Künstliche Haut aus dem Labor: Darum ist die neuste Tech-Innovation von Chanel eine Weltpremiere mit viel Potential
Ganz klein finden sie die meisten niedlich und manche helfen der Natur sogar mit Makeup auf die Sprünge. Ab einer gewissen Grösse hingegen haben Pigmentflecken bei vielen Menschen einen ähnlich tiefen Beliebtheitswert wie, sagen wir mal: Parkbussen oder Zahnsteinentfernung.
Der Grund für dieses daraus resultierenden Bedürfnisses nach einem ebenmässigen Hautbild liegt gemäss Expert:innen daran, dass mehr oder weniger ausgeprägte Verfärbungen der Haut neben Falten sowie fehlender Spannkraft zur Kategorie «Altersmarker» gehören, wie die Profis von Chanel erklären: «Jüngste Studien haben gezeigt, dass braune oder dunkle Flecken im Gesicht eines Menschen das wahrgenommene Alter im Durchschnitt um 3,7 Jahre erhöhen.»
Ziemlich krass, oder?
Insofern ist es für mich nicht weiter erstaunlich, dass sich die Beauty-Brands intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen, zumal es sich hier um einen lohnenden Markt handelt, für den bis 2028 ein globales Wachstum von knapp sechs Prozent vorausgesagt wird.
Um aber passende Produkte zur Vorbeugung, Milderung oder sogar Beseitigung von Pigmenten entwickeln zu können, braucht es gemäss Chanel erst einmal geeignete biologische Träger für entsprechende Experimente. Die Forschungsabteilung von Chanel hat sich darum dem französischen Biotechnologieunternehmen LabSkin Creations zusammengeschlossen, welches sich auf Skin Engineering spezialisiert hat. Gemeinsam ist es den beiden Firmen mit Hilfe von so genanannten 3D-Bioprinting-Techniken gelungen, die menschliche Haut zu rekonstruieren.
«Durch diese noch nie dagewesenen und unglaublich hochtechnisierten Hautmodelle können wir nun die dreidimensionale Architektur unserer Haut in einem 3D-Modell sowie die morphologische Komplexität dunkler Flecken nachbilden», heisst es dazu von Chanel über diese Innovation, die im vergangenen Jahr der Fachwelt präsentiert und als Weltpremiere gefeiert wurde.
«Mit diesem exklusiven Modell aus menschlichen Zellen in ihrer Mikroumgebung ist es möglich, die biologischen Mechanismen zu erforschen und besser zu verstehen, die mit Hautpigmentunregelmässigkeiten verbunden sind. Ausserdem kann Chanel so die Wirksamkeit von präventiven und korrigierenden Wirkstoffen bewerten, um die leistungsfähigsten auszuwählen. Das ermöglicht auch revolutionäre Anwendungen über Kosmetik hinaus», sagt das Chanel-Team zu dieser Innovation im Dienste der Schönheit, die langfristig vermutlich auch den Grundstein legt für medizinische Lösungsansätze von gesundheitlichen Problemen durch Hautveränderungen.
Bravo!
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