Angenommen, ich hätte während meiner Jugend drei Beauty-Wünsche frei gehabt, so wären «Locken» ganz weit oben auf meiner Liste gewesen, dicht gefolgt von «oder wenigstens Wellen» und dann vielleicht noch «weniger Stress in der Schule». Alles schien mir besser als meine geraden und langen Haare, die ich damals so öde fand wie die Nachhilfe-Stunden in Mathematik zur Aufbesserung meiner schlechten Noten.

Gute zwei Jahrzehnte später – okay, who am I kidding? Der Zeitsprung zu heute umfasst beinahe 30 Jahre – schaue ich mir die Fotos von meinem damals dichten, glänzenden Haar mit leichter Wehmut an und kann nur noch meinen Kopf schütteln über mich. Meinen Kopf, auf dem mittlerweile ziemlich viel Bewegung herrscht, um genau zu sein. Von Locken zu reden wäre aber insofern vermessen, da meine Haare im Naturzustand ein Eigenleben führen, über das ich genau gar keine Kontrolle habe: Mal hängen sie in traurigen Wellen herunter, mal liegen sie in platten Kringeln am Kopf und bei hoher Luftfeuchtigkeit stehen sie in wilden Wirbeln vom Kopf ab.

Je nach Tagesform sieht das zum Teil lustig aus, ist aber insofern auch oft mühsam, weil ich nie weiss, was mich am Morgen beim Aufstehen erwartet. «Das höre ich immer wieder. Aber mit ein paar einfachen Tricks lassen sich solche Pannen gut vermeiden», beruhigt mich Rosa Maria, Begründerin des Onlineshops Lockenkopf, bei der ich mich nach den besten Tipps erkundigt habe für das heutige FAQ über bewegtes Haar.

*Titelbild mit KI erstellt über DeepKI

Welcher Lockentyp bist Du? Ein einfacher Test hilft

Die gute Nachricht vorab: Dank einer Vielzahl an passenden Pflege-und Stylingprodukten für welliges oder lockiges Haar ist es mittlerweile eigentlich ganz einfach, seine Naturlocken zur Geltung zu bringen, sagt Rosa Maria. «Damit die Locken richtig fallen, ist es ganz wichtig, erst einmal individuelle Haarstruktur zu verstehen. Denn: Locke ist nicht gleich Locke.»

In der Fachwelt werden gemäss der Expertin darum vier verschiedene Typen von Locken unterteilt: «Wavy für welliges Haar, Curly für definierte Spirallocken, Coily für enge Korkenzieherlocken und Kinky für dicht gewundene Zickzack-Muster», erklärt Rosa Maria. «Der Lockentyp lässt sich einfach an der Form der Strähnen erkennen – von sanften Wellen über Spiralen bis hin zu kleinen Zickzack-Mustern.»

Profi-Tipp:

Wer wissen will, zu welcher Kategorie die eigene Lockenpracht gehört, sollte die Haarstruktur im natürlichen Zustand, also ohne Stylingprodukte, betrachten.

Machst Du diese Pflege-Fehler bei der Locken-Routine? Das rät die Fachfrau

Viele unterschätzen, wie wichtig es sei, die sogenannte Porosität der eigenen Locken zu kennen, betont Rosa Maria: «Hochporöse Locken nehmen Feuchtigkeit schnell auf, verlieren sie aber ebenso rasch. Sie profitieren von intensiver Pflege mit Proteinen und sollten mit Ölen versiegelt werden.» Niedrigporöse Locken hingegen nehmen Feuchtigkeit nur langsam auf und brauchen gemäss Rosa Maria leichte, nicht beschwerende Produkte ohne Proteine.

Wer die falschen Pflegeprodukte verwendet, riskiert darum stumpfe, trockene oder schwer frisierbare Locken, so die Lockenkopf-Chefin. «Umgekehrt lässt sich mit der passenden Routine das Maximum aus den Locken herausholen.»

