Das Sonnenschutz-Lexikon mit acht Fakten und Tipps, die viele nicht kennen
Ich wage mal die Behauptung, dass Du es in den vergangenen Wochen mehrmals getan hast – sei es in der Badi, am See, bei der Wanderung in den Bergen oder am Strand. Denn mittlerweile gehört der Griff zum Sonnenschutz (was dachtest Du bitte, wovon hier die Rede ist?) für die meisten von uns ebenso zum Sommer wie der Zuckerschock nach dem zweiten Glacé zum Dessert. Schliesslich handelt es sich dabei nicht nur um die beste Massnahme zur Vorbeugung von Hautkrebs, sondern auch vor vorzeitiger Hautalterung.
Und ja, Darling, ich weiss, dass Du das alles nicht zum ersten Mal hörst oder liest.
Das folgende Sonnenschutz-Lexikon (mit dem Titelbild von Wayhomestudio for Freepik) – basierend auf einem langen Interview mit Sonnenschutz-Expertin und RoseKin-Begründerin Jessica Käsermann-Gross (in diesem Portrait erfährst Du mehr über die charismatische Beauty-Unternehmerin) – liefert Dir aber noch ein paar Fakten mehr zu diesem Thema, von denen Du wahrscheinlich bisher noch nichts wusstest.
Sonnenschutz kann Leben retten
«Im Weltkrebsbericht 2020 schätzt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass die Zahl der Todesfälle durch Melanome bis 2025 um mindestens 20 Prozent steigen wird. Dabei – und das ist die gute Nachricht – sind durch die Sonne verursachte Hautproblem absolut vermeidbar.
Wichtig: Jeder Tag ist ein zusätzlicher Tag mit möglichen Hautschäden – oder eben nicht, denn es ist nie zu spät, sich um seine Haut vor UV-Strahlen und deren negativen Auswirkungen zu schützen.»
Sonnenfilter: Wir bringen Licht ins Dunkle
«Bei Sonnenschutzmitteln stehen grundsätzlich zwei verschiedene Arten von Sonnenfiltern zur Verfügung: Organische und anorganische Sonnenfiltern.
Für Verwirrung sorgt dabei oft, dass der Begriff „organisch“ nicht das, was er zu sein scheint. Er bezieht sich nämlich auf chemische Sonnenfilter, die von der Wissenschaft als „organisch“ bezeichnet werden – nicht weil sie natürlich (also „organic“ im Sinne von „bio“) sind, sondern weil sie Kohlenstoffverbindungen enthalten.
Physikalische Sonnenfilter wiederum sind „anorganisch“. Sie enthalten keine kohlenstoffbasierten Verbindungen und sind selber natürlich vorkommende Mineralien. Es handelt sich bei ihnen um anorganische chemische Verbindungen (das sind Substanzen mit einer chemischen Kombination aus zwei oder mehr Elementen, wie z.B. Wasser = H2O) mit unterschiedlichen chemischen Eigenschaften.»
Im Detail: So wirken die unterschiedlichen Sonnenschutzfilter
Organische Sonnenschutzfilter
«Sonnenschutzprodukte mit organischen Filtern sind auch bekannt als chemische Sonnenschutzmittel. Grob zusammengefasst absorbieren und neutralisieren solche Filter die UV-Strahlen, indem sie diese in Wärme umwandeln.
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder negative Presseberichte über Sonnenschutzfilter, die im Körper hormonaktiv wirken.
Neuere organische Inhaltsstoffe aber haben sich massiv weiterentwickelt, sie sind viel stabiler als ihre Vorgänger, sind sehr sicher und können einen besseren Sonnenschutz bieten.
Es wurde ausserdem festgestellt, dass organische Filter aufgrund ihrer Wasserresistenz langanhaltender wirken als physikalische Sonnenschutzmittel. Und: Neuartige chemische Inhaltsstoffe eignen sich tendenziell besser für Menschen mit problematischer Haut oder mit Akne.
Man beachte aber, dass weltweit nicht überall diese modernen Inhaltsstoffe zugelassen sind, doch dazu mehr später»
Physikalische Sonnenschutzmittel
«Anorganische Sonnenschutzmittel, auch mineralische oder physikalische Sonnenschutzmittel genannt, schützen die Haut vor Sonnenschäden ähnlich wie organische Inhaltsstoffe. In den meisten Fällen werden Zinkoxid und Titandioxid als Filter für diese Art von Sonnenschutz verwendet.
Die mineralischen Sonnenschutzmittel lösen in der Regel keine allergischen Reaktionen aus und können bei empfindlicher Haut beruhigend wirken, da sie antimikrobiell und nicht komedogen sind.
Doppelt gemoppelt
Dermatolog:innen empfehlen in der Regel Sonnenschutzprodukte, die sowohl physikalische als auch chemische Filter enthalten. Der Grund: In der Kombination bieten die beiden Filtertypen einen besseren Schutz gegen UV-Strahlen. Im Einzelfall hängt diese Regel ab von den individuellen Haut-Bedürfnissen, die man am besten mit Hilfe einer Fachperson ermittelt.»
Sonnenschutzfilter gleich Sonnenschutzfilter? Eben nicht!
«In den vergangenen 25 Jahren wurden zahlreiche neue Inhaltsstoffe für Sonnenfilter entwickelt, die einen stärkeren UVA-Schutz bieten. Bisher wurde jedoch noch keiner dieser modernen Inhaltsstoffe von der FDA in den USA zugelassen, seit 1999 passiert dort nichts.
