Er zählt zu den erfahrensten Dermatologen und Anti-Aging-Spezialisten in Europa, ist Mitbegründer des renommierten Haut- und Laserzentrums an der Oper in München, spricht häufig als Referent an internationalen Fachkongressen, schrieb mehrere Fachbücher, entwickelt für seine 2009 lancierte Hautpflegelinie immer wieder neue Produkte und seit kurzem stieg der in Köln geborene Stefan Duve auch noch ein als Teilhaber der berühmten Clinic Utoquai in Zürich.

Kein Wunder, habe ich grossen Hochachtung vor dem in Köln geborenen Beauty-Spezialisten, der mir in einem ausführlichen Interview trotz seines vollen Programms alle Fragen über Botox beantwortet, die mich seit meiner eigenen Behandlung damit erreicht haben. Entstanden ist ein ausführliches FAQ zu einem beliebtesten Schönheitseingriffe weltweit, für das ich mich bei Dr. Stefan Duve ganz herzlich bedanke!

Der renommierte Dermataloge Dr. Stefan Duve beantwortet im exklusiven FAQ auf sonrisa alle Fragen zum Thema Botox.

Botox: Wovon reden wir eigentlich?

«Botox ist die geläufige Bezeichnung von Botulinumtoxin. Unter dem Sammelbegriff ‚Botox‘ fasst man neurotoxische Proteine beziehungsweise Eiweisse zusammen, die von einer bestimmten Bakterienart gebildet werden. Die Wirkung dieser Eiweisse beziehungsweise von Botox beruht auf der Hemmung der Nervenzellen und damit der Muskulatur. Bekannt geworden ist Botulinumtoxin ursprünglich als Verursacher von Lebensmittelvergiftungen.»

Botox: Welche Eingriffe sind grundsätzlich möglich?

«Hauptindikation sind die sogenannten ästhetischen Eingriffe, das heisst Behandlungen gegen mimische Faltenbildung, vor allem im Gesicht. Dazu gehören Krähenfüsse, Zornesfalte, die Stirn sowie hängende Mundwinkel. Botox wird aber auch eingesetzt im Nasenbereich sowie im Halsbereich bei Behandlung des sogenannten Platysma.

Darüber hinaus wirkt Botox erfolgreich bei übermässigem Schwitzen an Händen und Füssen, im Achselbereich und auf der Kopfhaut, ebenso gegen Migräne und Depressionen, bei Schmerzen im Fussbereich, bei Muskelkrämpfen im urologischen Bereich und im gynäkologischen Bereich, zum Beispiel bei Blasenerkrankungen oder Erkrankungen des Schliessmuskels. In unserer Praxis setzen wir Botox ausserdem bei spannungsbedingtem Haarausfall ein.»

Botox: Wo wird die Substanz im Rahmen von ästhetischen Eingriffen verwendet?

«Ein Schwerpunkt ist zweifelsohne die Stirn, das heisst die Behandlung von Zornesfalten und Querfalten. Hier muss man darauf achten, nicht zu überdosieren um ein Absinken der Augenbrauen zu vermeiden.

Zweiter Schwerpunkt ist die Augenpartie, zum einen gegen Krähenfüsse, zum andern zum Anheben der seitlichen Augenbrauen.

Ferner setzt man Botox im Nasenbereich ein bei Falten an den seitlichen Nasenflügeln. Auch sogenannte ‚Raucherlippen‘, also Mimikfalten im Oberlippenbereich, können erfolgreich mit Botox behandelt werden.

Ein weiterer Schwerpunkt ist der obere Halsbereich. Hier setzt man Botox zur Schwächung/Erschlaffung von sichtbar hervortretenden Muskelsträngen ein, aber auch zur Glättung der Halsmuskulatur. Bei einem verdickten Kaumuskel bewirkt Botox die Entspannung des Muskels und damit einhergehend die Verschlankung der Wangenpartie.»

Botox: Für wen geeignet?

«Botox eignet sich für alle Patient:innen mit durch Mimik hervorgerufener Faltenbildung. Nicht geeignet ist Botox dagegen bei naturbedingter Faltenbildung. Dazu gehören zum Beispiel tiefe Falten an den Wangen, die durch zu viel Sonne oder im Laufe des Lebens entstehen. Diese Falten zeigen keinen Effekt auf eine Botox Behandlung. Das gleiche gilt für die Nasolabialfalte.

