Seine erste Kollektion bezeichnete er noch als Experiment. Vielleicht, weil der spanische Modeschöpfer Paco Rabanne unsicher war, wie seine kühnen Entwürfe ankommen würden, die er 1964 unter dem Titel «Twelve Experimental Dresses» zeigte. Und mit seinen modischen Provokationen nicht nur erwartungsgemäss für Aufsehen sorgte. Sondern vor allem: auf ein derart grosses Interesse stiess, dass er bei der Präsentation seiner ersten Couture-Kollektion «Twelve unwearable dresses» wenig später nochmals einen drauflegte mit Kleidern aus Metall, Papier und Kettenpanzer, wie man sie vorher noch nie gesehen hatte.

Das war vor genau 55 Jahren und obwohl sich vieles geändert hat, steht der Name Paco Rabanne nach wie vor für futuristische Kreationen, die sämtliche Codes sprengen, wobei das gemäss den Nachfolger:innen des Designers sowohl für die Mode- als auch die Parfümerie-Branche gilt.

«Wenn es auf der Welt eine Marke gibt, die wahrlich stolz darauf ist, kühn und avantgardistisch zu sein, dann ist es mit Sicherheit Paco Rabanne. Von Mode, die aus Metall hergestellt wurde, über Parfüms, die alle gängigen Regeln brechen, hat Paco Rabanne stets Innovationen entwickelt und Neuheiten geschaffen, die stärkste Emotionen hervorrufen», heisst es nämlich auf der Homepage von Paco Rabanne durchaus zu recht über die visionäre DNA des Brands, die unter anderem bei der Entwicklung des neusten Herrenduftes zum Zug kam.

«Phantom» ist der Name des Parfums im putzigen Roboter-Design, mit dem ich während des virtuellen Lancierungs-Events vor einigen Monaten (es war echt schwer, so lange über diese intergalaktisch gute Party zu schweigen!) ein kurzes Interview führen konnte, in welchem Du erster Hand erfährst, was es mit diesem in so vieler Hinsicht extrem spannenden Duft auf sich hat!

Hallo Phantom, es freut mich sehr, Dich kennenzulernen. Zum Einstieg würde mich interessieren, woher Du stammst.

«Lass mich das anders formulieren. Ich stamme nicht von einem Ort, sondern aus einer Zeit. Und diese Zeit ist die Zukunft der Parfümerie.»

Ehm, okay, das klingt spannend. In den Medienunterlagen zu Dir heisst es, Du siehst nicht nur aus wie ein Roboter, sondern Du bist auch einer. Heisst das, du läufst herum, sobald ich dir meinen Rücken zudrehe?

«Keine Aufregung! Ich bin dein Wingman. Das heisst, ich bleibe stets an deiner Seite. Entsprechend bewege ich mich nur, wenn du mich in die Hand nimmst, um den Duft aufzutragen.»

Was meinst du mit «Wingman»?

«Ich bin dafür da, dass du dich wohl fühlst.»

Diesen Spruch kennt man auch von anderen Düften…

«Stimmt. Aber ich bin wirklich anders. Ich wurde von einem Team aus Parfumeuren geschaffen – Loc Dong, Juliette Karagueuzoglou, Dominique Ropion und Anne Flipo, um genau zu sein –, das von künstlicher Intelligenz basierend auf der Neurowissenschaft unterstützt wurde.»

Das musst Du näher erklären bitte.

«Meine Ingredienzen und ihre Zusammensetzung wurden ausgewählt, da Neurowissenschaftler belegt haben, dass genau diese Mischung aus Duftstoffen für ein Gefühl der Attraktivität, Selbstsicherheit und Aufmerksamkeit sorgen. Es ist der erste Duft, der jemals auf diese Art und Weise von Paco Rabanne konzipiert wurde.»

Heisst das, Du beeinflusst die Gefühle, wenn man Dich trägt?

«Nicht mehr als andere Düfte seit Anbeginn der Parfümerie! Ausser, dass der Wohlfühleffekt meiner Ingredienzen wissenschaftlich belegt ist. Das ergibt durchaus einen Sinn: Bei Paco Rabanne drehte sich schon immer alles um Innovation. Und, wenn ich so sagen darf, dieses Mal haben sie sich selbst übertroffen.»

Du hast gesagt, du hast Superkräfte, Plural. Wie darf ich das verstehen?

«In erster Linie, wie gesagt, verschaffe ich Dir gute Gefühle. Du und ich können uns ausserdem über das Phantom Universum vernetzen, wo Du Zugang hast zu interaktiven Filtern, personalisierten Playlists, erweiterten Realitäten, interaktiven Spielen und vielem mehr.»

Wie funktioniert dieses Eintauchen in Dein Universum genau? Ich habe es drum nicht so mit der Technik…

«Mein Kopf ist mit einem Chip ausgestattet. Eine Berührung mit deinem Smartphone reicht aus und ich stehe an deiner (virtuellen) Seite.»

Alles klar, dann würde ich mich nun vor allem noch interssieren, wie Du eigentlich riechst?

«Ich dachte schon, du würdest niemals fragen. Wie du vielleicht weisst, gehören die meisten Männerparfums zur Familie der aromatischen Düfte. Das ist Teil meines Bauplans. Aber meine vier Kreativköpfe versetzten mich dank künstlicher Intelligenz – Du weisst schon, dieser Algorhythmus, den ich oben erwähnte – in eine futuristische Version des aromatischen Dufts, indem sie eine klassische Note, Lavendel, mit einem völlig unerwarteten grünen Frische kombinierten.»

Reden wir nochmals über das Team, das Dich entwickelt hat. Verlief da alles nach Plan?

«Vier Parfumeur:innen, das heisst vor allem: geballte Kompetenz. Loc Dong brachte den Ball ins Rollen, indem er den grünen Zitrusstrahl an Lavendel einbrachte. Juliette Karagueuzoglou steuerte ihr fundiertes Wissen über natürliche Ingredienzen bei – und, glaub mir, ich bin vielleicht High Tech, aber prall gefüllt mit hochwertigen Naturmaterialien aus fairer Produktion. Dominique Ropion und Anne Flipo, beide Meisterparfumeure, nahmen sich der Feinabstimmung meiner Rezeptur an, bis ich perfekt facettenreich, ultrastark und super-langanhaltend war. Paco pur, oder?»

Schwierig zu sagen, dafür müsste ich Dich erst testen können, um das zu bestätigen. Bist Du schon im Verkauf?

«Ja, nach einer Vorpremière bei der Import Parfümerie gibt es mich nun in ausgewählten Fachgeschäften zu 50ml für ca. 90 CHF oder zu 100 ml für ca. 125 CHF zu kaufen. Die grosse Version von mir kann man übrigens auch nachfüllen lassen, was mich zu einem nachhaltigen Begleiter macht.»