Q&A: Parfümeurin Ane Ayo über den neuen Damenduft First Snow von Victorinox
Ist es diese fast schon spürbare Stille, die nach dem ersten Schneefall herrscht?
Die Unschuld der noch komplett unberührten Landschaft?
Oder liegt die Magie des ersten Schnees darin, dass man für einen kurzen Moment wieder zum Kind wird und die Welt ohne Alltagsstress wahrnimmt?
Eine schlüssige Antwort auf diese Frage kann ich Dir leider nicht liefern, Darling, aber dafür gibt es heute ein langes Interview mit der fabelhaften Parfumeurin Ane Ayo von Firmenich, die für das Schweizer Traditionshaus Victorinox den neusten Damenduft entwickelt hat: First Snow (für ca. 80 CHF) heisst dieses Parfum und es ist – Du ahnst es schon – eine duftende Hommage an den Zauber eines verschneiten Winters.
Wie charming Ane diese Vision umgesetzt hat, welche Herausforderungen ihr Beruf mit sich bringt und was sie selbst mit dem ersten Schneefall verbindet, erzählt sie Dir hier grad selbst:
Fangen wir ganz von vorne an. Was genau hat Sie bei der Kreation des Duftes First Snow inspiriert?
«Wenn Schnee fällt, verändert sich unsere Umgebung augenblicklich. Ich habe mich von dieser besonderen Atmosphäre und den Empfindungen, die sie mit sich bringt, inspirieren lassen – wie die Winterluft eine reine Frische hat und wie die Sonnenstrahlen den Schnee beleuchten. In dieser verschneiten Winterszene herrscht ein Gefühl der Ruhe, das die Zeit stillstehen zu lassen scheint.»
Das stimmt absolut. Wie würden Sie den Charakter des Duftes Frist Snow beschreiben?
«First Snow von Victorinox umhüllt die Trägerin mit seinen weichen, flauschigen Texturen und einem Hauch von Puder, der mit einer sanften Leuchtkraft ausgeglichen wird. In dieser Sanftheit liegt eine gewisse Sucht!»
Was verbinden Sie persönlich mit jenem Moment, wenn die ersten Schneeflocken der Saison zu fallen beginnen?
«Es ist diese einfache Freude, welche mich dazu bringt, die Schönheit der Natur zu bewundern. Gleichzeitig ist gerade im Winter auch dieses Verlangen, sich daheim einzukuscheln, während draussen klirrende Kälte herrscht.
Für mich ist der Winter darum jene Jahreszeit, in der wir uns Zeit nehmen sollten, neue Energie zu tanken und zu beobachten, wie sich die Landschaft um uns herum langsam verändert. So sehen wir nämlich alles aus einer neuen Perspektive.»
Ein spannender Gedanke, tatsächlich. Sie selbst sind in Spanien in der Nähe des Meeres aufgewachsen. Erinnern Sie sich noch daran, wann Sie das erste Mal Schnee erlebt haben?
«Ja, absolut. Es war wirklich seltsam, morgens aufzuwachen und eine leichte Schneedecke auf dem Boden zu sehen! In den den Pyrenäen, wo ich oft mit meinen Eltern war, hat es öfters geschneit. Beim Abrufen dieser Erinnerungen wird sofort das Gefühl der Kälte auf der Haut wach und ich sehe die weichen Schneeflocken, die auf dem Boden landen wieder vor mir.»
Hat Schnee einen eigenen Geruch?
«Ich würde sagen, dass der Duft des Schnees mehr als ein Geruch ist, er ist eine Empfindung. Olfaktorisch können wir ihn mit frischen, pudrigen und aldehydischen Noten übersetzen.»
Pudrige Düfte wie First Snow von Victorinox gelten als perfekte Begleiter für die kältere Jahreszeit. Sie sind weich und sanft und fühlen sich wie eine Kaschmirdecke auf der Haut an. Wie sieht für Sie ein perfekter und entspannender Abend in dieser kuscheligen Zeit des Jahres aus?
«Duftformeln mit pudrigen Noten vermitteln ein in der Tat ein behagliches Gefühl; sie erzeugen einhüllende und diffuse Effekte. Ich spiele gerne mit dieser Art von Noten, indem ich Kontraste in die Komposition einbringe.
Bei First Snow habe ich auf eine neue Art und Weise einen weichen, flauschigen Charakter geschaffen, indem ich Noten von weissem Tee, Eukalyptus und Vanille gemischt habe.
Und wenn ich an einen entspannten, gemütlichen Winterabend denke, sind das die perfekten Zutaten!»
Haben Sie sich beim Entwickeln von First Snow vorgestellt, wer diesen Duft tragen könnte?
«Ja, immer wieder. Ich hatte eine Frau im Kopf, die in einem Duft Genuss und Komfort sucht. Sie mag schöne, hochwertige Inhaltsstoffe, aber sie hat auch ihren eigenen Geschmack und ihre eigenen Vorlieben. Sie weiss genau, was sie will!»
Ein guter Duft ist einer, den man sofort erkennt und an den man sich für immer erinnert
Ane Ayo
Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema in der Beauty-Branche, das gilt auch für Victorionox in Bezug auf die Düfte. Was war Ihnen in diesem Zusammenhang bei der Kreation der veganen Formulierung natürlichen Ursprungs von First Snow besonders wichtig?
