Lange ist es her, als die Entscheidung beim Kauf von Sonnenschutzmitteln in erster Linie vom Lichtschutzfaktor und allenfalls noch vom Geruch abhing, wobei auch hier meist eine beschränkte Auswahl an Optionen zur Verfügung stand (Kokosnuss, Vanille, exotische Blüten). 

Heute hingegen führt der Blick auf die Etikette eines Sonnenschutzmittels schnell mal zu akuter Ratlosigkeit. Wegen den vielen Schlagworten darauf, die bei den meisten zur Frage führen:

Was bedeuten die verschiedenen Hinweise auf den Sonnentuben eigentlich ganz genau?

Um Licht ins Dunkle zu bringen, hat sonrisa recherchiert für Dich. Unter anderem am Pool, denn schliesslich muss ich ja wissen, wovon die Rede ist…

PS: Und wenn Du noch mehr wissen möchtest zum Thema, dann lies doch hier den Blogpost über Haltbarkeit von Sonnenschutz, meine Tipps zur Verlängerung der Bräune und die Auflistung der besten Neuheiten dieses Jahres.

Im grossen Sonnenschutz-Glossar auf sonrisa werden die wichtigsten Begriffe einfach erklärt.

Lichtschutzfaktor

Der Lichtschutzfaktor – kurz LSF oder SPF (die englische Abkürzung für Sun Protection Factor) – gibt an, um wie viel länger man in der Sonne bleiben kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Gemäss Experten beträgt diese so genannte Eigenschutzzeit der Haut in Europa durchschnittlich zwischen fünf und 15 Minuten. 

Beträgt die Eigenschutzzeit also zum Beispiel zehn Minuten, kann man mit LSF 20 theoretisch während 200 Minuten in der Sonne bleiben, ohne sich zu verbrennen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte – also alle! – erneuert aber trotzdem regelmässig und grosszügig alle zwei Stunden den Sonnenschutz. 

Wichtig: Der LSF bezieht sich immer nur auf die UVB-Strahlen, nicht aber auf UVA-Strahlen, welche uns alt aussehen und krank machen können. 

Breitbandfilter 

Um eine ausreichende Schutzwirkung zu erzielen, wird in Sonnenschutzmitteln oft eine Kombination mehrerer UV-Filter eingesetzt, wobei der UVA-Schutz mindestens ein Drittel des Lichtschutzfaktors betragen sollte. Produkte mit solchen Breitbandfiltern erkennt man am kreisförmigen UVA-Symbol. 

 Bio

Grundsätzlich dürfen bei zertifizierter Naturkosmetik nur mineralische UV-Filter eingesetzt werden. Da es verschiedene Siegel für Naturkosmetik gibt, ist der Anteil an natürlichen Wirkstoffen in Bio-Qualität aber unterschiedlich hoch. 

Mineralisch

Mineralische UV-Filter wirken rein physikalisch, indem die darin enthaltenen Partikel von Titaniumoxid oder Zinkoxid eine reflektierende Schicht auf der Haut bilden und auf diese Weise die Sonnenstrahlen wie ein Spiegel zurückwerfen. 

  • Vorteile: Mineralische Filter sind hautverträglich (und darum ideal für Kinder), bieten sofortigen Schutz und gelten als umweltfreundlich. 
  • Nachteile: Mineralische Filter können einen wissen Film auf der Haut hinterlassen, lassen sich nicht so gut verteilen, werden häufig im Wasser abgewaschen und enthalten zum Teil Nanopartikel.

Chemisch

Wie der Name bereits vorwegnimmt, handelt es sich bei chemischen UV-Filtern um chemische Substanzen, welche in die Haut eindringen, wo sie schädliche UV-Strahlen des Sonnenlichts aufnehmen und anschliessend in Wärme umwandeln. Bis diese Filter ihre volle Wirksamkeit enthalten, dauert es zwischen 20 und 30 Minuten. 

  • Vorteile: Chemische Filter ziehen schnell ein, lassen sich rasch verteilen und sind oft wasserfest. 
  • Nachteile: Chemische Filter können Allergien auslösen, haben eine relativ lange Einwirkzeit und stehen im Verdacht, hormonell zu wirken.

Nanopartikel

Sie sind winzig klein und gelten als beliebtes Mittel gegen den oben erwähnten Weiss-Effekt bei mineralischen UV-Filtern: Mineralische Partikel auf Nanogrösse, auch bekannt als Nanopartikel. 

Weil es sich dabei um einen umstrittenen Stoff handelt, sind Kosmetikhersteller in Europa seit 2013 dazu verpflichtet, Nanopartikel in Beauty-Produkten als solche zu kennzeichnen. Titandioxid zum Beispiel wird dann als «Titanium Dioxide (nano)» aufgeführt. 

Korallenfreundlich

Bereits vor über zehn Jahren, so heisst es, haben italienische Meeresbiologen im Auftrag der EU-Komission festgestellt, dass gewisse Wirkstoffe in Sonnenschutzmittel zur Zerstörung von Korallen führen können. Immer mehr Kosmetikfirmen verzichten bei der Formulierung von Sonnenschutzprodukten darum auf die als besonders schädlich geltenden Chemikalien Octinoxat, Oxybenzon sowie Octocrylene. Weil es bisher aber kein einheitliches Label für korallenfreundliche Produkte gibt, sollte man unbedingt die Liste der Inhaltsstoffe kontrollieren. 

Nicht-komedogen

Unter dem Begriff «komedogen» versteht die Fachwelt bestimmte Stoffe, welche die Poren verstopfen können. Um Pickel oder Mitesser zu vermeiden, sollten Menschen mit tendenziell eher unreiner Haut beim Sonnenschutz darum zu Produkten mit dem Aufdruck «nicht-komedogen» greifen. 

Nicht-fettend

Fettfreier Sonnenschutz enthält keine Öle und ist damit nach allgemeiner Lehrmeinung die beste Wahl bei fettiger, zu Unreinheiten neigender Haut.  Neben Wirkstoffen wie Kokosnussöl oder Kakaobutter sollten aber auch Produkte mit Silikonen vermieden werden, da sich diese wie ein feiner Film auf die Haut legen und ebenfalls die Poren verstopfen können.  

Für Allergiker

Rötungen, Juckreiz, Bläschen oder sogar kleine Pickel sind typische Anzeichen einer Sonnenallergie. Betroffene sollten darum Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor – 50+ ist ideal – und besonders starkem UV-A-Filter verwenden. Ausserdem ratsam in solchen Fällen ist der Verzicht auf Produkte mit irritierenden Duft- und Konservierungsstoffen. 

Wasserfest

Anbieter von Sonnenschutzmitteln dürfen das Produkt als «wasserfest» bezeichnen, wenn es nach zwei Mal 20 Minuten Baden noch die Hälfte des ursprünglich gemessenen Schutzes bietet.

Trotzdem sollte man sich nach jeder Erfrischung im Pool, unter der Dusche oder im Meer erneut eincremen, weil sich der ausgelobte Schutz eines Produkts nicht nur durch den Kontakt mit Wasser, sondern auch durch Schweiss und Reibung beim Trocken rubbeln mit dem Badetuch verringert. 

Im grossen Sonnenschutz-Glossar auf sonrisa werden die wichtigsten Begriffe einfach erklärt.