Trends, das weisst Du als regelmässiger Gast hier schon lange, habe ich normalerweise frühestens dann auf dem Schirm, wenn sie schon fast wieder vorbei sind. Insofern ist es nicht erstaunlich, dass ich den Hype um Overnight Oats erst einmal verpasst habe. Oder noch besser: Verschlafen, wobei das durchaus wörtlich zu verstehen ist, da ich als Frühstücksmuffel normalerweise erst gegen Mittag meine erste feste Mahlzeit einnehme.

Am Abend hingegen darf es gerne etwas reichhaltiger sein und hier kommt ein relativ neuer Food-Trend ins Spiel, den ich – man glaubt es kaum! – schon liebte, bevor es einer war: Breakfast for Dinner aka Brinner.

In Berlin (hier findest Du ganz viele Tipps für diese grossartige Stadt), wo wir während den frühen Nullerjahren wohnten, ist das «Frühstücken» nämlich eine Art kulinarischer Volkssport und entsprechend gab es damals schon zahlreiche Lokale, in denen bis in die tiefen Abendstunden verschiedene Frühstücksvarianten serviert wurden: Ein Angebot, für das wir vor allem nach ausgedehnten Streifzügen durch die Bar-Szene sehr dankbar waren, wenn Du weisst, was ich meine (Kater-Frühstück um 17h…).

Mittlerweile hat mein Nachtleben ungefähr den gleichen Coolness-Faktor wie eine zu weich gekochte Aubergine (sorry, auf die schnell fiel mir kein besserer Vergleich ein), aber die Liebe zum Frühstücken am Abend ist unverändert.

Als mir dann unlängst grad von mehreren Seiten die Erweiterung meines Speiseplans um gesunde Kohlenhydrate sowie viel Protein ans Herz gelegt wurde, dauerte es nicht mehr lange, bis ich die Overnight-Oats als Zusatz beim Brinner für mich entdeckte und zur Rezepte-Tüftlerin wurde.

Passend dazu gibt es an dieser Stelle mein persönliches Overnight-Rezept mit einer Extra-Portion Protein…

• für das es null Talent braucht (versprochen!)

• richtig fein schmeckt (auch hier: versprochen!)

• sich beliebig variieren lässt (der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt)

• schnell zubereitet ist

… und ausserdem viele Schönmacher enthält.

Ich wünsche Dir jetzt schon guten Appetit, Darling – wann auch immer Du die Overnight Oats geniesst!

High Protein Overnight Oats

Zutaten für eine Portion

3 EL Haferflocken

1 EL Proteinpulver (mein Favorit ist das Sonnenblumenpulver aus dem Shop von Mrs Flury)

1 TL Pflanzensamen (inspiriert vom famosen Buch «The gut chronicles» der grossartigen Ernährungsexpertin Sandra Mikhail habe ich mir eine Mischung aus Chiasamen, Hanfsamen, Leinsamen und Flohsamenschalen gemacht für mehr Abwechslung auf dem Teller)

200ml Milch nach Wahl (funktioniert auch mit Wasser)

3 EL Joghurt (ich bevorzuge eine pflanzliche Alternative, etwa auf Soja- oder Kokosbasis)

Beeren, Früchte und wer mag auch Nüsse als Topping

Optional:

1 EL Schokodrops als Topping (hier: zuckerfreie Schokodrops aus dem Shop von Mrs Flury)

1 TL Ahornsiurp oder andere Süssmittel (ich nehme Steviapulver) für etwas mehr Süsse

Zubereitung

Haferflocken, Proteinpulver, Pflanzensamen, Flüssigkeit und allenfalls Süssmittel in ein Glas oder einer kleinen Schüssel geben. Alles gut vermengen, bis sich eine kompakte Masse gebildet hat.

Die Mischung über Nacht oder mindestens während vier bis fünf Stunden ziehen lassen.

Joghurt darüber schichten, anschliessend die Früchte sowie Nüsse dazugeben.

High Protein Overnight Oats: Varianten

Bei akutem Schoggi-Glüschtli gebe ich noch einen TL Kakaopulver in die Grundmasse, im Winter kommt oft noch eine Prise Zimt dazu und wenn der Hunger sehr gross ist, erweitere ich die Overnight Oats noch um einen grosszügigen Klacks Mandelmus oder Peanutbutter.

Falls Du wie ich beim Brinner sehr beherzt zugreifst, kannst Du diese Mahlzeit gut ergänzen mit weiteren Rezepten, auf die ich schwöre wie zum Beispiel das vegane Shakshuka, die Beeren-Muffins, den zuckerfreien Schoggi-Aufstrich oder die Erbsen-Guacamole.

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