Eines muss man den ungeliebten Dellen lassen: Im Gegensatz zu anderen Beauty-Baustellen, die sich mit einem moderaten Lebenswandel verhindern oder, falls es dazu schon zu spät ist, mit der freundlichen Unterstützung umtriebiger Experten aus der Medizin entfernen lassen, handelt es sich bei Cellulite um eine Laune der Natur, die sich ziemlich demokratisch breit macht. Und ja, das gilt auch für beflissene Smoothie-Süffler*Innen, ehrgeizige Hobbysportler*Innen, überzeugte Nichtraucher*Innen, Schatten-Anbeter*Innen, Fleisch-Verweigerer*Innen, leidenschaftliche Vielschläfer*Innen oder – seufz –Beauty-Blogger*Innen im besten Alter (für diesen Blogpost im besten Licht fotografiert von the one and only Jehona Abrashi).

Dabei und das muss an dieser Stelle unbedingt erwähnt werden, handelt es sich Cellulite um ein rein ästhetisches Phänomen.

Ein Phänomen allerdings, mit dem gemäss verschiedener Umfragen ein grosser Teil der Betroffenen mal mehr und mal weniger hadert, so dass ich der Sache etwas vertiefter nachgegangen bin, obwohl ich selbst schon lange Frieden gemacht habe mit meiner unstraffe Kehrseite und Schenkeln.

Das Ergebnis ist das folgende Cellulite-Lexikon in Form eines Fragebogens, in dem Du unter anderem erfährst, was wirklich hilft beim Projekt «aus schlaff wird straff», welche Rolle dabei innovative Beauty-Produkte spielen – und warum sogar Polsterstühle irgendwie etwas mit dem Thema zu tun haben (spoiler: Einfach nur faul darauf herumliegen lässt die Dellen nicht verschwinden).

Orange statt Pfirsich? Auf sonrisa erfährst Du alles über Cellulite - und was wirklich dagagen hilft.
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First things first: Wie entsteht Cellulite überhaupt?

Das, was sich bei Cellulite an der Hautoberfläche abzeichnet, ist die besondere Architektur des Unterhautfettgewebes. Gemeint damit ist eine spezielle Form des Bindegewebes, die entsteht, wenn Fettgewebe das normale Bindegewebe verdrängt. Dabei werden die Kollagenfasern und elastischen Fasern zerstört, die normalerweise eine Ausbreitung des Gewebes verhindern.

Bildlich gesprochen ist das vergleichbar mit diesen altmodischen Polsterstühlen, bei denen die Knöpfe den Stoff nach innen ziehen. Ähnlich verhält es sich mit den verdickten oder verkürzten Kollagenfasern: Sie ziehen quasi die Haut nach innen und zurück bleiben Dellen.

Was sind die Gründe für Cellulite?

Es liegt eine hormonelle Ursache zugrunde. Produziert der weibliche Körper viel Östrogen, kann hierdurch Cellulite entstehen. Darüber hinaus spielen Stress, Rauchen, körperliche Inaktivität sowie eine ungesunde Ernährungsweise eine Rolle für das Entstehen von Cellulite. Bei Männern ist der Östrogenspiegel vergleichsweise niedrig, was erklärt, warum diese viel seltener von Cellulite betroffen sind. Das Körpergewicht spielt – entgegen des weitverbreiteten Irrglaubens – für die Entstehung von Cellulite keine Rolle.

Wer ist betroffen von Cellulite?

Es ist tatsächlich so, dass 80 bis 90% aller Frauen weltweit von Cellulite betroffen sind. Hier gehören entsprechend auch Models und sonstige ‚Stars’ dazu. Selbst Spitzensportler wie Maria Scharapova wurden mit Dellen fotografiert.

Kann man die Entstehung von Cellulite verhindern?

Die schlechte Nachricht: Cellulite lässt sich aufgrund ihrer hormonellen Ursache kaum verhindern. Die gute Nachricht: Mittlerweile gibt verschiedene Möglichkeiten, um das Erscheinungsbild von Cellulite zu mindern – temporär genau so wie dauerhaft.

Welches sind die optischen Tricks, um Cellulite temporär zu kaschieren?

