Angeblich waren auch andere globale Beauty-Konzerne interessiert. Aber letztlich machte der japanische Konzern Shiseido das Rennen und übernahm im Oktober 2019 das 2012 von Tiffany Masterson gegründete US-Indie-Label Drunk Elephant zum Preis von sagenhaften 845 Millionen Dollar. 

«Drunk Elephant kann von Shiseidos globaler Plattform und den Ressourcen profitieren, um in neue spannende Märkte in Amerika sowie auch in Europa und Asien zu launchen», hiess es danach in der Pressemitteilung zu einem der grössten Beauty-Deals, über den ich damals nicht nur zeitnah, sondern auch sehr ausführlich berichtet habe hier auf sonrisa. Und nun voller Freude auf den letzten Absatz des Blogposts von damals zurückkomme, in welchem ich Dir versprach, Dich sofort über die Markteinführung des It-Labels in der Schweiz zu informieren, was nun hier passiert.

Oder, um es etwas weniger schwurbelig auszudrücken:

Hurra, Drunk Elephant ist nun endlich auch bei uns erhältlich!

Zur Markteinführung von Drunk Elephant in der Schweiz gibt es auf sonrisa ein ausführliches FAQ.

Das offizielle Lancierungsdatum von Drunk Elephant liegt sogar bereits ein paar Wochen zurück, aber da es für gute Nachrichten kein Verfallsdatum gibt – in Zeiten wie diesen umso mehr! –, habe ich vor dieser Ankündigung nochmals eine ausführliche Recherche gemacht zu diesem in vieler Hinsicht aussergewöhnlichen Brand, zu dem Du in diesem überarbeiteten FAQ nun wirklich alle Informationen findest: Sei das einfach so zum Mitreden oder als Vorbereitung für Deinen nächsten Einkauf bei Sephora, wo die Produkte von Drunk Elephant nun erhältlich sind.

Zur Markteinführung von Drunk Elephant in der Schweiz gibt es auf sonrisa ein ausführliches FAQ.
Zur Markteinführung von Drunk Elephant in der Schweiz gibt es auf sonrisa ein ausführliches FAQ.

Wie begann die Geschichte von Drunk Elephant?

Fettige Haut in der T-Zone, leichte Rosazea, vergrösserte Poren und dazu immer wieder Reizungen aller Art: Während vielen Jahren litt die Texanerin Tiffany Masterson unter massiven Hautproblemen, wie sie sagt. «Ich war eine frustrierte Konsumentin, die in der Hoffnung auf eine Lösung von einem Brand zum nächsten wechselte.»

Durch intensive Nachforschung habe sie irgendwann festgestellt, dass ihre Irritationen bestimmte Formulierungen zurückzuführen waren. Insgesamt sechs Wirkstoffe – ätherische Öle, austrocknende Alkohole, Silikone, chemische Sonnenschutzmittel, Duftstoffe, Farbstoffe sowie Sulfate – identifizierte die Amerikanerin als Übeltäter, die sie der Einfachheit halber unter dem Begriff «the suspicious six» zusammenfasste. «Nachdem ich diese Wirkstoffe aus meiner Hautpflege-Routine verbannt hatte, beruhigte sich meine Haut fast sofort und war wieder in Balance.»

So weit, so gut, könnte man meinen – bis auf das kleine, aber feine Detail, dass Mrs Masterson trotz intensiver Suche keine passenden Produkte fand. Und darum ihre eigene Linie Drunk Elephant entwickelte, bei der sie nicht nur auf die oben genannten Wirkstoffe verzichtete, sondern im übrigen nach eigenen Aussagen nur Inhaltsstoffe verwendet, von denen die Haut entweder direkt profitiert oder welche für die Sicherheit der Formulierungen nötig sind.

Zur Markteinführung von Drunk Elephant in der Schweiz gibt es auf sonrisa ein ausführliches FAQ.

Woher kommt der Name «Drunk Elephant»?

«Ich wollte einfach etwas Lustiges», erklärt Tiffany Masterson, die sich als grosser Fan von Marula-Öl – einer ihrer liebsten Wirstoffe – bei der Namensgebung ihres Brands inspirieren liess von einem Mythos aus dem Tierreich: «Man sagt, dass Elefanten gerne die von den Marula-Bäumen herabfallenden Früchte essen. Nach dem Verzehr kommt es zu einer Gärung in ihren Bäuchen und die Elefanten werden betrunken!»

Zur Markteinführung von Drunk Elephant in der Schweiz gibt es auf sonrisa ein ausführliches FAQ.
Zur Markteinführung von Drunk Elephant in der Schweiz gibt es auf sonrisa ein ausführliches FAQ.
Zur Markteinführung von Drunk Elephant in der Schweiz gibt es auf sonrisa ein ausführliches FAQ.

Wie funktioniert das Pflegekonzept von Drunk Elephant?

In der Überzeugung, dass die Haut im Gleichgewicht bleibt, wenn sie mit ihren Ansprüchen entsprechenden Wirkstoffen versorgt wird, hat Tiffany Masterson gemäss ihrem Motto «Haut ist Haut» so konzipiert, dass sie sich für alle Hauttypen eignen und man sie nach Belieben kombinieren kann und dafürdie Linien nach Farbe geordnet.

«Jede Haut funktioniert gleich – wenn Du es zulässt», sagt die Mutter vierer Kinder, die aus diesem Grund sehr selbstbewusst die ausschliessliche Verwendung der Produkte von Drunk Elephant als «bester Weg für maximale Ergebnisse» bezeichnet. «Wenn die ‚Six Suspicious‘ vollständig aus Deiner Routine entfernt werden – wir nennen das einen ‚Drunk Break‘ –, kann die Haut in ihren gesündesten und ausgeglichensten Zustand zurückkehren.»

