Es war nicht nur berufliches, sondern durchaus privates Interesse, welches mich in den vergangenen Monaten zu einer vertieften Recherche in Bezug auf kosmetische Injektionen aller Art bewog (Du erinnerst Dich sicher noch an den Selbsttest mit Morpheus 8 und meinen Erfahrungsbericht über Botox). Doch kaum hatte ich den Eindruck, einigermassen Bescheid zu wissen, tauchte plötzlich auf allen Kanälen eine neue Methode zur Optimierung des Hautbilds auf.

Die Rede ist von biostimulierenden Fillern, die sich immer grösserer Beliebtheit erfreuen, wie der bekannte Dermatologe Dr. Stefan Duve (von ihm findest Du hier ein ausführliches FAQ über Botox) beim gemeinsamen Lunch unlängst bestätigte. «Bei der Biostimulation geht es um das Auslösen körpereigener, natürlicher, selbstheilender sowie selbstregenerierender Mechanismen. Das Verfahren eignet sich darum sehr gut zur Wiederherstellung des Kollagens und damit zur Straffung der Gesichtshaut, ohne dass man sich dafür operieren lassen muss. Diesen Effekt schätzen viele Menschen.»

Mit gefühlt mindestens so grossen Ohren wie ein Gremlin (erinnert sich noch jemand an die putzigen Kerlchen?) legte ich sofort die Dessert-Gabel zur Seite und holte mein ipad hervor, um meine Hausaufgaben als Beauty-Journalistin zu machen: Schliesslich haben wir es hier nicht mit einer neuen Schminktechnik oder der angesagtesten Maniküre zu tun. Sondern mit einem ästhetischen Eingriff zur langfristigen Minderung der Zeichen der Zeit im Gesicht, der entsprechend ernst genommen werden sollte, wie ich finde. Und Dir darum mit Hilfe von Stefan Duve in diesem Artikel (Titelbild: Master 1305 via Freepik) die wichtgsten Fakten über biostimulierende Filler zusammengestellt habe.

*die Grundlage für diesen Artikel, übrigens, bildet ein später geführtes Interview per Mail mit Stefan Duve. Der schlug mir nämlich vor, dass ich mich erst einmal in das Thema einlesen solle und ihm anschliessend alle meine Fragen sende. Auf diese Weise – lucky me! – konnte ich doch noch das köstliche Schoggi-Törtchen verputzen!

Beauty-Trend Biostimulatoren: Das ist wirklich neu

Sollte Dir das Prinzip der Biostimulation irgendwie bekannt vorkommen sollte, liegst Du absolut richtig, Sweetheart. «Die Behandlung mit Biostimulatoren gab es in anderer Dosierung schon einmal vor rund 15 Jahren. Sie wurde damals insbesondere bei einem starken Volumenverlust im Gesicht, etwa bei Krebspatienten und Aidskranken eingesetzt», erklärt Stefan Duve. Aufgrund der aus heutiger Sicht unzureichenden Verdünnung sei es damals bei etwa 10 Prozent der Patient:innen zur Bildung von kleinen Knötchen unter der Haut gekommen. «Als Reaktion darauf hat man das Produkt zunächst vom Markt genommen, dann vor einigen Jahren mit der Weiterentwicklung begonnen und vor drei Jahren dann noch einmal neu lanciert.»

Good news: Aufgrund der neuen, höheren Verdünnung mit Kochsalz kommen die ursprünglichen Nebenwirkungen gemäss Stefan Duve nicht mehr vor.

Biostimulation: So funktioniert die gehypte Beauty-Methode

«Beim Einsatz in der ästhetischen Medizin führen Biostimulatoren nach der Injektion zu einer Stimulierung der Bindegewebszellen und in der Folge zur Neuproduktion von kollagenen und elastischen Fasern», sagt Stevan Duve. Da die körpereigene Produktion dieser Fasern ab ungefähr dem 30. Lebensjahr kontinuierlich abnimmt, kommt es früher oder später zu einer Erschlaffung der Haut – es sei denn, man ergreift aktive Massnahmen zur Korrektur wie etwa mit Hilfe von Biostimulatoren.

Der Effekt von Biostimulatoren gegen Falten entsteht demnach durch die Bildung neuer Kollagenfasern, wodurch diese Methode wie ein nicht-invasives Liftung wirken kann, ohne dabei das Gesicht zu verändern. «Das ist ein ganz anderes Konzept zur Glättung der Falten als mit Hyaluronsäure oder Botox».

