des Landwehrkanals bietet sich im Anschluss ein kleiner Verdauungsspaziergang an, der – wieso nicht? – in einer der zahlreichen Bars am Wasser enden könnte.

Gorganzola-Club

Ebenfalls ein Berliner Restaurant-Klassiker ist der Gorganzola Club in Kreuzberg, wo in die Jahre gekommene Alt-Hippies neben neu zugezogenen Jungmüttern im Ausgang sowie schnatternden Austauschstudenten in zufriedener Eintracht durch die tolle Karte schlemmen (ich liebe den vegetarischen Tapas-Teller!) und dabei  – im Fall des Liebsten und mir – in schönen Erinnerungen schwelgen an jenen Abend im Juni, als ich erstmals in Berlin Tegel gelandet bin. 

Aktiv in Berlin

Running

Kaum eine andere Grossstadt ist so grün wie Berlin, wo es entsprechen viele Möglichkeiten gibt für Läufer:innen – angefangen vom Tiergarten (mit viel Sightseeing-Bonus) über diverse kleinere Parks bis hin zu den Uferwegen der Spree und des Landwehrkanals. Ebenfalls genial: Eine Runde auf dem Tempelhofer-Feld.

Nicht super zentral, aber sehr gut zu erreichen sind auch die Seen im Gunewald, wo man als Läufer:in ebenfalls voll auf seine Kosten kommt. 

Kanu fahren in Kreuzberg

A propos Landwehrkanal: Eine Kajak-Tour auf dem Landwehrkanal wird für komplett unerfahrene Landratten zwar bisweilen zur Herausforderung – unser Boot fuhr im Zickzack durch den Kanal –, bietet aber zur Entschädigung einen ganz besonderen Blick auf meine beiden Lieblingskieze Neukölln und Kreuzberg.

Kultur

Mythos Tempelhof

Durch das zeitweise Pendeln nach Berlin ist der 1936 von Ernst Sagebiel geplante Flughafen Tempelhof für mich mit vielen privaten Erinnerungen verbunden, aber auch so lohnt sich eine Tour durch das grösste Baudenkmal Europas, in dem sich die wechselvolle Geschichte Berlins spiegelt und es während dem zweistündigen Rundgang entsprechend viel zu entdecken gibt: Die riesige Haupthalle selbst etwa, aber auch die Luftschutzräume oder – sehr lustig – die von den US-Allierten nach dem zweiten Weltkrieg zur Basketballhalle umfunktionierte VIP-Lounge oberhalb der Abflughalle.

Käthe Kollwitz Museum

Nur wenige Meter vom hektischen Treiben am Kurfürstendamm befindet sich das Käthe Kollwitz Museum, in welchem eine spannende Auswahl an Werken der weltbekannten Künstlerin gezeigt werden. 

Feuerle Collection

Knapp eine Stunde dauert der Rundgang durch den ehemaligen Telekommunikations-Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg, der vom britischen Architekten John Pawson renoviert wurde und nun vom Kunstsammler Désiré Feuerle als Ausstellungsräume für seine Privatmuseum genutzt wird. Zu sehen gibt es dort neben zeitgenössischer Kunst auch kaiserlich-chinesische Möbeln sowie antike südostasiatischer Kunst und – mein Favorit – ein perfekt ausgeleuchteter unterirdischer See. 

Trabi-Safari

«An absolute Must Do when you visit Berlin!» schrieb einst die New York Times über die Stadtrundfahrt hinter dem Steuer eines Trabis: Völlig zu recht, denn auch wenn es sich hier natürlich um eine sehr touristische Tour handelt, ist der Spassfaktor dank fahrbaren Untersatz mit hohem Nostalgie- und Jö-Potential sehr hoch! 

Bus Nr 100

Berlin – das habe ich in diesem Sommer wieder realisiert, ist eine der besten Städte im Sommer überhaupt. Um sich als Neuling einen Überblick zu verschaffen, rate ich zu einer Stadtrundfahrt mit einem Bus der Linie 100: Zum Preis eines normalen ÖV-Tickets gibt es auf dieser Linie zwischen dem Bahnhof Zoologischen Garten und Alexanderplatz nämlich zahlreiche Sehenswürdigkeiten sowie Wahrzeichen jener Stadt zu sehen, die für immer einen speziellen Platz in meinem Herzen haben wird.

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