Eigentlich gibt es keinen Grund zur Klage: Die Temperaturen liegen tagsüber oft im zweistelligen Bereich, die Tage werden länger und in den Parkanlagen spriessen die Schneeglöckchen vor sich hin, als gäbe es einen Preis zu gewinnen. Doch als Mensch mit der Geduldsspanne eines Kleinkindes ist der Sommer in meiner Wahrnehmung immer noch Lichtjahre entfernt von heute, was ich nur mässig lustig finde.

Immerhin – und das ist irgendwie beruhigend – ergeht es auch vielen anderen Menschen ähnlich, wie der aktuelle Hype um so genannte «Sonnenschein»-Düfte zeigt, mit denen wir uns zumindest olfaktorisch jenen Hauch von Sonnenschein in den Alltag holen können, nach dem wir uns grad alle sehnen.

«Sonnendüfte sind derzeit besonders beliebt, weil sie einen Kontrast zu den düsteren und stressigen Zeiten bieten, die viele von uns in den letzten Jahren durchgemacht haben», sagt Natalia Lebedev, Chief Fragrance Officer bei Native, im Interview mit Well & Good zu diesem Trend. Denn: «Sonnendüfte können dazu beitragen, die Stimmung, das Selbstvertrauen und die Kreativität zu steigern und das Gefühl der Verbundenheit mit der Natur und sich selbst zu verstärken.»

Um das Gefühl von warmen Sonnenstrahlen auf der Haut in einem Duft einzufangen, setzen viele Parfumeur:innen auf solare Noten mit einem pudrigen Unterton wie etwa Vanillin oder Ylang Ylang, sagt Parfum-Expertin Mayumi Matthäus, Begründerin der Parfümerie Süskind in Zürich. «Für ein Duft-Erlebnis wie am Meer werden solche Essenzen oft mit salzigen Noten kombiniert». Ebenfalls oft zum Einsatz kommen tropische Kokosnuss-Akkorde sowie warme Hölzer. «Je nach persönlichen Erinnerungen verbindet man auch den Duft nach Sommer auch mit dem Geruch von Heu, frisch geschnittenem Gras oder warmem Stein. Entsprechend gross ist das Angebot an so genannten Sonnendüften», so Mayumi weiter, die extra für Dich eine Liste der fünft besten Sonnendüften zusammengestellt hat, mit denen Du Dich per Sprühstoss jetzt schon auf den Sommer einstimmen kannst.

sonrisa erklärt, was es mit dem Hype um Sonnendüfte auf sich hat – und welche davon noch nicht alle tragen.

Francesca Bianchi: Sex and the sea

Duftnoten: Ambra, Kokosnuss, Ananas, Mimose, Rose, Labdanharz, Sandelholz, Myrrhe, Zibet-Öl, Immortelle, Iris, Benzoe-Harz, Vanille

Inspiriert von einer sinnlichen Begegnung am Meer – der Name bringt es etwas deutlicher auf den Punkt – wollte Parfumeurin Francesca Bianci mit Sex and The Sea (für ca. 115 CHF bei Süskind) die romantische Atmosphäre eines Rendez-vous hinter den Dünen aus reinem Sand einfangen, heisst es in der offiziellen Duftbeschreibung. Der Ausgangspunkt zur Entwicklung des Parfums sei ihre Erinnerung an sonnenverbrannte, verschwitzte, salzige Haut gewesen: «Während ich an dieser Kernidee arbeitete, kamen mir unweigerlich andere schmutzige Ideen, und ich fügte dieser seltsamen, aber unschuldigen Idee eine schwüle, sündige, dekadente Fantasie von einer tropischen, cremigen, klebrigen Haut nach dem Geschlechtsverkehr hinzu», erklärt Bianci, die diesen pudrig-orientalischen Duft entsprechend beschreibt als «unverschämt verführerisch, originell und unanständig».

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Une nuit Nomade: Sun bleached

Duftnoten: Leinen Akkord, weisse Blüten, Bergamotte, Ambretta Absolue

Es sei ihnen bei der Gründung ihrer Parfumkollektion «Une nuit Nomade» darum gegangen, «auf elegante Weise zu reisen und dabei romantische sowie aussergewöhnliche Destinationen zu entdecken», sagen die beiden Masterminds hinter dem französischen Nischen-Labels. Mit dem Parfum «Sun Bleached» (für ca. 125 CHF bei Süskind) nehmen sie uns mit nach Muscat, der Hauptstadt des Sultanats Oman, auch bekannt als die Weisse Stadt.

«Der Morgen bricht an und die Sonne erobert mit ihren Strahlen die makellosen Mauern einer erwachenden Stadt. Die Omanis ziehen durch die Straßen und tragen elegant ihre berühmten Dishdashas – eine lange, weiße Tunika mit einem Pompon um den Hals, der zart in Parfüm getaucht ist», heisst es über den frischen Duft, der von vielen Fans geliebt wird, weil er irgendwie nach an der Sonne getrocknete Wäsche riecht.

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Masque Milano: Ray-flection

Duftnoten: Mandarine, Aldehyde, Kardamom, Mimose, Veilchenblätter, Bienenwachs, Zedernholz und Moschus.

Für den Duft Ray-Flection (für ca. 140 CHF bei Süskind) haben sich die Masque-Milano-Begründer Alessandro und Riccardo mit dem amerikanischen Parfümeur Alex Lee zusammengetan, um gemeinsam einen «Duft der Extreme» rund um die Mimose zu entwickeln. Das Ergebnis ist ein warmes Unisex-Parfum, bei dem durch die Zugabe von Honig-Noten die Nuancen der Mimose zu einem sinnlich-weichen Duft verschmelzen.

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Olfactive Studio: Lumière blanche

Duftnoten: Kardamom, Sternanis, Zimt, Mandel, Kaschmirholz, Iris, Hölzer, Tonkabohne

Wie ein Wirbelwind aus Licht und Frische, gefolgt von einer sanften Brise wollte man mit Lumière Blanche (für ca. 130 CHF bei Süskind) «die erdrückende Hitze einer im Zenith stehenden Sonne» wiedergeben, heisst es von Olfactive Studio über diesen spannenden Duft irgendwo zwischen prickelnd-würzig und crèmig-sinnlich.

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Pierre Guillaume: Sunsuality

Duftnoten: Sandelholz, Kumquat, Ingwer

An einem Ort, wo sich Sonne und Erde treffen, beginnt die Geschichte der White Collection von Pierre Guillaume aka einer meiner liebsten Parfümeure (mein allererstes Interview überhaupt machte ich mit ihm –wir waren damals beide ganz am Anfang unserer Laufbahn). Konzipiert als Hommage an die mythologische Kraft des Lichts umfasst diese Linie entsprechend eine Reihe sehr klarer Unisex-Düfte, darunter auch Sunsuality (für ca. 120 bei Süskind), bei welchem lovely Pierre nach eigenen Aussagen mit Hilfe eines Kumquat-Santal-Akkords «die Säure der Zitrusfrüchte in eine duftende Liebeserklärung» verwandelt hat.

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Keine Ahnung, wie es Dir geht, Darling, aber ich werde mich in den nächsten Wochen ganz gemütlich durch diese kleine, aber feine Auswahl der Expertin durchschnuppern – und dann dauert es auch nicht mehr lange bis zum Sommer, hurra!

sonrisa erklärt, was es mit dem Hype um Sonnendüfte auf sich hat – und welche davon noch nicht alle tragen.

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