Adaptogene als ganzheitliche Schönmacher: Alles, was Du zu diesem Trend wissen solltest (und da gibt es einiges)
Über die Aussprache stolpern immer noch viele.
Inhaltlich hingegen wissen mittlerweile weit mehr als nur eine kleine Gruppe Eingeweihter Bescheid, wenn die Rede von Adaptogenen ist, die es seit meinen ersten Blogposts zu diesem Thema (hier findest Du etwa das Lexikon der Adaptogene) vor fünf Jahren in der Zwischenzeit dank vielen Medienberichten vom Geheimtipp in Sachen Gesundheit und Schönheit zum Klassiker der Wellness-Szene geschafft haben.
Weil aber a) trotz des weit verbreiteten Hypes viele das Thema nur vom Hörensagen kennen, was b) bisweilen von sagen wir mal: besonders geschäftstüchtigen Brands ziemlich schamfrei ausgenutzt wird und es darum c) ein gewisses Grundlagenwissen braucht beim Kauf von Produkten mit Adaptogenen, habe ich mich zu einer Neuauflage des grossen sonrisa FAQ zu diesem Thema entschieden.
Weil ich es wichtig finde, dass Du umfassend Bescheid weisst über diese Pflanzengruppe findest, auf die wegen oft sehr beeindruckenden positiven Effekten auf den Geist, die Gesundheit und das Äussere nicht nur gefühlt alle Stars in Hollywood schwören, sondern immer mehr auch konventionelle Beauty-Brands sowie Pharma-Konzerne.
Die Informationen dazu kommen von Girl-Boss und Ernährungs-Expertin Amely Kuchenbäcker, die als Mitbegründerin des angesagten Lifestyle-Brands «Ylumi» eine grosse Expertise auf diesem Gebiet hat und bei der ich mich recht herzlich bedanke!
Woher kommt das Wort ‚Adaptogene‘?
Der Begriff wurde Mitte der 50er Jahre von dem russischen Wissenschaftler Nicolai Vasilevich Lazarev geprägt. Dieser stellte fest, dass bestimmte Kräuter dabei helfen können, den Körper an die Auswirkungen von Stress anzupassen (aus dem Englischen «to adapt», zu Deutsch «anpassen»). Er definierte diese neue Art von pharmakologisch aktiven Verbindungen als Wirkstoffe, die einen Zustand erhöhter Resistenz gegen physikalische, chemische oder psychogen schädigende Anreize aus der Umwelt (z.B. Dauerstress, Kälte, Hitze, Nährstoffmangel etc.) erzeugen.
Adaptogene sind demnach bestimmte Pflanzenwirkstoffe, die eine regulierende Wirkung auf den Organismus haben, indem sie dem Körper bei der Bewältigung stressbedingter Belastungssituationen unterstützen.
Wie genau helfen Adaptogene bei der Bewältigung von Stress?
Mit Hilfe von Adaptogenen können durch Stress ausgelöste Schäden minimiert und das Hormonsystem positiv beeinflusst werden. Anders als künstlich hergestellte Medikamente wirken die pflanzlichen Substanzen dabei ganzheitlich, also nicht nur in bestimmten Teilbereichen sondern im ganzen Körper.
Sind Adaptogenen also pflanzliche Medikamente?
Nicht wirklich.
Das Besondere an Adaptogenen ist, dass sie sich den individuellen Bedürfnissen des Körpers anpassen und ihre Wirkung entsprechend personalisiert entfalten können. Durch die harmonisierende und normalisierende Wirkung der Kräuter kann die Widerstandskraft eines Organismus gegen schädigende Faktoren erhöht und der Körper vor Erschöpfungszuständen geschützt werden.
Bestimmten Vitalpilzen wie beispielsweise dem Reishi und Cordyceps oder Wurzeln wie Maca oder Ginseng werden stark adaptogene (also ausgleichende und regulierende) Wirkungen nachgesagt, weshalb sie einen stärkenden Einfluss auf das Immunsystem und somit eine schützende Funktion für Zellen und Gewebe haben können. Aufgrund der harmonisierenden Wirkung und Schutzfunktion werden sie häufig auch mit Anti-Aging (oder besser: Well-Aging) in Verbindung gebracht.