Mit Drunk Elephant wolle Tiffany Masterson den Menschen klarmachen, dass die Antwort auf gesunde Haut einfach sei, heisst es in den Unterlagen zu diesem durchaus auch umstrittenen «wir versprechen optimale Resultate, aber nur wenn Du keine anderen Brands verwendest»-Versprechen: «Behalte Produkte von hoher Qualität, aber halte dich von den allgegenwärtigen Zutaten fern, die nicht notwendig sind und anscheinend der Grund für eine irritierte Haut sind.»

Zur Markteinführung von Drunk Elephant in der Schweiz gibt es auf sonrisa ein ausführliches FAQ.
Zur Markteinführung von Drunk Elephant in der Schweiz gibt es auf sonrisa ein ausführliches FAQ.

Ist Drunk Elephant ein Clean Beauty Brand?

Durch die offizielle Verpflichtung, «nur solche Inhaltsstoffe zu verwenden, die entweder zur Hautgesundheit beitragen oder die Unversehrtheit unserer Formulierungen sicherstellen», hat Masterson nach eigenen Angaben eine neue Kategorie im Beauty-Bereich initiiert:

Biokompatible Hautpflege.

«Es geht bei Drunk Elephant niemals um die Frage, ob etwas synthetisch oder natürlich ist, sondern wir wählen stattdessen Inhaltsstoffe auf Grundlage ihrer Biokompatibilität aus. Daher konzentrieren wir uns auf gesunde pH-Werte, Formulierungen, die von der Haut erkannt werden, niedermolekulare Strukturen, die gut absorbiert werden, und wirkungsvolle aktive Inhaltsstoffe, die zudem den Säureschutzmantel der Haut unterstützen und erhalten», sagt Masterson, für die das Weglassen gewisser Wirkstoffe der Schlüssel zu schöner Haut bildet.

Inwiefern dieses Konzept als «clean Beauty» bezeichnet werden kann, ist letztlich eine Frage der eigenen Optik, zumal es sich bei diesem Begriff um ein weites Feld handelt (mehr dazu findest Du im grossen FAQ zu Clean Beauty sowie dem Clean Beauty Guide).

Was umfasst das Sortiment von Drunk Elephant?

Frei nach dem Motto «schön von Kopf bis Fuss mit Drunk Elephant» hat die geschäftstüchtige Tiffany Masterson die Produkte-Palette ihrer Marke schon bald nach der Lancierung stetig erweitert und um vor zwei Jahren sogar zusammen mit Star-Hairstylist Chris McMillan eine Haarpflegelinie entwickelt. In einem Interview mit der InStyle US erklärte Masterson, eine Zusammenarbeit an einer Haarpflegelinie habe aufgrund ihrer beiden Erfahrung im Bereich Haut- und Haarpflege extrem viel Sinn gemacht: «Er kennt sich mit Haaren aus und ich mit Haut, und da die Kopfhaut auch Haut ist, hat es nur Sinn gemacht, zusammenzuarbeiten und eine Linie zu entwickeln, die sich um beides kümmert: Haut und Haar.»

Einer der ersten Fans der Haaprodukte von Drunk Elephant, übrigens, war Jennifer Aniston, wobei sich das vermutlich mit der Lancierung ihrer eigenen Haarpflege-Marke mittlerweile erledigt hat.

Abgerundet wird das Sortiment von Drunk Elephant vorerst mit Körperpflege-Produkten sowie einem Deo, aber so wie ich Mrs Masterson einschätze, dürfte das noch nicht alles gewesen sein.

Zur Markteinführung von Drunk Elephant in der Schweiz gibt es auf sonrisa ein ausführliches FAQ.

Behalte Produkte von hoher Qualität, aber halte dich von den allgegenwärtigen Zutaten fern, die nicht notwendig sind und anscheinend der Grund für eine irritierte Haut sind.

Tiffany Masterson

Vom Insider-Tipp zum globalen Beauty-Brand

War Drunk Elephant bei der Gründung im Jahre 2012 noch ein kleines Selfmade-Unternehmen, etablierte sich die Firma bereits wenige Monate später als feste Grösse mit stetig wachsenden Umsätzen in der Branche, wo man diese Entwicklung mit Staunen zur Kenntnis nahm.

«Um Erfolg zu haben, muss man etwas finden, das es noch nicht gibt und das man wirklich mag», sagte Begründerin Tiffany im Interview mit dem Magazin businessinsider über ihre Karriere als Beauty-Unternehmerin, die daheim an ihrem Küchentisch begann. «Letztlich muss es einfach ein Produkt sein, welches den eigenen Bedarf deckt. (…) Genau das ist mir passiert mit Drunk Elephant. Ich musste mich nicht in den Kopf meiner Kundschaft hineinversetzen, weil ich ein Teil davon bin.»

Dass sie damit ganz offenbar den Nerv ihrer Zeit traf, zeigt der weltweite Erfolg von Drunk Elephant, welcher letztlich zur Übernahme durch Shiseido führte. Rund 120 Millionen Dollar, so heisst es, bekam Tiffany Masterson dafür, wobei ich dazu keine genauen Informationen fand.

Unbestritten hingegen ist der Ausbau des Vertriebsnetzes der Firma durch Shiseido, von dem nun auch die Fans in der Schweiz profitieren, wo es bei Sephora endlich auch die gehypten Produkte von Drunk Elephant zu kaufen gibt.*

Zur Markteinführung von Drunk Elephant in der Schweiz gibt es auf sonrisa ein ausführliches FAQ.

*oder – pssst! – demnächst auf sonrisa zu gewinnen gibt. Mehr dazu schon bald…