Ein paar Zahlen zum Einstieg:

666 Gramm beträgt das Durchschnittsgewicht einer Jeans, die gemäss Jeans-Fritz.com aus 600 Gramm Baumwolle, 37.5 Futterstoff, 10.4 Gramm doppeltem Faden, 3.6 Gramm Nieten sowie 14 Gramm Knöpfen bestehen soll.

0.5 Prozent der Deutschen besitzen keine Jeans.

Fast 50 Prozent der Frauen kaufen zwei bis drei Mal pro Jahr ein Paar Jeans.

Zehn Jeans probieren Frauen im Durchschnitt, bevor sie eine davon kaufen.

W 34, L 32 waren die Masse meiner ersten Markenjeans.

300 Dollar kostete mich eine andere Markenjeans, in der ich leider nicht wie vom Hersteller versprochen drei Kilo schlanker, sondern wie eine etwas allzu prall gefüllte Denim-Cervelat aussah.

Zwei dunkle und zehn blaue Jeans befinden sich aktuell in meinem Kleiderschrank, darunter neu auch ein Exemplar der Kaschmir-Jeans des Jeans-Labels Selfnation, die unlängst im Zoo von Zürich nach einem kurzen Besuch bei den Kaschmirziegen Odi und Osiris offiziell lanciert worden ist.

 

Kaschmirziege Zoo Zürich Selfantion Presseanlass

 

23 Minuten dauerte es, bis ich mich so weit von meinem Kaschmirziegen-Crush erholt hatte, dass ein normales Gespräch mit Selfnation-Mitbegründer Andreas Guggenbühl (links im Bild) möglich war, der mir dabei seine wichtigsten Jeans-Tipps verraten hat.

 

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Zehn Punkte umfasst der darauf basierende Jeans-Guide im heutigen Blogpost.

Ein Bild von Odi und Osiris putzigem Nachbarn  im Zoo von Zürich möchte ich Dir noch zeigen, bevor wir endgültig loslegen mit dem oben erwähnten Jeans-Guide.

 

Selfnation Zoo Zürich

 

 

 

Welcher Jeans-Schnitt passt zu welchem Körper?

 

Kurvige Frauen, allenfalls auch mit einem nicht ganz flachen Bauch, sollten zu Jeans mit mittlerem und hohem Bund greifen, da dieser Schnitt die Hüften insgesamt etwas schmaler aussehen lässt. Low Waist Jeans mit tiefem Bund hingegen lenken die Aufmerksamkeit eher auf den Bauch.

Dunkle Jeans, die am Bein nicht zu eng anliegen, kaschieren kurvige Hüften.

Bei einer flachen Kehrseite umgekehrt ist eine Low Waist Jeans mit schmal geschnittenen Beinen eine sehr gute Wahl, da sie diese Körperpartie perfekt in Szene setzt. Helle Farben tragen eher auf und sind darum ideal, wenn sich jemand ein bisschen mehr Fülle wünscht.

Gerade geschnittene Jeans wie Straight Fit aber auch Jeans mit ausgestelltem Bein bieten optisch einen guten Ausgleich zu kräftigen Oberschenkeln, vor allem wenn man sie in dunklen Farben trägt, die zusätzlich strecken.

Zu kleinen, zierlichen Frauen passen am besten dunkle, schmal oder gerade geschnittene Jeans. Nicht optimal für diese Figur sind dafür zu weite Low Waist Jeans mit tiefem Bund, weil sie die Beine optisch stauchen.

Frauen mit langem Oberkörper und kürzeren Beinen schmeichelt eine Jeans mit einem eher hohen Bund. Bei umgekehrten Proportionen bietet sich eine Jeans mit tiefem Bund an.

 

Worauf ist zu achten bei den Taschen?

 

Je weiter die Taschen am Gesäss von der Mittelnaht entfernt sind und je grösser sie sind, umso voluminöser wirkt der Allerwerteste – und umgekehrt.

 

Welche Jeansgrösse passt mir?

 

Im Fall der Selfnation-Jeans ist das relativ einfach, weil jede einzelne Hose auf Mass geschneidert wird. Möglich macht das eine ausgeklügelte Technologie, die an der ETH Zürich entwickelt wurde und die perfekte Passform garantieren soll.

 

 

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Im übrigen gilt: Anprobieren, rumlaufen, in die Knie gehen und auf das Bauchgefühl hören. Auf keinen Fall sollte man sich von irgendwelchen Nummern beirren lassen, da die Jeans je nach Hersteller grösser oder kleiner ausfallen.

Wichtig: Jeans mit einem hohen Baumwollanteil laufen in der Regeln stärker ein als solche mit einem hohen Elastangehalt (siehe unten) und sie geben im Gegensatz zu Modellen mit einem hohen Stretch-Anteil relativ wenig nach.

 

Jeans kaufen in Eile – geht das?

 

Um in Rekordzeit herauszufinden, ob die Jeans passen könnte oder nicht, gibt es die folgenden Fashion-Hacks:

Hosenbund bemessen

Die Hand zur Faust ballen und den Unterarm in den Hosenbund stecken. Passt der Arm von der Faust zum Ellenbogen, müsste die Hose gut sitzen an der Hüfte. Das gleiche lässt sich auch überprüfen, wenn man sich den Jeans-Bund um den Hals legt.

