Wie sehr sich meine Sicht auf die Dinge verändert hatte, wurde mir erst klar, als ich plötzlich wieder alles gestochen scharf sah. Von den Staubfäden an der Decke bis hin zu den winzigen Kratzern auf dem Spiegel in meinem Kinderzimmer, wo ich mir zum ersten Mal meine Brille aufsetzte: Fasziniert, aber gleichzeitig auch tüchtig verunsichert. Weil damals, während den achtziger und neunziger Jahren eine Sehhilfe unter Teenagern als Indikator für fehlende Coolness galt.

Dass man es dafür erst einmal auf den Radar der coolen Kids hätte schaffen müssen, wurde mir aber erst klar, als kaum jemand auf meine neue Brille reagierte. Weder positiv noch negativ. Obwohl ich damit aussah wie eine verirrte Stubenfliege nach einer schlaflosen Nacht, was ziemglich genau je zur Hälfte meinem schlechten Geschmack sowie einer doch eher überschaubaren Auswahl an hübschen Gestellen geschuldet war.

Gut zehn Jahre später erledigte sich das Problem zu meiner grössten Erleichterung durch eine Augenoperation von selbst: Plötzlich sah ich alles gestochen scharf, ohne mich mit reisefreudigen Kontaktlinsen irgendwo auf dem Weg zum Grosshirn oder einer sperrigen Brille herumschlagen zu müssen. Dass ich damit einen echten Trend verpasste – spätestens seit die Hipster in den Nuller-Jahren die Nerd-Brille salonfähig machten, gelten die eins von der Fashionwelt verachteten Sehhilfen als akzeptiertes Accessoire, mit dem sich inzwischen jedes It-Girl auf Social Media inszeniert –, war mir dabei ähnlich egal wie die Frage, ob Angelina und Brad nun doch wieder zusammenfinden oder nicht.

Trotzdem sagte ich natürlich gerne zu, als mich unlängst das reizende Team der Brillen-Firma Silhouette zur Besichtigung des Unternehmens nach Linz einlud, wo ich zusammen mit richtig tollen Kolleginnen – hallo Elisabeth von bestyears.ch, Nicole von home&art,  Marion von Willam Communications und Marianne! – einen spannenden Einblick hinter die Kulissen bekam (mehr dazu kannst Du zum Beispiel bei der charmanten Nicole auf home&art nachlesen).

 

Gleichzeitig, und jetzt kommen wir endlich auf den Punkt, brachte ich während des Rundgangs durch das Hauptquartier von Silhouette in der Design-Abteilung die wichtigsten Stylingregeln für Brillen-Träger in Erfahrung. Einerseits, weil diese auch auf die Sonnenbrille übertragen werden können und andererseits, weil ich nicht wieder wie eine verdutzte Stubenfliege vor dem Spiegel möchte, wenn sich meine Sicht auf die Dinge irgendwann erneut trüben sollte…

So viel bin ich meinem Teenager-Ich einfach schuldig!

 

 

Vorbereitung ist alles

 

Vor dem Kauf einer Brille, sagen die Designer von Silhouette, sollte man sich über seine Erwartungen im Klaren werden: Möchte man seinen Typen verändern? Seine Vorzüge unterstreichen? Oder geht es darum, die Brille möglichst mit dem Gesicht verschmelzen zu lassen?

All diese Antworten sind entscheidend für die Wahl eines Gestells und entsprechend lohnt es sich, wenn man bereits im Vorfeld einige Überlegungen macht.
Besonders beflissene Menschen können gerne noch einen draufsetzen durch eine virtuelle Recherche, zum Beispiel auf silhouette.de oder – mein neuer Lieblingsbrand, weil nachhaltig UND krass cool – auf neubau-eyewear.com.

 

Dresscode: Come as you are

 

Richtig, Darling: Komm genau so, wie Du bist. Vor allem aber komm genau so, wie Du Dir gefällst, denn bei beim Optiker wirst Du immer wieder in den Spiegel schauen und da ist es von Vorteil, wenn Du magst, was Du siehst.

Frisch gewaschene Haare sind also sicher eine gute Idee und im übrigen solltest Du einen typischen Alltagslook wählen, damit der Optiker Deinen Typen gut einschätzen kann. Wenn Du viel Schmuck trägst, kannst Du den gerne mitnehmen, um das Brillen-Gestell auf Deine Glitzer-Schätze abzustimmen.

 

Malkurs

 

Die gute Nachricht vorab: Mit einem passenden Gestell – dazu gleich mehr – kannst Du Dein Gesicht perfekt in Szene setzen und ganz nebenbei von kleinen Beauty-Baustellen ablenken. Nicht umsonst reden die Optiker in diesem Zusammenhang gerne von einem «Lifting ohne OP».

Die andere Nachricht: Wegen der Streuung des Lichtes durch das Glas werden die Schatten unter den Augen stärker betont. Ein guter Concealer ist demnach ebenso der beste Freund aller Brillenträgerinnen wie eine effiziente Augenpflege.

Bei drahtlosen Gestellen gehört es ausserdem zum Pflichtprogramm, die – bitte immer schön gezupften – Brauen zu betonen, um dem Gesicht einen Rahmen zu geben.

Im übrigen gilt, dass kurzsichtige Brillenträgerinnen ihre Augen idealerweise in hellen Tönen schminken, weil das die optische Verkleinerung durch die Gläser ausgleicht. Weitsichtigen Menschen mit Brille hingegen raten Schminkprofis zu einem dunklen Augen Makeup, das die Augen etwas kleiner wirken lässt.

 

Die wichtigsten Regeln auf einen Blick

 

Ja, es gibt gewisse Richtlinien für Brillenträger, die durchaus Sinn machen, zumal sich wie bereits erwähnt mit der passenden Brille sehr elegant kleine Makel kaschieren lassen.

So wird unter anderem empfohlen…

a) mit der Form der Gläser jene des Gesichts auszugleichen (runde Gläser für schmale Köpfe und umgekehrt), wobei Menschen mit einem ovalen Gesicht den Jackpot gezogen haben, weil eigentlich jede Form passt

b) die Farbe des Gestells abzustimmen auf den Hautunterton (warme Töne für warme Hauttypen und so weiter), die Haare (hell passt gut zu hell) sowie die Augen (die Komplementärfarbe bringt die Augen besonders schön zur Geltung)

c) dass die Form des Gestells jener der Brauen entspricht, damit es nicht zu optischen Überschneidungen kommt

… aber noch viel wichtiger ist der Wohlfühlfaktor, womit wir beim nächsten und letzten Punkt wären:

 

Die Ausnahme von der Regel

 

Wie bei der Mode oder beim Make-up gilt auch in der Welt der Optik: Trag einfach das, worin Du Dich am wohlsten fühlst.

Egal, was andere sagen und unabhängig davon, ob es sich um einen angesagten Trend handelt, mit dem man einen auf coole Socke durchgeben kann.