«Ich habe darauf geachtet, die Nachhaltigkeit dieser Kreation zu optimieren, indem ich eine Reihe von natürlichen Inhaltsstoffen aus ethischen und nachhaltigen Quellen sowie synthetische Inhaltsstoffe verwendet habe, die auf verantwortungsvolle Weise und mit geringer Umweltbelastung hergestellt wurden.
Als Parfümeurin von Firmenich kann ich auch aus mehreren wiederverwerteten Inhaltsstoffen in der Palette auswählen. Für First Snow habe ich eine Qualität von Virginia-Zedernholz verwendet, das aus der Holzindustrie recycelt wird.»
Das war mir nicht bewusst. Reden wir noch ein wenig mehr über Ihren Beruf. Durch Ihre Nase sind Sie eigentlich immer im Dienst. Ist das ein Vorteil oder gibt es vielleicht sogar eine Technik, um den Geruchsinn auszuschalten?
«Ich finde meine Umgebung immer sehr anregend, weil ich in allem Inspiration finde – sei das durch das Beobachten des Geschehens auf den Strassen, durch die Interaktion mit einer Person oder sogar einem Film, der mir besonders gut gefällt. All das sind subtile Erfahrungen, die mein Herz berühren und meinen kreativen Prozess in Gang setzen.
Wenn ich aber trotzdem mal das Bedürfnis habe, das Riechen zu vergessen und neu anzufangen, gehe ich unter die Dusche. Danach, zu Hause, ist alles neutral.»
Ist Ihr Beruf eine Frage von angeborenem Talent oder kann man lernen, Parfumeur:in zu werden?
«Ich denke, es braucht auf jeden Fall eine Vorliebe und Leidenschaft für Düfte. Darüber hinaus muss man während der Ausbildung aber auch viel trainieren und die Sprache der Parfümerie lernen. Ich würde sagen, es ist eine Mischung aus beidem.»
Bringt diese Fähigkeit auch Vorteile in anderen Lebensbereichen wie etwa beim Kochen oder bei der Auswahl von Weinen?
«Ich selbst sehe das nicht zwingend als Vorteil, aber ich bin überzeugt, dass es eine grosse Verbindung gibt zwischen diesen Bereichen.
Parfümeur:innen lassen sich entsprechend oft von der Gastronomie inspirieren – von der Verbindung von Geschmäckern und Gerüchen, etwa in einer Konditorei. Mit Wein verbindet die Parfümerie sogar die gemeinsame Sprache, denn Geruch und Geschmack sind miteinander verbunden.»
Während Ihres Studiums haben Sie eine Ausbildung beim Meister-Parfümeur Philippe Romano absolviert, der Ihnen seine Sensibilität und Verbundenheit mit natürlichen Rohstoffen vermittelt hat. Was haben Sie von ihm gelernt, dass Sie bis heute anwenden bei der Ausübung ihrer Arbeit?
«Philippe Romano ist ein sehr intuitiver Parfümeur und hat mich damit inspiriert, nicht zu viel nachzudenken. Ich kreiere, was ich fühle. Ausserdem verbindet uns die gemeinsame Leidenschaft für Naturstoffe. Philippe kommt nämlich aus Grasse, und wie alle Menschen von dort hat er eine Sensibilität für Naturprodukte, die einzigartig ist.»
Worin liegt für Sie die grösste Herausforderung bei Ihrer Arbeit?
«Ganz einfach: Meinen Platz als Schöpferin zu finden. Es gibt viele talentierte Parfümeur:innen, und wir alle wollen unsere eigene Stimme, Identität und Spezialität finden.»
Was macht nach Ihrer Meinung einen guten Duft aus?
«Ich glaube, ein guter Duft ist einer, den man sofort erkennt und an den man sich für immer erinnert.»
Absolut. Düfte sagen ja auch viel aus über die Menschen, die sie tragen. Welche Art von Parfüm würde Ihre Persönlichkeit am besten beschreiben?
«Auf jeden Fall etwas Frisches und Holziges. Die Frische steht für meine Herkunft aus Spanien, wo ich in der Nähe des Wassers lebe, und die strukturierte, tiefgründige Holzigkeit ist ein Symbol für meine vielschichtige Kultur, die aus Spanien, Deutschland und Frankreich stammt.»
Benutzen Sie selbst privat noch Parfüm?
«Ja, wenn ich ausgehe, zum Beispiel. Ich habe einige Düfte, die ich immer mag und daneben probiere ich aber auch gerne neue Parfums aus, darum wechsle ich oft. Welches Parfum ich trage, hängt von meiner Stimmung, dem Wetter und den Umständen ab.»
Das ist eine wunderbare Steilvorlage für die letzte Frage: Inwiefern beeinflussen Düfte die Menschen und ihre Stimmung?
«Der Geruchssinn ist dem Gehirn am nächsten und stellt fast sofort eine Verbindung her. Düfte rufen Erinnerungen wach, sie sind sehr stark und persönlich. Man erinnert sich sofort an seine Kindheit, seine Ausbildung und manchmal an seine Lebensweise. All dies bedeutet, dass Düfte einen Einfluss haben auf unsere Emotionen – manchmal zum Schlechten aber mit dem richtigen Parfum auch sehr oft zum Guten.»
Sponsored: Dieser Blogpost wurde bezahlt und entstand im Rahmen einer digitalen Kampagne von First Snow in wunderbarer Zusammenarbeit mit Victorinox.
Bea 2024-11-04 19:05:08 Reply
was für eine tolle Duftbeschreibung - macht neugierig
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