Es ist jedes Mal das gleiche: Während die abgeklärte Journalistin in mir mit der Zuverlässigkeit eines Schweizer Uhrwerks die Augen rollt, sobald irgendwo ein Promi sein oder ihr Schönheitsgeheimnis verrät, spitzt mein inneres Fangirl die Ohren, um ganz sicher nichts zu verpassen. Vor allem, wenn es sich tollen Frauen mit einem strahlenden Teint handelt wie Supermodel Miranda Kerr oder Star-Kosmetikerin Joanna Vargas handelt, die beide auf ein in der indischen Heillehre seit über 5000 Jahren praktizierten Pflege-Ritual schwören: Dem Dry Brushing, auch bekannt als trockene Bürstenmassage.

Gerade beim Übergang vom Sommer zum Herbst – «diese wunderbare Jahreszeit mit bunten Blättern, einer frischen Brise und gemütlichen Pullovern!» – neige die Haut zu Trockenheit erklärt Hautspezialistin Joanna Vargas auf ihrer Homepage und empfiehlt als unkompliziertes, aber effizientes Gegenmittel die regelmässige Abreibung des Körpers mit einer Bürste. «Dry Brushing ist nicht nur ideal, um trockene Haut zu beruhigen, sondern kann auch bei einer Vielzahl anderer Hautprobleme helfen, mit denen wir alle das ganze Jahr über konfrontiert sind», sagt Frau Vargas, deren Kund:innen–Datei eine grosse Schnittmenge hat zur Einladungsliste der Met-Gala.

Weil diese Aussage die Skeptikerin in mir nicht vollständig zu überzeugen vermag («eine prominente Klientel ist ja schön und gut, aber was bitte schön ist wirklich so besonders an dieser Methode, die alle fünf Jahre die Runde macht als angeblich neuer Trend, obwohl bereits Sebastian Kneipp im vergangenen Jahrhundert darüber schrieb?»), habe ich Beauty-Unternehmerin, Hautexpertin und Kosmetikerin Lara Schurter von Greenlane gefragt, wie Dry Brushing funktioniert, ob es sich lohnt durchzuhalten und natürlich: ob unsere Haut dadurch wirklich tatsächlich diesen sagenhaften Miranda-Kerr Glow bekommt, von dem wir alle träumen.

Basierend auf lovely Laras Antworten entstand dieses Dry Brush-Lexikon, das – so viel sei schon verraten – selbst die super kritische Stimme der Journalistin in mir überzeugt hat von diesem Ritual, mit dem wir uns nicht nur hübsch(er), sondern auch ein bisschen fitter schrubben können.

Dry Brushing: Definition

«Unter Dry Brushing versteht man das systematische Bürsten der trockenen Haut mit einer Naturbürste zur Entgiftung und der Entschlackung des Körpers sowie zur Anregung und Regulierung der Durchblutung. Grob gesagt handelt es sich beim Dry Brushing also um eine Kombination aus Massage und Peeling mit entsprechend vielen Vorteilen.»

Dry Brushing: Technik

«Für optimale Ergebnisse, sollte die Massage mit einer Dry Brush immer…

• auf trockener Haut

• von unten nach oben

• immer in Richtung Herz

… und mit leichtem Druck angewendet werden.»

Dry Brushing: Anleitung

«Beim Dry Brushing immer mit kreisenden Bewegungen am linken Fuss beginnen und dann bis zum Oberschenkel weitermachen – zuerst die Vorderseite, dann die Rückseite, dann die Innenseite und dann die Aussenseite. Anschliessend bürstet man die Hüfte und den Po, bevor es zu den Armen weitergeht.

Im zweiten Schritt sind die Arme an der Reihe, wo man mit der rechten Aussenseite der Hand anfängt und dann die Dry Brush bis zur Schulter anwendet, bevor die Innenseite eine Massage bekommt.

Zum Abschluss werden der Bauch (gegen den Uhrzeigersinn), die Brust sowie der Rücken gebürstet (immer zum Herzen hin).

Achtung:

Gerade an der Leiste und in den Achselhöhlen befinden sich viele Lymphkapillaren, darum sollten diesen Stellen besondere Aufmerksamkeit erhalten. Vorsicht ist ausserdem geboten, wenn man an einer Hautkrankheit leidet und nach dem Bürsten sollte die Haut nicht rasiert werden.»

Dry Brushing: Tips für den Kauf

«Es sollte eine Büste aus natürlichen Materialien (Holz und Naturborsten) sein, denn Borsten aus synthetischen Materialien können zu Reizungen der Haut oder zu unangenehmen Reaktionen führen.

Die unter unserem eigenen Label ganz neu lancierte Dry Brush (für 38 CHF) wird entsprechend aus edlem Olivenholz sowie reinen Naturborsten angefertigt und im Velours Säckchen geliefert.»

Dry Brushing: Timing

«Idealerweise kommt die Bürste morgens vor dem Duschen zum Einsatz, da durch das Brushing die Durchblutung angeregt wird und es eine vitalisierende Wirkung auf den Körper hat.

Grundsätzlich kann Dry Brushin jeden Tag praktiziert werden.»

Dry Brushing: Vorteile

«Dry Brushing hat viele positive Effekte auf das Äussere und das Wohlbefinden, wie die folgende Auflistung zeigt:

Regeneration und Reinigung

Die Massagetechnik entfernt abgestorbene Hautzellen, so dass sich die Haut besser regenerieren und erneuern kann.

Straffend

Weil das Bürsten mit einer Dry Brush nicht nur die oberste Hautschicht, sondern auch das tiefer liegende Bindegewebe stimuliert, kann die Methode kleine Dellen reduzieren und die Silhouette verfeinern.

Hallo wach

Durch die anregende Wirkung kommt das Herz-Kreislaufsystem beim Dry Brushing sofort in Schwung, so dass man bei einer Massage am Morgen schneller wach und fit wird.

Regulierend

Bei regelmässiger Anwendung mit einer Dry Brush können Blutdruck- und Kreislaufschwankungen wieder in Balance gebracht werden. 

Detox

Dry Brushing gilt als ideale Methode zur Entschlackung, da es den oft zur Trägheit neigenden Lymphfluss ankurbelt. Auf diese Weise kann der Körper die über die Umwelt aufgenommenen Giftstoffe via die Lmyphflüssigkeit besser abtransportieren.

Wellness-Booster

Vom anregenden Effekt auf den Stoffwechsel sowie auf das Lymphsystem beim Dry Brushing profitiert auch das Immunsystem, das unter anderem zuständig ist für die Abwehr von Viren oder Bakterien. Und wie wichtig ein starkes Immunsystem ist, haben wir in den vergangenen Jahren alle gelernt…

Strahlend

Mit der nötigen Vorsicht können Dry Brushes auch im Gesicht zum Einsatz kommen. Durch den leichten Peelingeffekt werden abgestorbene Hautschüppchen abgetragen (bye Grauschleier) und die Produktion neuer Zellen angeregt. Durch die Aktivierung des Lymphfluss können ausserdem leichte Schwellungen gemindert werden. Das Ergebnis ist – während des ganzen Jahres – ein strahlendes, ebenmässiges Hautbild mit einem schönen Glow fast wie Miranda Kerr!»