Dick verklebte Wimpern, Lippenstift auf den Zähnen, krümeliger Lidschatten: Als Mensch mit einer geringen Geduldsspanne und der Feinmotorik einer feierfreudigen Person nach dem fünften Drink sind Makeup-Pannen bei mir sozusagen vorprogrammiert. Gleichzeitig habe ich durch meine Jobs das Privileg, den besten Expert:innen auf diesem Gebiet über die Schulter schauen zu dürfen. Nicht zuletzt aufgrund meines fehlenden Schminktalents nutze ich darum jede Gelegenheit, bei den Profis nachzufragen, wie sich solche Fehler vermeiden lassen.

Das Resultat dieser Recherche im eigenen Interesse ist die folgende Liste mit Profi-Tipps, die ich alle persönlich ausprobiert und mit verblüffend viel Erfolg umgesetzt habe.

Fehler 1: Fehlende Vorbereitung

Alle Makeup-Artists, die ich als Beauty-Journalistin und neuerdings auch als Model getroffen habe, betrachten die Pflege der Haut als ersten Schritt beim Schminken. «Leider sehen viele Menschen das Auftragen von Make-up als das Einzige an, was sie tun müssen, und wenn sie dann nicht den makellosen Look bekommen, den sie sich wünschen, geben sie den Produkten die Schuld», sagt Makeup-Artist und Stylist Gabriel Talanioglu. «Ein gut gereinigtes sowie mit Feuchtigkeit versorgtes und vorbereitetes Gesicht wirkt Wunder, nicht nur für die Haut unter dem Make-up, sondern auch für das Endergebnis.»

Die Lösung:

Zwei Mal die Haut reinigen, abends immer Abschminken, Feuchtigkeitspflege, täglich (!) Sonnenschutz sowie gelegentlich ein Peeling bilden die Basis beim Schminken. Zur optischen Glättung der Haut verwenden Profis zusätzlich gerne einen Primer.

Diese Fehler beim Schminken machen die meisten von uns – und sonrisa erklärt, wie sich das vermeiden lässt.
Ganz weit oben auf meiner Wishlist: The Face Nectar von Herbar (für ca. 75 CHF über Oh you pretty things) sieht krass hübsch aus und versorgt gemäss Angaben des Brands die durstige Winterhaut mit besonders viel Feuchtigkeit.

Fehler 2: Falsche Farbe

Vor allem wenn die Foundation wie eine Tagespflege auf dem ganzen Gesicht aufgetragen wird, führt die Wahl der falschen Foundation-Nuance sehr schnell zu einer deutlichen Trennlinie zwischen Gesicht und Hals.

Die Lösung:

Um die passende Farbe zu finden welcher mit dem natürlichen Hautton verschmilzt, sollte man sie bei natürlichem Licht auf der Kieferpartie austesten. Wichtig: Neben der Hautfarbe spielt auch der Unterton eine wichtige Rolle.

Gemäss Anthony Chasset, international Makeup-Artist bei Guerlain, ist die Unterscheidung sehr einfach. «Wer schnell bräunt und grünlich schimmernde Adern hat am Unterarm, braucht eine Foundation mit warmem Unterton in Gold-Nuancen. Menschen, die zu Sonnenbrand neigen und bläuliche Adern haben am Unterarm, benötigen eine Foundation mit kaltem Unterton in pinkfarbenen Nuancen und wer dazwischen liegt sollte eine Foundation mit neutralem Unterton in beige verwenden.»

Diese Fehler beim Schminken machen die meisten von uns – und sonrisa erklärt, wie sich das vermeiden lässt.
Die Terracotta Foundation von Guerlain (in zahlreichen Nuancen für je ca. 74 CHF) hat eine pudrig-leichte Textur und sorgt für ein frisches Aussehen wie nach einem Spaziergang an der frischen Luft.

