«Mir ist es wichtig, dass Frauen sich gegenseitig unterstützen»: Q&A mit Schauspielerin und La Mer-Botschafterin Kate Hudson
Eigentlich wollte sie als Pop-Star durchstarten.
«Ich dachte, das sei mein Weg – bis ich in der Schule bei Musicals mitmachte…», sagt Kate Hudson über ihre ursprünglichen Berufspläne, die sie nach diesen ersten Erfahrungen schnell wieder verwarf. Und statt dessen eine Karriere vor der Kamera anpeilte, indem sie sich für diverse Filmrollen bewarb. Ohne die Unterstützung ihrer berühmten Mutter Goldie Hawn – «ich wollte von niemandem Hilfe, nicht mal von ihr» –, weil sie nicht durch ihre Beziehungen überzeugen wollte. Sondern mit ihrem Talent, das ihr gleich zu Beginn ihrer Laufbahn als Schauspielerin eine Nominierung für den Oscar einbrachte.
Dass Kate Hudson (38 Jahre) immer auf dem Boden blieb, führt sie auf ihre Kindheit in Colorado zurück, wo sie fernab vom Rummel in Hollywood «ein ganz normales Leben» führte, wie sie in Interviews gerne betont.
Ob das tatsächlich möglich ist, wenn ständig irgendwelche Berühmtheiten am Tisch sitzen, kann ich als Aussenstehende schwer beurteilen.
Dafür weiss ich, dass Kate Hudson eine echt coole Socke ist, die
a) kein Blatt vor den Mund nimmt, selbst wenn sie sich damit auch mal unbeliebt macht («Ich bin die erste, die einer Freundin sagt, wenn sie nicht gut aussieht. Ehrlichkeit geht mir über alles!»)
b) ihren Instagram-Account persönlich führt («niemals würde ich das jemand anderem überlassen, dafür macht es mir viel zu sehr Spass!») und damit über acht Millionen Followern viele verblüffend ungefilterte Einblicke in ihren Alltag ermöglicht in das Leben einer Frau, für die «schlechte Laune» scheinbar ein Fremdwort ist
c) total freimütig erzählt, wie sie als Kind wegen ihren leicht abstehenden Ohren von ihrem Bruder – liebevoll –«Dumbo» genannt wurde («schade, dass ich nicht wie Dumbo fliegen kann mit meinem Ohren»)
e) für ihre Rolle auch mal die Komfortzone verlässt, indem sie etwa ihre Haare rasiert wie das unlängst der Fall war – und dann locker darüber Witzli macht («noch nie war das Styling nach dem Training so unkompliziert!»)
f) mindesten drei Mal pro Woche nach Herzenslust schlemmt («ich liebe Cheeseburgers, Pommes, Pasta und Glacé»)
g) die neue Botschafterin von La Mer ist und mir als solche im folgenden Interview verraten hat, warum sie sich während des Kampagnen-Drehs in Island wie in einem anderen Reich fühlte, weshalb sie gerne mit Frauen zusammenarbeitet und welches ihre früheste Beauty-Erinnerung ist.
Kate Hudson, als Dir Deine Mutter Goldie Hawn vor über 20 Jahren eine Crème de la Mer zu Weihnachten geschenkt hat…
… war ich sofort begeistert, und daran hat sich bis heute nichts geändert.
Wieso?
Weil es sich um ein Produkt handelt, dem man einfach vertrauen kann. Das merke ich unter anderem an der Tatsache, dass mir dieser Brand schon von unzähligen Frauen empfohlen wurde – sei das privat oder beruflich.
Mittlerweile gibt es die Crème de la Mer in fünf verschiedenen Texturen. Welches ist Dein persönlicher Favorit?
Ich liebe die neue Cool Gel Cream von La Mer wegen ihrer leichten, kühlenden Konsistenz, die meinen Teint sofort beruhigt und befeuchtet.
Als Gesicht von La Mer repräsentierst Du ein Beauty-Unternehmen. Wie definierst Du den Begriff «Schönheit»?
Das hat sich im Verlauf der Jahre ziemlich verändert. Während meinen 20er-Jahren dachte ich nämlich noch gar nicht gross nach über meinen Körper und meine Haut. Erst später habe ich verstanden, wie wichtig es ist, meinen Körper zu respektieren und mich auch darum zu kümmern.
Heute habe ich einen sehr ganzheitlichen Zugang zu meinem Körper und meinem Geist, die ich als einheitliche Grundlage von Schönheit verstehe, wobei sich das sowohl auf das Äussere als auch auf das Innere bezieht.
Das musst Du etwas genauer erklären.
Wer seinen Leidenschaften nachgeht – sei das die Familie, der Beruf, Freundschaften, die Gesundheit oder Kreativität, um nur ein paar zu nennen –, der fühlt sich gut und sieht auch so aus. Bei mir äussert sich das im Zustand meiner Haut, die am besten aussieht, wenn mein Leben in Balance ist und es mir entsprechend prächtig geht.