Auch ist bei manchen Patienten im Stirnbereich äusserste Vorsicht geboten, bei denen der Einsatz von Botox zwar zu einer glatten Stirn führen kann, aber gleichzeitig zu herabfallenden Augenbrauen mit Druck auf die Oberlider, so dass ein müder Gesichtsausdruck entsteht. Hier sind insbesondere Männer gefährdet.  

Auch die Behandlung hängender Mundwinkel mit Botox bedarf einer genauen Vorprüfung und viel Erfahrung.»

 Botox: Was gilt es als Patient:in zu beachten?

«Wie bei allen Injektionen ist es wichtig, dass die Patient:innen vorher keine blutverdünnenden Medikamente nehmen wie etwa Aspirin. Darüber hinaus ist es wichtig, die richtige Indikation zu stellen. Auch sind schwere Erkrankungen wie zum Beispiel Krebs- oder neurologische Erkrankungen auszuschliessen.

Ansonsten haben Patienten im Vorfeld einer Botox Behandlung wenig zu beachten, weshalb Botox auch als ‚To-go-Behandlung‘ bezeichnet wird.»

 Botox: Was passiert bei einer (Beauty-)Behandlung genau?

«Bei mir läuft eine Behandlung wie folgt ab: ich frage die Patient:innen nach einer Bestätigung, dass sie keine blutverdünnenden Medikamente eingenommen zu haben, Frauen nicht schwanger sind und auch sonst keine der geschilderten Kontraindikationen vorliegen. Auch weise ich vor der Behandlung darauf hin, dass in den ersten 48 Stunden nach der Behandlung Sport, Sauna, kosmetische Behandlungen oder Massagen im Anwendungsbereich zu vermeiden sind.

Daraufhin erfolgt die lokale Desinfektion und anschliessend die Injektion mittels Botox.

Die Behandlung dauert bei einem erfahrenen Arzt in der Regel nur wenige Minuten. Im Anschluss an die Injektion wird der behandelte Bereich gekühlt und circa 10 Minuten später können die Patienten nach Hause gehen.»

Der renommierte Dermataloge Dr. Stefan Duve beantwortet im exklusiven FAQ auf sonrisa alle Fragen zum Thema Botox.

Botox: Was sind mögliche Nebenwirkungen?

«Die gefürchtetste Nebenwirkung ist, dass Botox in Muskelgruppen gelangt oder gespritzt wird, die gar nicht behandelt werden sollen. Hierzu gehört vor allem das Absacken von Botox in den Lidhebemuskel. Dies führt zu einem hängenden Oberlid für die Wirkungsdauer der Behandlung.

Das gleiche gilt auch für andere Bereiche: So kann es etwa im Mund zu einer unschönen Lähmung der Muskulatur kommen mit Schwierigkeiten beim Lachen, Kauen und Reden. Im Halsbereich kann eine falsche Injektionstechnik oder eine Überdosierung zu Schluckbeschwerden führen, eine Überdosierung im Bereich des Kaumuskels zu einer trockenen Mundschleimhaut.

Obwohl Botox gegen Migräne eingesetzt wird, kann es bei einigen Patienten zu starken Kopfschmerzen führen. Akute Nebenwirkungen sind vorübergehende Blutergüsse und leichte Schwellungen, die aber im Normalfall nach mehreren Tagen abklingen.»

Botox eignet sich für alle Patient:innen mit durch Mimik hervorgerufener Faltenbildung. Nicht geeignet ist Botox dagegen bei naturbedingter Faltenbildung.

Dr. Stefan Duve

Botox: Wie sicher ist die Substanz?

«Aus meiner Sicht und mehr als 20 Jahren Erfahrung, ist Botox ein sehr sicheres Mittel zur Faltenbehandlung! Die immer mal wieder zitierten Langzeitnebenwirkungen wie Gedächtnisverlust oder sonstige neurologische Erkrankungen sind nie wissenschaftlich nachgewiesen worden.

Da Botox mittlerweile über 10Millionen mal injiziert wurde, halte ich Langzeitnebenwirkungen für ausgeschlossen. Botox wird zum Beispiel auch in der Pädiatrie bei neurologischen Erkrankungen im Kindesalter in höheren Dosen verabreicht.

Lediglich blaue Flecken, Schwellungen oder die vorübergehende Lähmung bestimmter Muskeln sind als akut mögliche Nebenwirkungen zu erwähnen.»

Botox: Was ist der ideale Zeitpunkt, um damit anzufangen?