Welches sind die bekanntesten Adaptogene?
Zu den am besten untersuchten Pflanzen in diesem Bereich gehören der Rosenwurz (Rhodiola rosea), Ginseng (Panax Ginseng) oder auch die Taigawurzel (Eleutherococcus senticosus), Schisandra (Schisandra chinensis) oder Ashwagandha (Withania somnifera) sowie Vitalpilze wie z.B. der Reishi/ Ling Zhi (Ganoderma lucidum) oder der Cordyceps (Cordyceps sinensis).
Wie wirken Adaptogene?
Adaptogene sind nicht giftig und weisen eher unspezifische pharmakologische Eigenschaften auf. Studien liefern Hinweise darauf hin, dass sie die Widerstandsfähigkeit des Organismus gegen ein breites Spektrum von biologischen, chemischen und physikalischen Faktoren erhöhen.
Was heisst das im Detail?
Gerät ein Organismus durch einen äusseren oder inneren Auslösre in «negativen» Stress kommt es zu Stressreaktionen. Die Adaption eines Organismus an einen Stressor erfolgt dabei im Allgemeinen in drei Phasen: Einer Alarmphase, der Widerstandsphase sowie ein Erschöpfungsstadium, welches eintritt, wenn ein Stressor die Anpassungsenergie (Adaptionsenergie) des Organismus überschreitet und der Körper überfordert ist. In diesem Moment passiert es manchmal, dass die natürlichen körpereigenen Reparatur-Mechanismen gestört sind und der Körper in einen Zustand der Störung beziehungsweise Krankheit rutscht.
Adaptogene können die Stressreaktion während einer Alarmphase reduzieren, somit kann das Erschöpfungsstadium verzögert oder gar ganz verhindert werden.
Studien zufolge wirken Adaptogene vermutlich über die Aktivierung endokriner Funktionen der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren- Achse.
Zusammengefasst fördern Adaptogene die Langzeitresistenz des Körpers aufgrund ihrer ausgleichenden, stärkenden und regenerationsfördernden Effekte und unterstützen das neuroendokrine System. Sie wirken negativen Auswirkungen von Stress entgegen indem sie die Ausschüttung von Stresshormonen regulieren.
Können alle Menschen Adaptogene nehmen?
Grundsätzlich ja! Ein Adaptogen zeigt allerdings erst bei entsprechender Herausforderung wie beispielsweise einer Stresssituation die volle Wirkung. Bei normalen oder minimal veränderten Körperfunktionen sind aus diesem Grund nur leichte Veränderungen spürbar.
Existieren wissenschaftliche Untersuchungen zu Adaptogenen?
Die Wirkungen von Adaptogenen auf den Körper wurden vielfach untersucht, es gibt zum Beispiel die Studie von Brekhman und Dardymov aus dem Jahre 1969, die feststellten, dass Adaptogene gezielt die Widerstandskraft gegen Stressfaktoren erhöhen können.
Apropos: Wie sieht es aus mit Nebenwirkungen?
Adaptogene gelten als nahezu nebenwirkungsfrei. Im Gegensatz zu stimulierenden Substanzen wie etwa Koffein oder Amphetamine, die zahlreiche körperliche Nebenwirkungen wie Herzrasen oder Schlaflosigkeit bewirken können, verursachen Adaptogene selbst bei längerer Anwendung keine negativen Begleiterscheinungen und kein Suchtpotential.* Sie liefern eher einen «Stressschutz- Effekt», indem sie die Stressantwort unterbinden.** In seltensten Fällen kann es zu leichten Nebenwirkungen wie intensive Träume oder Übelkeit kommen, dies ist aber meist auf eine zu hohe Dosis oder eine ungünstige Kombination mit anderen Präparaten zurückzuführen.
