Lesen, Hören und Schauen im Juni 2024
Expert:Innen sind sich einig: Kleine Pausen im Alltag können das Glück, die Gesundheit sowie die Produktivität massgeblich steigern und sollten entsprechend als fixe Termine in der Agenda eingeplant werden. Zur Inspiration dafür gibt es von mir heute drei neue Empfehlungen zum Lesen, Schauen oder Hören, die Du natürlich wie immer gerne mit Deinen eigenen Tipps ergänzen darfst.
Lesen Rebecca F. Kuang: Yellowface
Ganz knackig zusammengefasst geht es beim neuen Bestseller von Rebecca F. Kuang um eine unbedeutende Jungautorin, die knapp nach dem überraschenden Tod ihrer Kollegin deren unveröffentlichtes Manuskript stiehlt und nach längerer Überarbeitung mit grossem Erfolg unter ihrem eigenen Namen publiziert. Absolut skrupellos, ohne Frage!
Das Vorgeben falscher Tatsachen ist aber nur eine von vielen Handlungen der jungen Hauptdarstellerin June, die aus Ich-Perspektive über weite Strecken total ungerührt erzählt, wie sie es in der Folge mit dreisten Lügen, weiteren Diebstählen und gezielten Täuschungsmanövern zum gefeierten Star der Literaturszene schafft. Tiefe erhält die Erzählung durch viele Rückblenden in die Vergangenheit von June. Aus der Täterin June und dem Opfer Athena werden plötzlich zwei Frauen, die beide auf ihre Art nicht zurückschrecken vor fragwürdigen Methoden.
Die scheinbar einfach konstruierte Rahmenhandlung entwickelt sich entsprechend bald zu einer sehr spannenden, klug und flüssig geschriebenen Abhandlung über Themen wie Rassismus, kulturelle Aneignung, Konkurrenzkampf, die Schattenseite der Buchbranche sowie die Macht von Social Media. Insbesondere die Beschreibung der beiden herzlich unsympathischen Hauptfiguren führte bei mir immer wieder zu Zweifeln an meinem Urteilsvermögen und regte damit zum Nachdenken an.
Für mich macht diese Mischung aus Sozialkritik, Satire und Krimi der Reiz dieses Buches aus, das trotz des meiner Meinung nach etwas zu sehr konstruierten Schlusses absolut zu recht als literarische Sensation gefeiert wird.
Hören
Mel Robbins Podcast: Live a healthier, Happier and Longer Life
«Longevity» ist eines dieser Wörter, die grad so und überall inflationär genutzt werden – insbesondere von Kosmetikstudio-Eigentümer:innen, Beauty-Brands, Lebensmittel-Unternehmen, Food-Blogger:innen sowie selbst ernannten Wellness-Gurus –, dass ich inzwischen fast schon reflexartig erst einmal abwinke.
Die berühmte Ausnahme von der Regel bildet für mich die Podcastfolge «The Secrets to Feeling Young Forever», in welcher die 86-jährige Schwiegermutter von Gastgeberin Mel Robbins ihre persönlichen und Tipps für ein gutes, gesundes und fröhliches Leben verrät. Und dabei zeigt, dass in jedem Alter die besten Jahre unseres Lebens immer vor uns liegen können, wenn man sich darauf einlassen mag.
Mit anderen Worten: Ein kurzweiliger und inspirierender Hörgenuss, der sofort für gute Stimmung sorgt.
Sehen
Black Barbie
Meine persönlichen Erfahrungen mit Barbie-Puppen beschränken sich auf ein Haarschneide-Experiment mit einer Kopie des Originals, an dem ich nach dem Eingriff mit meiner Kinderschere sofort mein Interesse verloren hatte. Das war vor – ooops! – rund 45 Jahren und da auch unser Kind nichts anfangen konnte mit den Kult-Puppen, ging der Hype um den Barbie-Film vom vergangenen Jahr relativ spurlos an mir vorüber (wobei ich natürlich trotzdem ins Kino ging, um mitreden zu können…).
Unglaublich berührt hat mich dafür die kürzlich erschienene Netflix-Dokumentation von Bridgerton-Produzentin Shonda Rhimes, in der es um die Entstehung und Entwicklung der ersten Schwarzen Barbie geht.
«Black Barbie» heisst der Film, zu dem sich Regisseurin Lagueria Davis inspirieren liess, nachdem sie erfahren hatte, welche Rolle ihre Grosstante Beulah Mae Mitchell dabei spielte: «Warum stellen wir keine Barbie her, die so aussieht wie ich?», soll diese als junge Frau gefragt haben, nachdem Mattel-Mitbegründerin Ruth Handler ihr Produktionsteam um Vorschläge für weitere Puppen bat.
Es war, wie sich weisen sollte, der Anfang einer langen Geschichte, die dank des Engagements verschiedener schwarzer Mattel-Mitarbeiterinnen 1980 zur Lancierung der ersten schwarzen Barbie führte. Basierend auf den Aussagen dieser Frauen erfährt man im Verlauf der Dokumentation, welche Hindernisse sie überwinden mussten, bis es zu diesem Wendepunkt der Firma Mattel und damit auch in der Geschichte der Spielzeugindustrie kam. Gleichzeitig zeigt «Black Barbie» sehr eindrücklich und berührend auf, wie Puppen die Identitätsbildung sowie das Selbstwertgefühl von Kindern beeinflussen können.
Für mich ist «Black Barbie» darum ein wichtiges Lehrstück über die Bedeutung von Inklusion und Gleichberechtigung, das ich insbesondere, aber nicht nur Eltern von Kindern ans Herz legen möchte – egal ob sich diese für Puppen interessieren oder nicht.
Die Bilder machte das fabelhafte Team von Outstandingsocialmedia, dem Du unbedingt via Instagram auf auf @outstandingsocialmedia folgen solltest. Solltest Du je professionelle Bilder und Videos brauchen, bist Du hier an der richtigen Adresse!
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