Profi-Tipp:

Du bist nicht sicher in Bezug auf die Porosität Deiner Haare? Lege ein Haar in ein Glas Wasser – sinkt es schnell, ist es hochporös, bleibt es oben, ist es niedrigporös.

Mehr Sprungkraft, weniger Frizz: Mit diesen Profi-Tipps verwandelst du widerspenstige Locken in echte Hingucker!

Achtung, Stylingfalle: So vermeidest Du platte Locken

Beim Styling spielt nicht nur die Wahl der Produkte eine grosse Rolle, sondern auch deren Anwendung, sagt Rosa Maria. «Viele verwenden zu viel Styling-Produkt oder verteilen es nicht gleichmässig. Dadurch können Locken entweder verkleben oder an Sprungkraft verlieren.»

Profi-Tipp:

Mit einer haselnussgrossen Menge beginnen und je nach Bedarf aufstocken. Meist braucht es viel weniger Produkt, als man denkt.

„Damit die Locken richtig fallen, ist es ganz wichtig, erst einmal individuelle Haarstruktur zu verstehen. Denn: Locke ist nicht gleich Locke.“ Rosa Maria, Begründerin von Lockenkopf.ch

Die besten Hacks für definierte Locken

💡Seidenkissen oder Pineapple-Technik:

Ein Kissenbezug aus Seide oder Satin reduziert Reibung und verhindert Frizz. «Alternativ hilft die Pineapple-Technik – also die Locken locker oben am Kopf zusammenbinden – dabei, die Form über Nacht zu bewahren», erklärt Rosa Maria.

Profi-Tipp:

Schlafmützen aus Seide oder Satin sind echte Gamechanger, denn: Durch das nächtliche Tragen einer solchen Mütze, auch Bonnet genannt, bleiben die Locken einerseits in Form, und andererseits entzieht der Stoff den Locken keine Feuchtigkeit.

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💡Locken-Fresh-up ohne zu Waschen

Eine einfache Sprühflasche ist gemäss Rosa Maria die BFF für Lockenköpfe und sollte darum in keinem Badezimmer fehlen. «Locken mögen es gar nicht, trocken gebürstet zu werden. Mit einer Sprühflasche, gefüllt mit Wasser, lassen sie sich schnell auffrischen und neu definieren.»

Profi-Tipp:

Um Locken am zweiten oder dritten Tag wieder in Form zu bringen, einfach eine Sprühflasche mit Wasser und etwas Leave-in-Conditioner verwenden. Damit die Locken anfeuchten, sanft einkneten – und schon sehen sie wieder frisch aus.

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Die Wahrheit über Lockenpflege – und ein Plan B für alle Fälle

Ganz ehrlich: Mit dem heutigen Wissensstand bin ich mir gar nicht mehr so sicher, ob mein Teenager-Ich sich wirklich Locken gewünscht hätte, zumal diese im Gegensatz zu meinem glatten Haar von damals mit einem gewissen Aufwand verbunden gewesen wären. (Wobei, who are we kidding again: Vermutlich hätte ich das genauso ignoriert wie die gut gemeinten Erklärungen meiner Mathe-Nachhilfelehrerin.)

Und heute? Habe ich dank Rosa Maria gelernt, dass Locken vor allem Aufmerksamkeit sowie ein bisschen Geduld brauchen. Alternativ kann ich jederzeit auf meine Stylinggeräte von Dyson zurückgreifen, die mir je nach Laune zu schön glänzendem Haar verhelfen (ein Hoch auf den Dyson Airstraight, zu dem Du hier meinen Testbericht findest) oder eben: perfekt definierten Locken (mit the one and only Dyson Airwrap) so wie sie einst auf meinem Wunschzettel an die Beauty-Fee standen.

Mehr Sprungkraft, weniger Frizz: Mit diesen Profi-Tipps verwandelst du widerspenstige Locken in echte Hingucker!

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