Ihre Karriere vom Instagram-Darling zur international gefeierten Sängerin hat etwas von einem modernen Märchen und auch sonst läuft es grad ziemlich gut für die belgische Künstlerin Angèle, die sich zur Freude ihre Fans – darunter yours truly – bei ihrer Arbeit auch ganz bewusst auch aktiv einsetzt für Frauenrechte, Umweltschutz sowie die Krebsforschung. Wie die Tochter eines Künstlerpaars daneben noch die Zeit fand, an der Seite von Adam Driver und Marion Cotillard das Musikal «Annette» zu drehen, ist mir persönlich ein Rätsel.

Dafür habe ich im Interview mit lovely Angèle erfahren, was ihr die Ernennung zum Gesicht der neuen Werbekampagne für die famose Augenmakeup-Kollektion 2021 von Chanel* bedeutet und warum schminken für sie ein Feel-Good-Ritual ist.

*bestehend aus wasserfesten Eyelinern (für ca. 33 CHF) sowie einer wunderschönen Lidschattenpalette (für ca. 77 CHF).

Fangen wir ganz von vorne an: Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Chanel?

«Ich habe das Glück, seit zwei Jahren mit Chanel zusammenzuarbeiten, und als Eyeliner-Liebhaberin war ich sehr aufgeregt, als Botschafterin für eine Schönheitskampagne ausgewählt zu werden, die sich auf die Augen konzentriert. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet, es war eine wirklich schöne Überraschung.»

Welches ist Ihre schönste Erinnerung an das Haus Chanel?

«Als ich die Treppe hochstieg bei den Filmfestspielen in Cannes 2019, ohne Zweifel: Es war das erste Mal, dass ich Chanel trug – und noch dazu ein Haute-Couture-Kleid. Ich erinnere mich, dass ich mich irgendwie unwohl dabei fühlte, wie ich dastand und wie ich über den roten Teppich lief, obwohl es ein unglaubliches Gefühl war. Um ganz ehrlich zu sein, lässt sich das nur ziemlich schwer beschreiben. Es war der Wahnsinn.

Wenn wir schon von Erinnerungen reden: Wissen Sie noch, wann Sie zum ersten Mal Makeup verwendet haben?

«Eine meiner Freundinnen hat mich zum Make-up gebracht, als ich ein Teenager war. Sie lebte in London, wo ich sie besuchte und dabei feststellte, dass sich die Mädchen dort alle schon viel früher schminkten als wir in Belgien. Nach meiner Rückkehr habe ich es dann allen meinen Freundinnen beigebracht. Wenn ich daran zurückdenke, muss es lustig gewesen sein, weil wir nicht wussten, was wir da taten!»

Das Herzstück der neuen Augenkollektion von Chanel ist der Stylo Yeux Waterproof, von dem es verschiedene Varianten gibt. Welches ist Ihr Favorit und warum?

«Ich liebe sie alle! Ich benutze Stylo Yeux Waterproof in Noir Intense, wenn ich mehr Tiefe möchte und ich verwende den Farbton Brun Agapé für das Alltags-Makeup, weil er einen weicheren Look verleiht.»

Ich habe mich immer in Menschen verliebt, die hypnotische Augen hatten.

Angèle

Makeup scheint eine wichtige Rolle zu spielen für Sie. Warum?

«Es kommt auf den Tag an, aber wenn ich mich schminke, ist das normalerweise ein gutes Zeichen. Es bedeutet, dass ich glänzen will, mich schön fühlen will. Ich fühle mich natürlich auch schön ohne Make-up, aber gerade währen der Pandemie fand ich es toll, auch mal etwas anderes auszuprobieren, um Spass zu haben. Make-up kann den Blick der Augen verändern, sie intensiver oder weicher machen.»

Was ist der beste Schminktipp, den Sie gelernt haben?

«Immer die Augen offen halten beim Auftragen von Eyeliner ist ein Must. Die Augenlider sind bei jedem Menschen anders, und entsprechend kann das den Look der Augen total verändern. Mein Tipp: Ziehen Sie den Strich mit geöffnetem Auge und füllen Sie dann alles aus. Wichtig ist nicht, dass der Liner eine gerade Linie bildet, wenn die Augen geschlossen sind, sondern dass er die Augen verlängert, wenn sie geöffnet sind.»

In Ihrem Lied Je veux tes yeux sagen Sie, dass ein Blick die Macht hat, zu verführen. Was bedeutet das für Sie?

«Es gibt so viele Songs, die sich auf die Augen beziehen… Was zeigt, wie wichtig sie sind. Ich habe mich immer in Menschen verliebt, die hypnotische Augen hatten. Der Blick von jemandem ist das, was mich fasziniert.»

Was war das erste Make-up-Produkt von Chanel, das Sie je bekommen haben?

«Ich glaube, es war ein Nagellack, den mir meine Mutter geschenkt hat. Ich erinnere mich, dass es ein wertvoller Besitz war, mit dem ich sehr vorsichtig umgegangen bin und den ich sehr gerne benutzt habe. Denn ich habe auch eine Liebesaffäre mit Händen.»

Welche Rolle spielt das Make-up für Sie als Sängerin?

«Make-up ist für mich als Sängerin absolut essentiell. Nicht in Bezug auf andere Menschen, sondern für mich selbst. Einer meiner besten Freunde drückt es ganz gut aus: Es gibt eine Angèle vor dem Konzert, und dann gibt es Angèle, die auf der Bühne steht – geschminkt, bereit, sich dem Publikum zu stellen.

Ich fühle mich bereit, wenn ich mein Make-up trage, weil es so ist, als ob ich in eine Rolle geschlüpft wäre. Für mich ist es schlicht unvorstellbar, ohne Makeup auf die Bühne zu gehen, weil ich mich dann nicht wie Angèle, die Sängerin, fühlen würde… Makeup ist in dieser Hinsicht wie ein Kostüm.»

Wie kreieren Sie Ihr Bühnen-Make-up?

«Basierend auf meinem Outfit, den Farben und meiner Stimmung.»