«Meine Visionen enden nicht immer wie geplant»: Q&A mit Chef-Makeup-Entwickler Scott Miselnicky von Clinique
Hast Du Dich schon mal per Mausklick verliebt, um wenig später bei der echten Begegnung zu realisieren, dass es sich um einen Fehlgriff handelte?
Und nein, ich rede nicht von missglückten Tinder-Dates – für dieses Thema gibt es bessere Plattformen –, sondern von virtuellem Lippenstift-Shopping, das ziemlich viel Frustrationspotential hat.
Weil es gar nicht so einfach ist, eine passende Lippenstift-Farbe zu finden.
Vor allem im Bereich von Nude-Tönen, die schnell mal zu einem Gesichtston in der Nuance «direkt nach der Magendarmgrippe?» führen können und entsprechend mit grosser Vorsicht ausgewählt werden sollten.
Der Grund: «Nur wenn der Lippenstift mit dem Hautton sowie deren Untertöne harmoniert, wirkt das Ergebnis wirklich harmonisch», sagt lovely Chef-Makuep-Entwickler Scott Miselnicky von Clinique, der mich während unseren vergangenen Ferien in New York zu einem wirklich spannenden Beauty-Gespräch (mit grossartiger Aussicht übrigens) empfangen hatte, in dem er über seine erste grosse Liebe, Lidschatten auf dem Arm und natürlich auch über die neue Clinique Shade-Match Science Methode sprach, mit der sich die optimalen Gesichts- und Lippentöne bestimmen lassen.
Thank you so much, Scott!
Bei der Vorbereitung auf dieses Interview habe ich erfahren, dass Du Makeup-Neuheiten von Clinique immer selbst ausprobierst. Stimmt das?
«Natürlich! Nur so weiss ich, ob ein Produkt wirklich funktioniert. Im Büro laufe ich darum fast immer mit mindestens vier verschiedenen Tönen von Makeup im Gesicht und Lidschatten-Swatches auf dem Arm herum. Würde ich nicht in zwei Stunden an die Westküste fliegen, wäre ich vermutlich um einiges bunter zu diesem Termin mit Dir erschienen.» (Lacht).
Erst wenn Du also persönlich überzeugt bist von einem Produkt wird es lanciert?
«Richtig! Diese Tests stehen zwar nicht ausdrücklich in meinem Job-Profil, aber ich sehe sie als Verpflichtung gegenüber der treuen Clinique-Kundschaft.»
Du bist studierter Chemiker und hast nach Deiner Ausbildung zunächst in der Verwaltung gearbeitet, wo Du unter anderem für die Zulassung von Lippenstiften zuständig warst. Wie kam es zum Wechsel in die Beauty-Branche?
«Die Neugierde des Wissenschaftlers in mir wurde immer stärker bis ich eines Tages beschloss, der Sache ganz genau auf den Grund zu gehen. Ich wollte endlich wissen, wie all diese Makeup-Artikel entstanden sind.
Letztlich folgte ich also einfach meiner Berufung, die mich zu Clinique führte, wo ich übrigens seit genau 25 Jahren arbeite. Ist das nicht verrückt?»
Es spricht für Dich und Deinen Arbeitgeber. Was macht für Dich die Faszination Deines Berufs aus?
(Denkt nach) «Ganz einfach: Ich liebe Makeup in allen Varianten!» (Lacht)
Hast Du ein Lieblingsprodukt?
«Mein erstes Produkt, das ich mitentwickelt habe, war eine Foundation, darum ist das mein Favorit. Die erste Liebe vergisst man nie, oder?»
Da hast Du recht! Beschäftigst Du Dich auch privat Makeup?
«Absolut. Wenn ich etwa in der U-Bahn unterwegs bin, stelle ich mir immer vor, wie ich die Menschen verschönern könnte mit Makeup. Meist braucht es nämlich gar nicht so viel, sondern ganz einfach die richtigen Produkte.»
Kannst Du das etwas genauer erklären?
«Ein sehr gutes Beispiel ist etwa die neue Clinique Even Better Pop Lip Colour Foundation, welche den Teint besonders schmeichelhaft betont – sofern man die passende Nuance wählt.»
Und wie findet man die?
«Gut, dass Du fragst, ich wollte Dir sowieso davon erzählen (lacht)!
Um die optimale Kombination aus Foundation und Lippenfarbe zu bestimmen, haben wir nämlich mit den Mathematikern im Team einen absolut einzigartigen Algorithmus entwickelt, welcher auf den goldenen Schnitt zurück geht. Das Ergebnis ist eine Formel zur Definition der besten Farben für das Gesicht und die Lippen. Zur Auswahl stehen je drei verschiedene Lippen-Dress-Codes – natürlich, lässig oder glamourös –, die unterschiedlich intensiv sind, aber immer genau zur eigenen Haut passen.»
Darauf muss man erst einmal kommen. War das Deine Idee?
«Die Vision dafür hatte ich schon lange, aber ausgelöst wurde das Projekt durch den andauernden Hype um Nude-Töne. Vom Marketing her kam die Idee, unser riesiges Know-How in Bezug auf personalisierte Foundations zur Erweiterung des Sortiments um Nude-Neuheiten zu nutzen und so führte eines zum anderen.»
Seid Ihr immer so schnell bei der Entwicklung neuer Produkte?
«Das kommt darauf an. Da wir bei Clinique alles ganz genau testen lassen – nicht nur von mir im Büro (lacht), sondern auch in diversen Labors – kann es bis zu vier Jahren dauern von der Idee zur Lancierung.
Kommt dazu, dass wir nicht immer wissen, wohin die Reise uns führt.
Auch bei der Clinique Even Better Pop Lip Colour Foundation ging es ja zunächst einfach um die Entwicklung von neuen Lippenstiften und erst im Verlauf dieses Prozesses entstand die neue Methode zur Farbbestimmung. Ich selbst mag diese Dynamik wirklich gerne, selbst wenn dabei auch immer wieder Rückschläge dazu gehören. Schliesslich lernen wir daraus genau so viel wie von unseren Erfolgen.»
Das ist so wahr! Verrätst Du uns zum Abschluss, worauf wir uns als nächstes freuen dürfen bei Clinique?
«Noch ist nichts spruchreif, aber Dir sage ich es trotzdem: Die nächste grosse Makeup-Neuheit bei Clinique ist ein Mascara, welcher die Beauty-Welt garantiert zum Staunen bringen wird.
Du kannst Dich jetzt schon freuen!»
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