Makeup-Fehler 3: Ungünstige Lichtbedingungen

Knallrote Wangen, deutliche Makeup-Ränder, Bronzer so dunkel wie eine Gewitterwolke (alles schon vorgekommen bei mir…): Viele Makeup-Pannen sind die Folge einer sagen wir mal: suboptimalen Beleuchtung im Bad, wo das Licht oft zu warm oder zu gedämmt ist und zum Teil auch aus dem falschen Winkel kommt.

Die Lösung:

Vor allem die Foundation und den Concealer solltest Du in einem Raum mit Tageslicht auftragen. Eine weitere Taktik zur Reduktion von Schminkunfällen sind spezielle Makeup-Lampen.

Makeup-Fehler 4: Zu wenig Zeit einplanen

Grundsätzlich haben Schmink-Experimente ein sehr hohes Spasspotential – sofern sie im richtigen Moment stattfinden. Wer normalerweise nur Lipgloss, Mascara sowie Puder verwendet und dann eines Morgens auf den letzten Drücker ganz spontan zum ersten Mal smokey eyes ausprobiert, darf sich nicht wundern, wenn dieser so aussieht als wäre ein Kleinkind am Werk gewesen (richtig, auch das ist ein persönlicher Erfahrungswert, *hüstel*).

Die Lösung:

Da es je nach Look oder Schmink-Technik mehrere Anläufe und/oder eine gewisse Routine braucht, sollte dafür ausreichend Zeit eingeplant werden. Profis raten dazu, neue Looks am Abend vor dem Abschminken so lange zu üben, bis jeder Handgriff sitzt.

Diese Fehler beim Schminken machen die meisten von uns – und sonrisa erklärt, wie sich das vermeiden lässt.
Mein aktueller Favorit im Necessaire ist das neue Bio Retinol Glossy Lip Oil von Evolve (für ca. 23 CHF, zB über Biomazing), das meine Lippen pflegt, leicht aufpolstert und ihnen einen Hauch von Farbe verleiht ohne zu kleben.

Makeup-Fehler 5:  Falsche Selbsteinschätzung

Übung macht die Meisterin, klar, und ich feiere alle, die sich beim Schminken aus ihrer Komfortzone wagen. Bei mir zumindest gibt es aber immer wieder Momente, in denen ich selbst bei einem «diesen Makeup-Look beherrsche ich im Schlaf» das Risiko einer Panne so gering wie möglich halten möchte.

Die Lösung:

Wenn Dir wichtig ist, dass das Makeup perfekt aussieht – bei einem Bewerbungsgespräch, einer Party, einem Date oder was auch immer – dann solltest Du das Schminken einem Profi überlassen.

Diese Fehler beim Schminken machen die meisten von uns – und sonrisa erklärt, wie sich das vermeiden lässt.
Der neue High Impact High-Fi Mascara von Clinique (für ca. 40 CHF) verspricht maximales Volumen nach der ersten Anwendung und entspricht damit genau meinem Makeup-Beuteschema.

Makeup-Fehler 6: Immer alle Trends befolgen

Social Media ist genial, um sich inspirieren zu lassen und neue Trends zu entdecken. Wenn es dabei aber nur darum geht, den Hype mitzumachen und man sich eigentlich nicht wirklich wohl fühlt damit, ist das Makeup-Desaster praktisch vorprogrammiert. Stark betone Brauen etwa stehen den Girls vom Kardashian-Clan wirklich gut, ich dagegen sah aus wie Snoopy auf Steroiden und war entsprechend so unglücklich, dass man mir mein Unbehagen sofort ansah.  

Die Lösung:

Ein ehrliches Hinterfragen der eigenen Motive beim Schminken bringt oft spannende Einsichten. Profis raten darum dazu, das Makeup immer so auszuwählen wie die Kleider: Nach Stimmung und nach Tagesprogramm. Was andere davon halten, ist egal, denn Makeup sollte vor allem: Spass machen.

Diese Fehler beim Schminken machen die meisten von uns – und sonrisa erklärt, wie sich das vermeiden lässt.
Bild: Outstandingsocialmedia.
Lippenstift: Einer meiner Favoriten für den „My lips, but better effect“ – Rosy Lip Perfector von Hermes (für ca. 78 CHF).

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