«Wenn man präventiv verhindern möchte, dass die Falten tiefer werden, kann man sich in der Regel sehr gut an dem genetischen Muster der Eltern oder Grosseltern orientieren. Liegen dort etwa tiefe Stirnfalten vor, macht es mitunter Sinn, schon in jüngeren Jahren mit einer Botox Behandlung zu beginnen.  Von daher gibt es aus meiner Sicht kein zu früh. Ein zu spät dagegen schon, wenn zum Beispiel Patient:innen mit ausgeprägten, tiefen Zornesfalten oder Stirnfalten kommen. Dann ist eine Botox Behandlung meistens nicht mehr so erfolgreich wie sie bei früherem Erscheinen hätte sein können.»

 Botox: Wann setzt die Wirkung ein?

«Der Eintritt der Wirkung von Botox ist individuell unterschiedlich. In der Regel setzt die Wirkung nach 48 Stunden ein. Es gibt jedoch auch Patienten, bei denen die Wirkung erst nach einer Woche sichtbar wird.»

 Botox: Do’s and dont’s nach der Behandlung?

«In den ersten 48 Stunden nach der Behandlung sollte man unbedingt auf Sport, Sauna, Massage und starke Sonnenbestrahlung verzichten. Auch bei der täglichen Kosmetikroutine ist Vorsicht geboten.

Auf keinen Fall sollte man auf die behandelten Hautstellen Druck ausüben. Der grösste Fehler ist, wenn Patienten selbstständig im Behandlungsbereich massieren und so in extremen Fällen das Botox sogar an unerwünschte Stellen verschieben können.»

Botox: Wie lange hält der Effekt an?

«Wie immer in der Medizin, gibt es auch hier grosse Spannbreiten, abhängig von der Genetik. Die Durchschnittshaltbarkeit von Botox wird weltweit mit ungefähr drei Monaten angegeben. Bei manchen Patienten hält der Effekt aber unabhängig von der Dosis nur zwei Monate, bei anderen wiederum ist das Ergebnis bis zu sechs Monaten sichtbar.»

Botox: In welchen Abständen kann man eine Behandlung machen?

«Hier gibt es keine feste Regel. Der durchschnittliche Haltbarkeitseffekt liegt bei drei bis fünf Monaten. Von daher wäre diese Zeitspanne der normale Abstand zwischen den Behandlungen. Der Mindestabstand sollte drei Monate sein, wobei in Ausnahmefällen auch schon früher leichte Nachbesserungen möglich sind. Der Maximalabstand hängt vom Wunsch der Patienten ab. Ich empfehle im Normalfall einen zeitlichen Abstand von durchschnittlich fünf bis sechs Monaten.»

Botox: Wie hoch sind die Kosten?

«Die Preise für einen Beauty-Eingriff mit Botox hängen von unterschiedlichen Faktoren ab: Von der Qualität des verwendeten Botox, von der Stadt, in der es indiziert wird, von der Erfahrung des Arztes, Lage und Ort der Praxis, vor allem aber von der Dosis, das heisst von der Menge der gespritzten Einheiten. Ein Richtwert ist ungefähr 500 Franken für die Zornesfalte und etwa 750 CHF für die komplette Stirn.»

Botox: Eine Garantie, dass man in der betreffenden Region faltenfrei bleibt?

«Auf der Stirn und bei Krähenfüssen, das heisst im Bereich der Mimikfalten, kann man mit einer regelmässigen Botox Behandlung eine sichtbare Faltenbildung über viele Jahre hinauszögern.»

Botox: Macht es süchtig?

«Meine ehrliche Antwort an die Patienten lautet: das stimmt! Ich sage oft im Beratungsgespräch, dass man nach einer erfolgreichen und zufriedenstellenden Botox Behandlung davon abhängig wird. Natürlich ist das keine Abhängigkeit oder Sucht wie zum Beispiel bei Nikotin oder Alkohol, aber eine psychologische Gewöhnung. Das Gefühl ohne „Nachhilfe“ nicht gut auszusehen, tritt beim Nachlassen des Botox-Effektes häufig auf – allerdings ohne negative Konsequenzen!»

Botox: Gibt es gleichwertige Alternativen?

 «Aus meiner Sicht gibt es derzeit für die Behandlung von Falten und die Bereiche, für die Botox zugelassen ist, keine wirklich guten Alternativen und keine annähernd so effizienten! Weder mit Hyaluronsäure noch mit Laser oder Peelings kann man zum Beispiel eine Zornesfalte auch nur annähernd so schnell, effektiv und auch kostengünstig behandeln wie mit Botox.»

Der renommierte Dermataloge Dr. Stefan Duve beantwortet im exklusiven FAQ auf sonrisa alle Fragen zum Thema Botox.

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