Länge bemessen

Mit beiden Händen die Jeans-Enden greifen und die Arme auseinander strecken. Sitzt der Schritt direkt unter dem Kinn, ist die Beinlänge ideal (gilt natürlich nicht für cropped Jeans).

 

Wie erkennt man eine hochwertige Jeans?

 

Das lässt sich leider oft erst nach dem Tragen erkennen. Sicher hilfreich ist ein Blick auf die Verarbeitung und die Zusammensetzung des Stoffs.

Dass gewisse Jeans bereits nach dem zweiten Waschen ihre Form verlieren, liegt an der Qualität des Stretches, der durch Waschen, Bleichen oder bei dünnen Stoffen sogar beim Nähen kaputt gehen kann. Wenn die Hosen direkt neben den Nähten Wellen werfen, ist das ein Zeichen dafür. Im übrigen sollte man bei den Verschlüssen genau hinschauen, ob der Stoff nicht beschädigt ist.

 

Was sagt der Stretchanteil aus über eine Jeans?

 

Nicht so viel, wie alle denken. Mehr Stretchanteil im Stoff bedeutet nämlich nicht automatisch, dass die Jeans besser und elastischer sind.

Wichtig: Bei stark gewaschenen oder gebleichten Jeans sollte neben Stretch (el) auch ein kleiner Anteil an Polyester drin sein (pl, t400), weil die Hosen dann besser ihre Form behalten. Der Grund dafür liegt in der Stretchfaser, die auf den chemischen Prozess des Bleichens anfällig reagieren kann.

Woher weiss ich, ob meine Jeans fair produziert wurde?

 

Es gibt eine Regel bezüglich Preis: Wenn die Hose billig ist, kann sie nicht nachhaltig produziert woran sein. Das heisst aber im Umkehrschluss nicht, dass teure Hosen unter fairen Bedingungen entstanden ist.

Um mehr über den Produktionsprozess einer Jeans zu erfahren, muss man sich darum beim Hersteller über gesamte Wertschöpfungskette informieren. Hilfreich sind dabei die folgenden Fragen:

Woher kommt die Rohware?
Wie viele Zwischenhändler sind involviert und wer sind sie?*
Kennen die Verantwortlichen eines Brands ihre Zulieferer persönlich?
Werden die Hosen in einem Land produziert, in dem es eine gute Infrastruktur gibt wie zum Beispiel Abwasserreinigungsanalgen und in dem gewisse Standards in Bezug auf die Arbeitsbedingungen gelten?**

*die Stoffproduzenten von Selfnation etwa führen nach dem Bezug der Baumwolle alle Produktionsschritte selbst durch – von der Garnherstellung bis zum finalen Denim.
** die Jeans von Selfnation werden alle in der Schweiz hergestellt.

 


 

Worauf ist zu achten bei der Pflege von Jeans?

 

Waschen

So wenig wie möglich, nie mehr als drei Jeans auf einmal und immer nur auf links bei 30 Grad, um Waschfalten zu vermeiden. Aggressive Waschmittel sind genau so ein No-Go wie die Verwendung von Chlor, Bleich- oder Fleckenmitteln, welche das Gewebe schädigen können.

Will man die dunkle Farbe einer Jeans behalten, sollte man die Jeans so wenig wie möglich, immer auf links sowie im Schonprogramm waschen.

Tipp: Die Farbintensität einer älteren Jeans kann aufgefrischt werden, wenn man sie mit einer neuen Jeans in einem ähnlichen Farbton wäscht.

Für einen tollen used Effekt empfiehlt es sich, so lange es geht vor dem ersten Waschen (auf rechts) die Hosen zu tragen. Auf diese Weise können sich Bewegungsfalten und Abriebe im Stoff einprägen.

 

Trocknen

Am besten auf der Wäscheleine und ohne direkte Sonneneinstrahlung, weil gewisse Farben nicht lichtecht sind. Wenn die Jeans doch mal im Trockner getrocknet werden müssen – es gibt Situationen, da drängt die Zeit… –, sollte das immer auf der niedrigsten Stufe geschehen.

 

Bügeln

Muss man nicht, kann man aber – immer von links bitte und bei ausgebeulten Knien von aussen nach innen mit viel Dampf.

 

Gerüche entfernen

Das Fondue am Vorabend war lecker, aber jetzt hängt der Geruch von Käse und Knoblauch in der Jeans und lässt sich nicht mehr entfernen? Kein Problem: Ein paar Stunden im Gefrierfach lassen fiese Düfte verschwinden, ohne dass man sie gleich waschen muss.

 

Welche Farben liegen aktuell im Trend?

 

Für den Herbst und Winter liegt der Fokus auf gedeckten Grüntönen und dunklen Beerentönen. Verschiedene Nuancen von Grau sind ebenfalls ein sicherer Wert, weil sie sich gut in die herbstliche Garderobe integrieren lassen.

 

Wie viele Jeans gehören zur Grundgarderobe?

 

Eine schmal geschnittene Jeans, am besten in Dunkelblau.
Eine schwarze Jeans mit ausgestelltem Bein.
Eine Jeans auf Knöchelhöhe in Grau.
Eine hellblaue Jeans mit geradem Schnitt.

Oder, um den Bogen zum Anfang zu machen und mit ein paar Zahlen aufzuhören:

Vier Jeans ergeben unzählige Looks, die – mit passendem Oberteil und Accessoires – entsprechend zu jedem Anlass getragen werden können.

 

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