«Ein schöner Körper ist ein Körper, der lebt und liebt»: Q&A mit L’Oréal Botschafterin Marie Bochet
Ich könnte an dieser Stelle jetzt voll den Insider raushängen und so tun, als ob Marie Bochet quasi meine BFF ist.
Tatsächlich aber wusste ich bis vor kurzem genau gar nichts über diese Frau, die
a) mit einer Fehlbildung im linken Unterarm geboren wurde und später
b) als paralympische Skifahrerin die meisten Goldmedaillen für Frankreich gewonnen hat und die ausserdem
c) diverse Wohltätigkeitsprojekte unterstützt wie etwa die Organisation «Peace and Sport», für die sie sich als «Champion for Peace» unter anderem die Wiedereingliederung von Kindersoldaten in die Gesellschaft stark macht
… wie es in der Pressemitteilung heisst, mit welcher der französische Kosmetikkonzern L’ Oréal Paris die Ernennung von Marie Bochet zur neusten Botschafterin bekannt gab.
«Marie Bochet ist ein wunderbares Vorbild, das mit Demut die Kraft der Entschlossenheit verkörpert, Träume wahr werden zu lassen! Wir freuen uns, Marie bei der Marke zu begrüßen!», sagt Pierre-Emmanuel Angeloglou, L’Oréal Paris Global President, im offiziellen Statement über die Zusammenarbeit des Konzerns mit der französischen Spitzensportlerin, die aufgrund ihrer körperlichen Andersartigkeit wohl bis vor kurzem kaum eine Chance gehabt hätte auf diesen Job.
Inzwischen aber zeichnet sich zu meiner grossen Freude eine klare Trendwende ab in der Kosmetikindustrie, wo je länger je mehr ein sehr vielfältiges Schönheitsideal propagiert wird.
In erster Linie – das mache ich mir keine Illusionen – natürlich aus dem einfachen Grund, weil gelebte Toleranz unter dem Schlagwort «Vielfalt» gerade überall die Runde macht und entsprechend ein guter Marketing-Slogan ist.
Gleichzeitig werden aber durch Beauty-Kampagnen mit ganz unterschiedlichen Typen endlich auch jene Menschen angesprochen werden, die namentlich von den grossen Beauty-Konzernen während langer Zeit knallhart ignoriert wurden, weil sie nicht den gängigen Schönheits-Standards entsprachen – was auch immer das heissen mag.
Aus diesem Grund gibt es von mir ein doppeltes «Bravo»: Einerseits für L’ Oréal Paris wegen der Berufung von Marie Bochet zur neusten Botschafterin, aber vor allem auch für Marie Bochet selbst, die tatsächlich eine extrem inspirierende Persönlichkeit ist, wie das folgende Interview zeigt:
Herzliche Gratulation, Marie Bochet! Sie gehören jetzt auch zu den Botschafterinnen von L’ Oréal Paris. Was bedeutet für Sie persönlich der berühmte Firmen-Slogan «Weil ich es mir wert bin»?
Ich bin der Meinung, mit diesem Motto soll den Frauen vermittelt werden, dass sie außergewöhnlich sind und dass sie das Recht haben, sich die Zeit für sich selbst zu nehmen, um für sich selbst zu sorgen. Alle Frauen sind es wert, denn jede Frau ist auf ihre Weise außergewöhnlich und stark.
Welche Botschaft möchten Sie selbst vermitteln als neues Gesicht von L’ Oréal Paris?
Dass ein schöner Körper ein Körper ist, der lebt und der liebt. Bei dieser Form von Schönheit geht es nicht darum, was andere sich wünschen von uns – sondern ausschliesslich darum, was uns selbst ein gutes Gefühl gibt.
Wenn Sie jeder Frau auf der Welt einen Rat geben könntest, was wären Ihre Worte?
Ich würde ich sagen: «Lasst Euch nicht verbiegen von den Erwartungen der Gesellschaft, sondern bleibt immer Euch selbst treu!»
Das ist oft einfacher gesagt als getan… Woher nehmen Sie das nötige Selbstvertrauen, um so ausgeglichen durch das Leben zu gehen?
Es ist das Wissen, dass ich von denen, die mir nahestehen, unterstützt und geliebt werde. Zu wissen, dass sie für mich da sein werden, egal was passiert – das gibt mir unglaublich viel Kraft.
Welche Rolle spielt Kosmetika Ihrer Meinung nach beim Thema «Selbstakzeptanz»?
Ich denke, Beauty-Produkte können sehr viel dazu beitragen, sich selbst besser zu mögen. Denn mit Hilfe von Kosmetika lassen sich kleine Fehler, die wir nicht mögen, ganz unkompliziert kaschieren, so dass wir uns wohl fühlen in unserer Haut und unserem Körper.
Wie sieht Ihre Beauty-Routine aus?
Im Alltag bin ich sehr natürlich unterwegs und brauche entsprechend nicht viel Zeit dafür. Sehr wichtig ist mir aber die Pflege meiner Haut, die ich täglichen mit einem Micellenwasser reinige und der anschliessend immer eine Extraportion Feuchtigkeit gönne. Ebenfalls grossen Wert lege ich auf gute Haarprodukte, denn vor allem während der Skisaison werden meine Haare durch den Helm ziemlich strapaziert. In dieser Zeit wasche ich sie täglich und verwende zusätzlich zwei bis drei Mal pro Woche ein Haaröl.
Was ist Ihr Geheimnis, um sich schön zu fühlen?
Lächeln! Wenn ich lache, fühle ich mich schön, glücklich und voller Selbstvertrauen. Das ist mein schönstes Make-up.
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