Hurra!

Am «Wochenende wird uns eine Stunde geschenkt (der kommende Sonntag ist darum einer meiner Lieblingstage) und passend dazu gibt es auf sonrisa drei neue Tipps zum Lesen, Hören und Schauen.

In den sonrisa Unterhaltungs Tipps vom Oktober 2022 gibt es neue Empfehlungen zum Lesen, Schauen und Hören.
In den sonrisa Unterhaltungs Tipps vom Oktober 2022 gibt es neue Empfehlungen zum Lesen, Schauen und Hören.
In den sonrisa Unterhaltungs Tipps vom Oktober 2022 gibt es neue Empfehlungen zum Lesen, Schauen und Hören.
In den sonrisa Unterhaltungs Tipps vom Oktober 2022 gibt es neue Empfehlungen zum Lesen, Schauen und Hören.

Lesen

Emily Edwards: The Herd

«There’s safety in numbers. But one person can change that.»

Als Emily Edwards während des ersten Lockdowns ihren Romand «The Herd» schrieb, war ihr vermutlich nicht bewusst, dass sie mit ihrer Geschichte über den Konflikt zwischen den besten Freundinnen Bry und Elizabeth ein Thema aufnahm, welches nur wenig später einen grossen Teil der Weltbevölkerung betreffen und zum Teil auch spalten würde.

Aber von Anfang an: Bry – Typ: «all easy, just go with the flow» – wuchs auf mit einer Mutter, die sich aktiv gegen Impfungen einsetzt, seit bei ihrem ältesten Sohn Matt Autismus diagnostiziert wurde, von dem sie glaubt, dass er auf die Impfungen in seiner Kindheit zurückzuführen ist. «Versprich mir, dass Du Dein Kind nie impfen lassen wirst», war entsprechend ein Satz, den Bry bereits während ihrer Schwangerschaft sehr oft hörte von ihrer Mutter, mit der sie ein nicht immer einfaches Verhältnis verbindet.

Sehr innig hingegen ist die Freundschaft von Bry zu ihrer Freundin aus Studentenzeiten und langjährigen Nachbarin Elizabeth – vom Charakter her das pure Gegenteil: immer alles unter Kontrolle, Typ «ich bin halt Perfektionistin» –, deren kleine Tochter Clemmie aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden kann und die aus diesem Grund auf die Herdenimmunität angewiesen ist.

Die Handlung beginnt kurz vor Clemmies Geburtstagsparty mit einer Mail von Elizabeth an alle Gäste, in der sie darum bittet, dass nur geimpfte Kinder erscheinen. Als nur wenige Stunden nach der Party eine Masernepidemie ausbricht, kommt es zum tiefen Zerwürfnis zwischen den beiden Freundinnen, das zu einem spektakulären Gerichtsfall führt…

Was für mich Elizabeth Edward’s ersten Roman zu einem Meisterwerk macht, ist aber nicht nur der hohe Unterhaltungswert aufgrund des ausgeklügelten Spannungsbogens sowie einer komplett unerwarteten Wendung zum Schluss  – ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen! –, sondern vor allem die umfassende Recherche der Autorin und ihre Art, beide Seiten auf möglichst neutrale Weise darzustellen.

Insbesondere die ausführliche Beschreibung der Hauptfiguren sowie deren Weltanschauung ermöglichte mir eine Auseinandersetzung mit einem Thema, zu dem es eben nicht nur eine einzige Wahrheit gibt, wie mir beim Lesen klar wurde. Man könnte darum sagen, dass The Herd ein Plädoyer ist für allgemein etwas mehr Toleranz und letztlich auch Hoffnung, denn gerade die letzten Zeilen haben dieses Gefühl in mir erweckt.

Hören

Angela Asiana: Sugar Rush

Mit Deutsch-Pop konnte ich bisher nicht wirklich viel anfangen, aber mit ihrer neuen Single «Sugar rush» hat mich Sängerin, Star-Influencerin (Du musst Ihr unbedingt auf Instagram folgen!) und Superdarling Angela Asiana grad zum Fan gemacht!

Sehen

Kleo

Es brauchte mindestens drei Folgen, bis ich zum Fan wurde der deutschen Netflix-Serie über die junge Stasi-Killerin Kleo Straub, die nach einem Auftragsmord in West-Berlin ohne Begründung von ihren eignen Leuten ins Gefängnis gesteckt wird und dann beim Fall der Mauer unverhofft freikommt. Um zu verstehen, wie es so weit kommen konnte – Kleo ging im Gefängnis einmal durch die Hölle und zurück –, macht sie sich auf die Suche nach Erklärungen und geht dabei ziemlich unzimperlich vor.

Genau diese zum Teil für meinen Geschmack zu grafischen Szenen waren auch der Grund, warum ich die Serie zunächst nicht mehr weiter schauen wollte – und dabei sehr viel verpasst hätte: Grossartige Schauspieler:innen etwa –Jella Haase als Kleo ist genial – major girl crush over here! –, fabelhaft inszenierte Nostalgie, ebenso fabelhafte Looks, fantastische Locations und extrem viel Spannung.

Vor allem aber, und das hätte ich echt nicht erwartet, wurde die Serie ab der zweiten Hälfte bisweilen so lustig, dass es mich mehrfach durchschüttelte vor Lachen. Den Machern von Kleo ist mit dieser Mischung aus überzeichneten Klischees und brutalen Kampfszenen eine grossartige Kombination irgendwo aus Tarantino, Cohen und «Tschugger» gelungen, die mich echt begeistert.

Die Bilder von mir (hier vor dem Shop von Lamarel, natürlich im Komplett-Look von Lamarel) machte lovely Ella, der Du unbedingt via Instagram auf @ella.zina folgen solltest.