*A.A. Spasov, G.K. Wikman, V.B. Mandrikov, I.A. Mironova, V.V. Neumoin: A double-blind, placebo-controlled pilot study of the stimulating and adaptogenic effect of Rhodiola rosea SHR-5 extract on the fatigue of students caused by stress during an examination period with a repeatedlow- does regimen. In: Phytomedicine. Band 7, Nr. 2, 2000, S. 85–89.
** Alexander Panossian, Georg Wikman: Evidence-Based Efficacy of Adaptogens in Fatigue, and Molecular Mechanisms Related to their Stress-Protective Activity. In: Current Clinical Pharmacology. Band 4, Nr. 3, S. 198–219.
Wann braucht man Adaptogene?
Adaptogene eignen sich für alle, die auf der Suche nach innerer Balance, mehr Energie und Wohlbefinden sind. Besonders bei chronischem Stress sowie zur Vorbeugung von Stress und nervlicher Anspannung haben sich die Pflanzenwirkstoffe bewährt.
Stress gehört in unserer heutigen schnelllebigen Zeit ja quasi schon zum Alltag. Schafft man es nicht, eine gesunde Balance von Anspannung und Entspannung zu schaffen, besteht das Potential zu ernsthaften Folgekrankheiten.
Aber auch zu Schönheits-Zwecken empfiehlt sich aufgrund ihrer wertvollen Inhaltsstoffe und holistischen Wirkung die Einnahme von Adaptogenen, besonders in Kombination mit essentiellen Vitaminen und Mineralstoffen sowie modernen Wirkstoffen wie es bei YLUMI der Fall ist.
Unsere Produkte können alle miteinander kombiniert werden und sind für verschiedene Bedürfnisse konzipiert, die genaue Tagesdosis steht auf den jeweiligen Produkten. Eine Wirkung ist in den meisten Fällen nach einigen Wochen spürbar (bei manchen geht es schneller, bei anderen dauert es etwas länger), wir empfehlen eine Einnahme-Dauer von mindestens einem Monat, für eine optimale Wirkung sollten sie bestenfalls jedoch 3 Monate oder längerfristig eingenommen werden.
Worauf ist zu achten beim Kauf von Adaptogenen?
Besonders wichtig ist die Produktqualität der Adaptogene. Im Internet gibt es einige dubiose Seiten, bei denen Adaptogene aus dem Ausland angeboten werden – hier ist Vorsicht geboten, da diese Produkte giftige Rückstände aufweisen können. Die Richtlinien und Vorschriften für eine Produktion in Deutschland sind dagegen sehr hoch, darum lohnt es sich auf den Herstellungsort zu schauen.
Ausserdem rate ich allen, sich bei allfälligen Fragen direkt an den Hersteller zu wenden. Je nachdem wie transparent ein Brand über die Herkunft der Wirkstoffe und die Verarbeitungsmethode antwortet, weiss man schnell Bescheid.
Was darf man erwarten von Adaptogenen – und was nicht?
Adaptogene sind kein Allheilmittel. Sie wirken ausgleichend, das heisst sie mildern oder verstärken Reaktionen im Organismus und können positive Einflüsse auf das Immunsystem haben, sollten aber nicht als Selbst-Medikation bei schweren Krankheiten eingesetzt werden.
Ausserdem, aber das liegt auf der Hand, spielen natürlich die individuellen Lebensgewohnheiten, die Ernährung sowie die äusseren Umstände eine Rolle. Ein Mensch, der sich nur von Fast-Food ernährt, sich selten bewegt und raucht, wird auch bei einer täglichen Einnahme von Adaptogenen nicht plötzlich erschlanken und fit wie ein Turnschuh durchs Leben springen.
Dass Adaptogene die Gesundheit, das Wohlbefinden und auch das Äussere aber massgeblich im Guten beeinflussen können, zeigen die vielen positiven Rückmeldungen zufriedener Konsument:innen.
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