Gekommen, um zu bleiben: Die Pflege der Kopfhaut ist mehr als ein Trend (und hier findest Du alle Informationen dazu)
Nicht nur, aber vor allem die Rapunzels unter uns haben sich bei der Pflege ihrer Haare während einer gefühlten Ewigkeit vor allem die Längen sowie Spitzen fokussiert und diese mit allerlei speziellen Seren, Kuren und anderen «damit-bekommst-Du-eine-total-schöne-Wallamähne»-Produkten gehätschelt.
Der neuste Trend im Haarpflege-Universum aber – das weisst Du natürlich als regelmässiger Gast hier (und sonst spätestens seit dem Blogpost über die Beauty-Hypes 2023) – geht in eine andere Richtung. Nach oben zur Kopfhaut, um genau zu sein, die lange vernachlässigt worden ist. Woran es liegt, dass die Kopfhaut endlich die verdiente Aufmerksamkeit bekommt und was bei der Pflege zu beachten ist, erfährst Du im folgenden Haapflege-Guide, für den ich Diana Gambella-Boucinha, Education Manager bei Keune Haircosmetics AG in Basel befragt habe.
Die Rolle der Kopfhaut bei der Haarpflege
«Vielen ist nicht bewusst, dass gesundes Haar mit gesunder Kopfhaut beginnt, wobei diese oft andere Bedürfnisse hat als das Haar. Je nach Styling-Gewohnheiten und Umgebung ist die Kopfhaut schnell einmal überlagert von Schmutzpartikeln aller Art und sollte darum regelmässig mit einem Detox-Produkt behandelt werden.
Wer sein Haar ganzheitlich pflegen möchte, muss darum nicht nur ermitteln, was die Haare brauchen, sondern auch die Kopfhaut. Basierend auf einer solchen Analyse lässt sich ein individuelles Pflege-Programm zusammenstellen.»
Haut auf dem Kopf vs dem übrigen Körper: die Unterschiede
«Anatomisch gesehen kann man die Kopfhaut als Erweiterung des Gesichts betrachten. Allerdings enthalten die Kopfhautzellen mehr Öl- und Schweissdrüsen, da jeder Haarfollikel mit einer schützenden Talgdrüse verbunden ist.»
Individuelle Bedürfnisse der Kopfhaut: Daran erkennt man sie
«Im Grundsatz gilt: Symptomfreie Kopfhaut bedeutet gesunde Kopfhaut.
Schuppen, trockene Haut, Haarausfall, Juckreiz, Rötungen und Fettablagerungen sind entsprechend Hinweise auf eine gestörte Balance auf der Kopfhaut und sollten behandelt werden. Je nach Zustand braucht es darum spezielle Produkte mit beruhigenden, stärkenden oder klärenden Wirkstoffen.»
Do’s and dont’s bei der Pflege der Kopfhaut
«Sehr pauschal ausgedrückt kann man sagen, dass sämtliche Regeln für eine gesunde Haut auch für die Kopfhaut gelten. Dazu gehören neben genügend Schlaf, einer ausgewogenen Ernährung, möglichst wenig konstanter Stress auch regelmässig Bewegung, um ein paar Beispiele von vielen zu nennen. Ergänzen möchte ich diese Liste mit den folgenden Tipps:»
- Pflegeroutine: «Wie im Gesicht kann auch die Kopfhaut unterschiedliche Zonen haben, die entsprechend unterschiedlich gepflegt werden sollten wie etwa ein fettiger Ansatz bei der Stirne oder trockene Stellen auf der Seite. Wichtig ist es auch, in Abstimmung auf die Häufigkeit der Haarwäsche die richtige Menge an Pflegeprodukten zu verwenden – je öfters mal die Haare wäscht, umso weniger Produkt braucht es dazu jeweils.»