Biostimulation: Alles, was Du über den neuen Trend wissen musst, der Botox und Filler Konkurrenz macht!
Bild: Karolina Grabowska via Pexels.

Filler oder Biostimulation? Hier liegen die Unterschiede

Stefan Duve empfiehlt eine Behandlung mit Fillern mit Hyaluronsäure oder Botox-Injektionen vor allem bei der Behandlung einzelner Falten oder abgegrenzter Volumendefekte wie etwa der Zornesfalte, der Nasolabialfalte oder bei Raucherfältchen um den Mund. «Zu Biostimulatoren rate ich insbesondere bei stärkerer Erschlaffung des Bindegewebes auf grösserer Fläche wie an den Wangen oder Kinnlinien.» Ein hauptsächlicher Unterschied zu Fillern liege darin, dass es keinen Soforteffekt gibt bei der Biostimulation. «Die Neuproduktion von Kollagenfasern, wie sie durch die Behandlung mit Biostimulatoren angekurbelt wird, nimmt eine bestimmte Zeit in Anspruch.»

Um die Kollagenproduktion schrittweise zu aktivieren, empfehlen Fachleute wie Stefan Duve darum ein bis zwei Aufbaubehandlungen im Abstand von sechs bis acht Wochen. «Danach kann man von einer Haltbarkeit von bis zu drei Jahren ausgehen, was deutlich höher ist als die Haltbarkeit einer Unterspritzung mit Hyaluron.»

Die Injektion von Biostimulatoren kann wie ein nicht-invasives Liftung wirken, ohne dabei das Gesicht zu verändern.

Stefan Duve

Ein verjüngtes Hautbild dank Biostimulation: Das gilt es zu beachten.

Von Seiten des Arztes sei es wie bei allen ästhetischen Eingriffen wichtig, die richtige Auswahl der Patient:innen zu treffen, bei denen erstens die Indikation mit Biostimulatoren geeignet ist und zweitens entsprechende Ergebnisse erwartet werden können, sagt Stefan Duve, der darauf hinweist, dass es dafür als behandelnde Fachperson fundierte Erfahrung brauche. «Ganz wichtig ist es auch, unrealistische Erwartungen seitens der Patient:innen im Vorfeld zu besprechen und auszuräumen.»

Die Suche nach einem vertrauenswürdigen Arzt oder Ärztin funktioniert nach Stefan Duve vor allem durch Mund-zu-Mund-Propaganda sowie gezielte Fragen nach der Erfahrung mit der entsprechenden Behandlungsmethode, zum Beispiel wie oft diese pro Tag oder pro Woche praktiziert wird.

«Ich führe die Behandlung in der Regel in lokaler Anästhesie mittels kleiner Mengen Betäubungsmittel durch. Das Produkt wird mit einer stumpfen Kanüle flächig unter der Haut im Bindegewebe verteilt. Anschliessend ist es wichtig den behandelten Bereich einige Minuten zu massieren», sagt Stefan Duve.

Zu einer Ausfallzeit kommt es in der Regel nicht, wie bei allen Unterspritzungen können jedoch blaue Flecken oder leichte Schwellungen nicht ausgeschlossen werden. «Bei sachgemässer Durchführung sind weitere, gravierendere Nebenwirkungen wie Infektionen oder Verletzungen des Nervensystems ausgeschlossen.»

Schön ohne Skalpell mit Biostimulatoren: Faktencheck

Bei aller Begeisterung über die Möglichkeiten von Biostimulatoren sollte nicht vergessen gehen, dass diese Methode kein Ersatz ist für eine Operation beziehungsweise ein Facelift, betont Stefan Duve. «Auch kann diese Behandlung das Aussehen nicht um Jahre zurückdrehen, wie oft von Patient:innen gewünscht.»

Wer sich hingegen ein natürliches Ergebnis wünscht, für den seien Biostimulatoren die richtige Wahl, sagt Stefan Duve: «Nach Abschluss der Therapie sehen die Patient:innen deutlich erholter, fitter und jugendlicher aus.» 

Scheint ganz so, als ob eine Behandlung mit Biostimulatoren ein Versuch wert ist, finde ich.

Biostimulation: Alles, was Du über den neuen Trend wissen musst, der Botox und Filler Konkurrenz macht!
Bild: wavebreakmedia_mic via Freepik

PS: Du möchtest nie mehr die wichtigsten Lifestyle-News verpassen? Hier geht es lang zur Anmeldung für den sonrisa-Newsletter, mit dem Du einmal pro Monat eine Dosis Schönheit sowie viele weitere Inhalte für ein gutes Leben ins Mail-Fach bekommst.