Unregelmässigkeiten im Bindegewebe fallen weniger auf, wenn die Haut gebräunt ist. Selbstbräuner (hier gibt es tolle Tipps für den ultimativen Fake Tan) sowie feuchtigkeitsspendende Kosmetikprodukte – vielleicht sogar mit Glimmer-Anteil – sind darum ideal, um von den Dellen abzulenken und dem Körper einen schönen Glow zu verleihen.

Was hilft dauerhaft gegen Cellulite?

In erster Linie: Disziplin. Und Geduld. Denn ein straffender Effekt stellt sich erst nach einer gewissen Zeit ein und nur, wenn man konsequent die folgenden Faktoren berücksichtigt:

Ernährung

Obst und Gemüse sowie Lebensmittel mit besonders viel Kalium wie Kartoffeln, Aprikosen oder Bananen unterstützen die Entschlackung des Köpers. Umgekehrt sollten Salz, Zucker, Kaffee, schwarzem Tee und Alkohol in Massen genossen werden.

Wichtig ist auch eine ausreichende Wasserzufuhr von mindestens zwei Litern Flüssigkeit, am besten in Form von Kräutertee oder Wasser.

Bewegung

Sport steht weit oben auf der Liste eines effizienten Anti-Cellulite-Programms, weil dabei sowohl die tiefen wie auch die oberflächlichen Muskeln gestärkt werden und die Silhouette in der Folge automatisch glatter wirkt.

Ideal ist eine Mischung aus Ausdauersport und Krafttraining, welche in der Kombination den Stoffwechsel auf Trab und damit die Fettzellen zum Schmelzen bringen.

Aber Achtung: Joggen zum Beispiel ist nicht wirklich ideal, weil durch die regelmässige Erschütterung das Bindegewebe auf die Dauer geschwächt werden kann (ich mache es trotzdem…). Empfehlenswert hingegen sind regelmässige und schonende Sportarten wie Schwimmen, Pilates oder Yoga.

Wechselduschen

Kalt. Warm. Eiskalt. Warm. Kalt.

Wechselduschen brauchen zwar ein bisschen Überwindung, sind aber gleichzeitig eine gute Methode, um die Durchblutung anzuregen.

Massagen

Ob Kneten, Zupfen, Bürsten: Massagen jeglicher Art – von Hand, mit einem Rubbel-Handschuh oder einem speziellen Gerät – fördern die Durchblutung im Körper, was zu einer Festigung des Bindegewebes führt, indem der Abbau von Stoffwechselschlacken begünstigt wird.

Im Idealfall wird die tägliche Massage dazu genutzt, um spezielle Anti-Cellulite Produkte, von denen es mittlerweile viele spannende Varianten mit ausgeklügelten Technologien gibt. Womit wir beim nächsten Punkt wären:

Pflege

Körperoptimierung aus dem Tiegel dank raffinierten Formeln und Wirkstoffen?

Das klingt nach einem Wunschtraum, ist aber durchaus ein erfolgsversprechender Lösungsansatz, wie  verschiedene Herstellern sagen.

Über erste Resultate kann man sich in der Regel bei solchen Anit-Cellulite-Produkten nach etwas mehr als einem Monat freuen – sofern sie täglich und in Kombination mit den oben erwähnten Massnahmen angewendet werden.

Kosmetische Therapien

Mittlerweile gibt es von Bodywrapping über die Radiofrequenz-Methode bis hin zur Behandlung mit Ultraschall eine Vielzahl an Therapien, die gegen Cellulite helfen sollen. Allen Behandlungen ist gemeinsam, dass sie die Durchblutung sowie das Lymphsystem stimulieren und auf diese Weise das Bindegewebe stärken. Für sichtbare Erfolge müssen diese Behandlungen meist mehrfach durchgeführt werden.

Was ist sonst noch empfehlenswert im Umgang mit Cellulite?

Gemäss diverser Studien können Stresshormone wie Adrenalin zu aufgeblähten Fettzellen führen und entsprechend die Entstehung von Cellulite begünstigen.

Yoga oder Meditation zur Entspannung sind ideale Gegenmittel.

Ebenfalls immer hilfreich: Ein bisschen mehr Gelassenheit, was das eigene Äussere betrifft.

Wer in Frieden mit seinem Körper lebt, hat automatisch weniger Stress – und damit mehr Energie für die schönen Dinge des Lebens, wie ich gelernt habe!

Orange statt Pfirsich? Auf sonrisa erfährst Du alles über Cellulite - und was wirklich dagagen hilft.

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