- Styling: «Theoretisch haben Stylingprodukte keinen Einfluss auf die Kopfhaut, da sie nur auf den Haaren verwendet werden sollten. Wenn es trotzdem zu Kontakt mit der Kopfhaut kommt, kann diese mit Irritationen reagieren.»
- Falsche Diagnose: «Viele Menschen denken, sie leiden unter Schuppenbefall und verwenden dann entsprechende Produkte. Sehr oft handelt es sich aber um trockene Kopfhaut, die sich schuppt. Es sind trockene, fast staubige Partikel ohne Fett. Wenn man in einem solchen Fall ein Anti-Schuppen-Produkt verwendet, ist das kontraproduktiv, da es der Kopfhaut noch mehr Feuchtigkeit entzieht und es in der Folge zu einer vermehrten Ablösung kommt. «Echte» Schuppen wiederum entstehen aufgrund eines (nicht ansteckenden) Hautpilzes, man erkennt sie an der Textur, dh sie fühlen sich fettig an und sie sind oft etwas gelblich. Um solche Schuppen zu behandeln, muss man die Kopfhaut desinfizieren. Hautschüppchen infolge Trockenheit sind staubig, es rieselt.»
Gesunde Kopfhaut: Diese Rituale bringen wirklich etwas
- Regelmässiges Kopfhaut-Detox durch Fachleute im Salon: «Die Frequenz hängt von den persönlichen Umständen ab, je gesünder jemand lebt, umso weniger oft ist es nötig und umgekehrt.»
- Kopfhautmassage für die Aktivierung der Blutzirkulation: «Dafür massiert man die Kopfhaut mit kreisenden Bewegungen von der Stirn bis zum Nacken mit mittlerem Druck während zwei bis drei Minuten lang. Wer will, kann diese Massage während der Einwirkungszeit einer Spülung oder beim Waschen der Haare durchführen. Wichtig: Eine gerötete Kopfhaut danach ist kein Grund zur Panik, sondern im Gegenteil ein gutes Zeichen, weil durch die Massage die Durchblutung angekurbelt wurde.»
- Personalisierte Kopfhautdiagnose im Salon: «Die professionelle Analyse der Kopfhaut ist der beste Weg, um die persönlichen Bedürfnisse zu ermitteln und basierend darauf eine passende Pflege-Routine zusammenzustellen.»
- Lifestyle: «Einmal kalt abduschen von Kopf bis Fuss zum Abschluss bringt die Durchblutung auf Trab und stärkt das Immunsystem. Das braucht zwar etwas Überwindung, aber es lohnt sich.»
Kopfhaut im Fokus bei der Haarpflege: Das sind Gründe
«Der Trend zur Kopfhautpflege begann wie so oft in Asien und hat sich von dort aus zum globalen Phänomen entwickelt, wie man an den zahlreichen Lancierungen spezieller Innovationen für die Kopfhaut auf der ganzen Welt erkennen kann. Die treibende Kraft dahinter ist eine steigende Nachfrage der Konsument:innen, die je länger je mehr den Zusammenhang zwischen einer gesunden Kopfhaut und schönem Haar erkennen.
Eine wichtige Rolle dabei spielt Social Media, wo das Thema vermehrt aufgegriffen wird. Gleichzeitig sind viele Menschen überfordert durch die Flut an Informationen, Empfehlungen und Tipps. Eine professionelle Beratung ist darum immer noch der beste Weg, um die persönlichen Bedürfnisse von Kopfhaut und Haaren zu ermitteln.»
Kopfhautpflege in der Zukunft: so geht es weiter
«Zwei grosse Tendenzen machen sich jetzt schon bemerkbar: Einerseits die Personalisierung der Pflege – im Gesicht, Körper und eben auch auf dem Kopf – und andererseits der ganzheitliche Ansatz bei der Beauty-Routine mit der Integration von passende Nahrungsergänzungsmitteln.
Da es für beides es als Grundlage eine individuelle Bedürfnisanalyse durch Profis braucht, werden solche Beratungen in Zukunft zum Standard werden.»
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