In Europa gelten strengere Regeln für den UVA-Schutzfaktor – wobei amerikanische Sonnenprodukte oftmals nur einen unzureichenden UVA-Schutz bieten. Sie dürfen daher auf dem europäischen Markt nicht verkauft werden.
Fazit: Es ist sehr wichtig zu wissen, woher die Sonnencreme stammt, welche Art von Sonnenfilter zum Einsatz kommt und ob sie die Haut entsprechend schützen kann.»
Die Sache mit dem Lichtschutzfaktor
«Dermatolog:innen empfehlen einen Lichtschutzfaktor von 30 oder höher. Grundsätzlich bietet LSF 50+ für die Haut den höchsten Schutz vor der Sonne und hält zweifelsohne am besten die UV-Strahlen fern – ganz unabhängig von deinem Hauttyp.
Je nach Produkt muss man bei gewissen Sonnenschutzmitteln mit LSF 50+ allenfalls kleine Abstriche in punkto Textur und Beschaffenheit machen. Meistens wird der Lichtschutzfaktor 50 heute aber so in Kosmetika eingesetzt, dass es sich um leicht aufzutragende Pflegeprodukte handelt, zu denen man gern greift.
Wer im Alltag das Gesicht nach einer gewissen Zeit nicht wie empfohlen nachcrèmen kann, sollte darum im Idealfall ein Produkt mit LSF 50 verwenden.
Aber: Auch ein hoher LSF ist kein Freipass für stundenlanges Sonnenbaden. Um die Haut vor gesundheitlichen Schäden zu schützen und vorzeitige Hautalterung zu minimieren, sollten zusätzliche Massnahmen beachtet werden (dazu unten mehr).»
Sonnenschutz-Fakten, die kaum jemand kennt
- «Wer Pflegemittel mit Retinol verwendet, sollte tagsüber unbedingt Sonnenschutz mit mindestens LSF 30 tragen. Retinol hilft nämlich dabei, die Hautzellerneuerung zu beschleunigen und durch diesen Effekt wird die Haut viel anfälliger für Sonnenschäden.»
- «Sowohl organische als auch anorganische Sonnenschutzmittel benötigen etwa 15 bis 20 Minuten nach dem Auftragen, um ihre volle Wirksamkeit zu entfalten. Daher müssen sie gründlich aufgetragen werden, bevor man in die Sonne geht.»
- «Sonnenschutzmittel haben ein Verfallsdatum! Der Sonnenschutz verliert zwar nicht plötzlich seine Wirkung von jetzt auf gleich. Aber wenn das Produkt abgelaufen ist, kann die ursprüngliche Wirksamkeit nicht mehr garantiert werden. Mehr dazu gibt es in diesem Artikel über die Haltbarkeit von Sonnenschutz.»
- «In Australien wurden im Jahr 2016 Solarien aufgrund ihrer gefährlichen Bräunungsmethoden komplett verboten und der Betrieb untersagt. Wann wird sich Europa daran ein Beispiel nehmen?»
Das hilft bei allergischen Reaktionen auf Sonnenschutzmittel
«Wenn man eine empfindliche Haut hat, können bestimmte Inhaltsstoffe in Sonnenschutzmitteln allergische Reaktionen hervorrufen: Die Haut rötet sich, fühlt sich gereizt an und juckt.
Wer unter Hautausschlägen leidet, sollte zunächst herausfinden, welcher Bestandteil im Sonnenschutzprodukt genau die allergische Reaktion auslöst. Neben Duftstoffen sind vor allem die folgenden Sonnenschutzfilter bekannt als Allergene:
- Avobenzone
- Dioxylbenzone
- Octinoxate
- Octocrylene
- Oxybenzone
- Padimate O
Statt komplett auf Sonnenschutz zu verzichten, braucht es dann einfach eine Alternative mit anderen Inhaltsstoffen.»
Auch ein hoher LSF ist kein Freipass für stundenlanges Sonnenbaden. Um die Haut vor gesundheitlichen Schäden zu schützen und vorzeitige Hautalterung zu minimieren, sollten zusätzliche Massnahmen beachtet werden
Sonnencreme alleine reicht nicht
«Die wichtigste Regel kommt zum Schluss: Sonnenschutz alleine reicht nicht aus, um sich vor den schädlichen Auswirkungen der Sonne zu schützen.
Niemals.
Neben Sonnencrème – korrekt und in der richtigen Menge aufgetragen – braucht es zum Schutz der Haut vor UV-Strahlen weitere Massnahmen:
- Schützende Kleidung wie langärmlige Kleidung sowie einen grossen Hut.
- Sonnenbrillen mit UV-Schutz schützen die empfindlichen Augenpartien.
- Direkte Sonneneinstrahlung zwischen 10 und 16 Uhr meiden. Während dieser Zeit sollte man sich nur im Schatten aufhalten.
Positiv formuliert heisst das: Wer sich an diese wirklich einfachen Regeln hält, kann die Sonne – ein bewährter Glücksbooster! – mit gutem Gefühl geniessen. Das umso mehr, als es immer mehr innovative Kosmetikprodukte mit LSF gibt, welche ganz elegant die Integration von Sonnenschutz in unsere tägliche Beauty-Routine ermöglichen.»
Die Tatsache, dass Du es bis hierhin geschafft hast, zeigt mir Dein grosses Interesse an diesem Thema. Wenn Du noch mehr wissen möchtest, schau doch mal auf welche Produkte mit integriertem LSF ich schwöre, wie Du die gängigsten Sonnenschutz-Vorurteile elegant umgehen kannst und was die verschiedenen Sonnenschutz-Begriffe genau bedeuten.
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