Ja, Darling, ich weiss: Es ist mal wieder Montag.

Und genau darum brauchen nun ganz dringend einen Kaffee.

Einen richtig guten, wie ihn sich etwa der nette Claude Stahel jeden Morgen aufbrüht nach der AeroPress-Methode: «Diese Art der Zubereitung ist grob gesagt eine Kombination aus French Press und Filterkaffee, nur dass der aufgegossene Kaffee mittels eines Kolbens von Hand durch einen Zylinder gestossen wird. Das Ergebniss ist ein etwas stärkerer, aber nicht bitteren, Filter-Kaffee», erklärte mir Coffee-Friday-Organisator und Inhaber der Rösterei black & blaze Claude Stahel, bei dem ich mich im Namen von uns allen nach den besten Kaffee-Tipps – unter anderem, was es braucht für einen leckeren (!) veganen Cappuchino – erkundigt habe.

Damit wir in Zukunft am Morgen ganz flott in die Gänge kommen.

 

 

 

Was gilt es zu beachten beim Kauf einer Kaffee-Maschine?
Ganz einfach: Kauf erst einmal eine gute Kaffeemühle. Ein perfekter Kaffee beginnt nämlich immer beim Mahlgut, das ist der wichtigste Punkt. Gute Kaffeemaschinen gibt es ab tausend Franken, nach oben sind wie so oft keine Grenzen gesetzt. Dabei unterscheidet man zwischen Maschinen, die nach der Technik des Ein- oder dem Zweikreiser-System funktionieren.

 
Das heisst?
Der Unterschied liegt darin, dass Zweikreiser separate Kreisläufe für den Brühvorgang und die Dampferzeugung haben, während bei Einkreisern alles über eine Einheit läuft. Wer gerne Kaffee mit Milchschaum mag, sollte sich aus diesem Grund unbedingt eine Zweikreiser-Maschine anschaffen.

 
Ein gutes Stichwort: Worauf kommt beim perfekten Latte Macchiato an?
Ich persönlich mag ja lieber einen Cappuccino, weil hier das Verhältnis zwischen Kaffee und Milch besser ausgewogen ist. In jedem Fall muss man aufpassen, dass die Milch nicht überhitzt wird beim Schäumen. Das funktioniert am besten, wenn eine Hand am Gefäss – Profis verwenden einen Krug aus Metall – gehalten wird während des Dampf-Prozesses. Wenn nämlich dieser Pitcher zu heiss zum Halten wird, ist die Temperatur der Milch genau richtig. Der perfekte Milchschaum hat eine crèmig-seidige Struktur, keine Blasen und schmeckt super süss.

 
Gibt es eine Alternative zu Kuhmilch für solche Mischgetränke, die sich gut aufschäumen lässt und keinen zugefügten Zucker enthält?
Mit Sojamilch funktioniert das in der Regel sehr gut, aber manche Produkte sind mit Zucker angereichert. Die Profis bei uns schwören auf die Haferdrink Barrista Edition der schwedischen Firma Oatly, weil diese den besten Schaum erzeugt. In der Schweiz gibt es die aber nicht zu kaufen, man muss sie online bestellen.

 
Auch immer eine Diskussion: Zucker im Kaffee – ja oder nein?
Kaffee ist bekanntlich eine Frucht und ähnlich wie bei einem Apfel enthält die Kaffeebohne eine natürliche Süsse sowie diverse Fruchtsäuren, die übrigens ein positives Qualitätsmerkmal sind beim Kaffee. Eine richtig gute Tasse Kaffee ist eine ausgewogene Harmonie zwischen Süsse, Bitterstoffen und Säure. Um Deine Frage zu beantworten: Zucker gehört in einen Kuchen, hat aber in einem Kaffee nichts zu suchen. Mein Tipp: Versuch mal einen Drip Coffee aus Äthiopien ohne Milch und Zucker.

 
Mache ich gerne. Wo gibt es Deiner Meinung nach den besten Kaffee?
Auf jeden Fall nicht in Italien.

 
Echt jetzt?
Ohne Witz! Kaffee in Italien ist immer von fragwürdiger Industrie-Qualität und in der Regel zu dunkel verröstet. Das macht ihn bitter.

 
Dann bleiben wir in der Schweiz: Kannst Du mir in Zürich eine gute Kaffee-Bar empfehlen?
Die Milchbar beim Paradeplatz, ganz klar. Ich finde, die jungen Baristi dort machen einen tollen Job und beherrschen ihr Handwerk. Und dann bekommst Du natürlich auch grossartigen Kaffee während des zweiten Kaffee Festivals Coffeefriday am 3. Februar im Kaufleuten. Der Eintritt ist frei und es gibt viel zu entdecken!