LED-Masken: Echte Hautpflege-Revolution oder teurer Hype? Der sonrisa Faktencheck liefert die Antworten
Ihr Anblick mag – nett formuliert – gewöhnungsbedürftig erscheinen, doch das scheint niemanden abzuschrecken. Im Gegenteil: Waren LED-Masken während der Pandemie vor allem in Heimvideos von Promis mit Zeit und Geld zu sehen, haben die futuristisch anmutenden Geräte mittlerweile ihren festen Platz im Mainstream gefunden – was die ständig wachsende Zahl an Neuheiten in diesem Bereich deutlich macht.
Doch während LED-Masken bei ihren Fans wortwörtlich für Erleuchtung sorgen und den Teint zum Strahlen bringen, fühlen sich andere schlicht überfordert. Das vielfältige Angebot an Modellen verwirrt – und die Anschaffung will gut überlegt sein, da diese Geräte oft kostspielig sind.
Um Licht ins Dunkel zu bringen – yap, Sweetpea, pun very much intended – und Dir bei der Einordnung des Trends zu helfen und allenfalls auch bei einer Kaufentscheidung zu helfen, habe ich im Folgenden mit der freundlichen Unterstützung von Expert:innen alle relevanten Fakten zur LED-Therapie als Schönmacher zusammengetragen.
Von roten und blauen Wundern – die Wissenschaft hinter dem Licht
LED-Masken funktionieren nach dem Prinzip der Photobiomodulation: Licht mit bestimmten Wellenlängen stimuliert biochemische Prozesse in den Hautzellen. Vereinfacht ausgedrückt können wir uns das in etwa vorstellen wie einen leuchtenden Weckruf für die Haut vor, der sie dazu bringt, sich zu erneuern und zu regenerieren.
Wer einen jugendlichen Glow wünscht, setzt auf rotes Licht, das besonders für seine Anti-Aging-Eigenschaften bekannt ist. Es dringt tief in die Haut ein und unterstützt die Zellregeneration, Kollagenproduktion und Wundheilung. Dadurch wirkt die Haut straffer und strahlender, während feine Linien und Falten reduziert werden.
Im Gegensatz dazu bleibt das blaue Licht in den oberen Hautschichten und bekämpft dort Bakterien, was besonders bei Akne hilfreich ist. Einige LED-Masken bieten zusätzlich Nahinfrarotlicht, welches die Zellheilung und Durchblutung fördern soll. «Betrachten Sie das Licht als eine Zutat», erklärt Dr. Dennis Gross, ein Dermatologe aus New York, der selbst eine LED-Maske (für ca. 470 CHF) im Sortiment seiner Hautpflege-Linie führt. «Wie ein Wirkstoff stimuliert es über Rezeptoren in den Hautzellen die Kollagenproduktion.»
Hightech für zu Hause
Waren LED-Masken früher nur im Kosmetikstudio zu finden, so gibt es heute zahlreiche Modelle für den Hausgebraucht in allen Preisklassen. Von High-End-Modellen mit zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten bis hin zu einfacheren Versionen für ein kleineres Budget wie etwa die legendäre Maske von CurrentBody (für ca. 350 CHF) ist alles dabei. Die Anwendung erfolgt dabei mehr oder weniger immer nach dem gleichen Schema: LED-Maske aufsetzen, Timer starten und die Haut das Licht absorbieren lassen.
LED-Therapie zu Hause: Was ist zu beachten?
Sofern die LED-Maske gemäss den Anweisungen des Herstellers zum Einsatz kommt, sind weder mit Schmerzen noch mit UV-Schäden zu rechnen, sagen Fachleute. Tatsächlich wurde die LED-Technologie ursprünglich von der NASA entwickelt, um die Heilung von Wunden bei Astronauten im All zu unterstützen.
«Die LED-Therapie verwendet Licht, das nicht schädlich ist und keine Bräunung verursacht, was sie für ästhetische und therapeutische Anwendungen sicherer macht», bestätigt sagt Dr. Roberta Vasconcelos-Berg, Dermatologin am Universitätsspital Basel. Sie mahnt trotzdem zur Vorsicht: «Es ist wichtig, vor der Anwendung von LED-Masken eine:n Dermatolog:in zu konsultieren, insbesondere wenn Hauterkrankungen oder lichtempfindliche Medikamente im Spiel sind.» Auch Menschen mit Migräne oder Epilepsie sollten die Lichttherapie meiden.
Vor allem beim ersten Mal, das nur am Rande, würde ich ausserdem zur Vermeidung von Missverständnissen oder unerwünschten Kommentaren in Bezug auf die spezielle Optik der LED-Maske dazu raten, das Umfeld vorab über die neue Beauty-Routine zu informieren.
Die Grenzen der LED-Therapie daheim
Tina Fruttiger, Sales Director von MyBlend Schweiz & Deutschland, beschreibt die LED-Technologie als sanfte, aber effektive Methode, um die Hautstruktur zu verbessern: «Die regelmässige Anwendung von LED-Masken für den Heimgebrauch kann die Kollagenproduktion anregen, Entzündungen reduzieren und das Hautbild sichtbar verfeinern.» Bereits nach einem Monat sehe die Haut jünger, straffer und strahlender aus, sagt Fruttiger in Bezug auf Studien mit der myLEDMask von MyBlend (für ca. 1’300 CHF).
Obwohl LED-Masken aus der Parfümerie eine bequeme Möglichkeit bieten, das Hautbild zu verbessern, gibt es aber auch Grenzen: Geräte für den Heimgebrauch sind weniger leistungsstark als professionelle Varianten, weshalb es je nachdem mehrere Wochen dauert, bis erste Ergebnisse sichtbar werden.
In Kliniken hingegen kommen stärkere Geräte zum Einsatz, die meist schneller Resultate liefern. Für die britische Dermatologin Dr. Maryam Zamani liegt der Vorteil von LED-Masken für den Heimgebrauch darum vor allem in der zeitlich unbeschränkten Nutzung. «Die Technik kann problemlos in die bestehende Pflegeroutine integriert werden. Langfristig lassen sich damit ähnliche Ergebnisse wie in Praxen erzielen – und das mit deutlich geringeren Kosten», sagt die Ärztin und Begründerin der Hauptflege-Linie MZ Skin, zu der auch LED-Masken gehören (für das ganze Gesicht für ca. 1’000 CHF).
Ihr Tipp: «Betrachten Sie die Nutzung einer LED-Maske als eine Form der aktiven Meditation, die den Geist beruhigt und der Haut hilft!»
Übertriebener Hype oder berechtigte Hoffnung?
Aber – und es war ja klar, dass hier noch ein «aber» kommt, oder? – für ein echtes Erfolgserlebnis mit den strahlenden Masken braucht es neben viel Geduld auch einiges an Disziplin bei der Anwendung. Insofern sind LED-Masken wie ein Abo im Fitnessstudio – wer nur einmal hingeht, kann keine sofortigen Bauchmuckis erwarten.
Dazu kommt, dass selbst bei regelmässiger Anwendung einer solchen Maske die allseits bekannten Basics für einen schönen Teint – Sonnenschutz, ausgewogene Ernährung, genügend Schlaf sowie auf den persönlichen Hauttypen angepasste Pflegeprodukte – nicht vernachlässigt werden sollten. Ob du dir also grünes Licht für den Kauf einer LED-Maske gibst – sorry, der musste sein – hängt letztlich von Deinen Erwartungen und Deinem Einsatz ab.
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