Selbst das beste Makeup kann das Gefühl von Unausgeglichenheit oder Unzufriedenheit nicht Überschminken.
Welches ist Deine frühstes Beauty-Erinnerung?
Ich sehe noch vor mir, wie ich als kleines Mädchen meiner Mutter auf dem Schoss sass, während sie in der Maske war für einen ihrer Filme. Es war für mich total faszinierend, wie Tom Case – ein berühmter Makeup Artist – meine Mutter schminkte, bis sie aussah wie eine Frau aus den 40er-Jahren. Die Vorstellung, mit Makeup einen Menschen in eine andere Persönlichkeit zu verwandeln, fand ich damals unglaublich aufregend.
Schönheit, das weiss ich heute, kann viel Macht bedeuten. Ich selbst ziehe es aber vor, wenn die Macht einer Frau nicht auf ihrem Äusseren, sondern ihrem Selbstvertrauen basiert.
Wie das zum Beispiel der Fall ist bei der jungen Filmemacherin Loren Denis, mit der Du
die Kampagne von La Mer gedreht hast…
… richtig, und das war einfach grossartig! Mir ist es nämlich extrem wichtig, dass Frauen sich gegenseitig unterstützen im Geschäftsleben. Gerade in der Filmbranche gibt es nicht viele weibliche Regisseure und ich nutze darum jede Gelegenheit, um mit einer Frau zusammen zu arbeiten.
Erzähl doch etwas von den Dreharbeiten in Island. Hast Du eine Verbindung zu diesem Land?
Wo soll ich nur anfangen? Island ist ein unglaubliches, ein magisches Land mit unbeschreiblich schönen Landschaften. Es war ein fast schon jenseitiges Erlebnis, die Natur auf diese Weise zu erleben und darin eintauchen zu dürfen.
Einen Abend zum Beispiel verbrachte ich in der Blauen Lagune und schaute in den Himmel, wo in der Ferne die Nordlichter zu sehen waren. In diesem Moment fühlte ich mich wie in einem anderen Reich.
Ein anderes Mal haben wir diese schönen moosbedeckten Hügel durchwandert. Um nicht auf das Moos zu treten, sind wir alle von Stein zu Stein gesprungen – alles vor der Kulisse von majestätischen Wasserfällen, Vulkanen und Mineralbädern.
Island ist anders als jedes andere Land, das ich je zuvor bereits habe.
So unterschiedlich wie die Drehorte sind auch die Rollen, die Du spielst. Nach welchen Kriterien wählst Du Deine Rollen aus?
Das hängt in erster Linie davon ab, wo ich gerade stehe im Leben, aber ich halte immer Ausschau nach interessanten Charakteren in guten Geschichten. Ob dieser Charakter in einer Komödie oder einem Drama oder einer Kombination von beidem vorkommt, spielt dabei nicht so eine grosse Rolle. Was ich auch mag: Wenn mich eine Rolle in irgend einer Weise herausfordert und mich auf diese Weise nicht nur beruflich, sondern auch persönlich weiter bringt.
Wie schaffst Du es, Deinen Beruf und Deine Familie unter einen Hut zu bekommen?
Wer sagt, dass ich das schaffe?
Die meiste Zeit versage ich dabei so wie alle anderen auch, also mache ich einfach weiter.
Ich glaube, viele Frauen machen sich selbst viel Druck – zu viel sogar, denn meiner Meinung nach ist es völlig okay, wenn man sich mal überwältigt fühlt oder nicht im Gleichgewicht ist. In solchen Augenblicken ist es wichtig, irgendwo um Unterstützung zu bitten. Sei das bei der Familie, bei Freunden oder bei Institutionen. Oft hilft es, einen Moment inne zu halten, tief durch zu atmen und eine kurze Pause einzulegen, um so einen neuen Blick auf das grosse Bild zu bekommen.
Du bist bekannt für Deine positive Lebenseinstellung und Deine Frohnatur. Verrätst Du uns Deine persönlichen Feel-Good-Tipps zum Abschluss?
Ich bin tatsächlich ein sehr positiver Mensch, fühle mich aber schnell mal in verschieden Richtungen gezogen durch die Arbeit, die Kinder und andere Verpflichtungen. Und obwohl ich mich in allen Bereichen meines Lebens gesegnet fühle, ist es mir wichtig, positive Energie von Innen zu finden. Aus diesem Grund meditiere ich jeden Tag und versuche nach Möglichkeit auch Zeit für mich selbst zu finden.
Aber was mir am meisten Freude bereitet ist die Liebe, meine Familie, mein Beruf, meine Freunde und mein Daheim.
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