#whomademyclothes
Als am 24. April 2013 beim Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch über 1’100 Menschen starben und mehr als 2’200 Personen verletzt wurden, war die globale Anteilnahme am Schicksal der Betroffenen riesig. So lange jedenfalls, bis die nächste Schlagzeile das Unglück aus dem allgemeinen Bewusstsein verdrängte und es für die meisten von uns plötzlich kein Thema mehr war, unter welchen oftmals grauenhaften Verhältnissen ein grosser Teil unserer Kleidungsstücke produziert wird.
Eine, die nach der Katastrophe nicht einfach zum Tagesgeschäft übergehen konnte oder besser: wollte, war die Designerin Carry Somers. Bekannt geworden als Pionierin der Fair-Trade-Bewegung rief die Engländerin zusammen mit einem internationalen Koordinationsteams aus Journalisten, Designern, Akademikern und Aktivisten den so genannten Fashion Revolution Day ins Leben. Ziel dieser Bewegung war und ist es, mit Hilfe der Konsumenten mehr Transparenz über die Produktionsbedingungen in der Textilbranche zu schaffen. Ohne Mahnfinger, sondern ganz einfach mit einer schlichten Frage: «Who made my clothes», also «wer hat meine Kleider gemacht».
Die Mehrheit der Händler, sagen die Organisatoren des Fashion Revolution Days, haben aufgrund der komplexen Lieferketten nämlich gar keine Ahnung von den Arbeitsverhältnissen jener Menschen, die ihre Kleidung nähen. Sei das aus Desinteresse oder weil es kaum möglich ist, jeden Schritt nach zu verfolgen – die Meinungen darüber gehen auseinander. Was aber niemand bestreitet: Dass alle Firmen grossen Wert auf die Meinung der Kundschaft legen. Als Konsumenten haben wir gemäss den Begründern des Fashion Revolution Days entsprechend viel Macht – sofern wir uns entschliessen, sie zu nutzen, indem wir uns informieren, wer unsere Kleider gemacht hat.
Um gute Alternativen aufzuzeigen von Firmen, die auf diese Fragen eine Antwort haben, fand am vergangenen Samstag im Rahmen des Fashion Revolution Days in Zürich ein Fair Fashion Market satt mit über 20 nachhaltigen Marken und Shops, dem ein gemütlicher Blogger-Brunch – unter anderem mit charming Anina von blossik.com und Nadja Damaso von eatbetternotless.com voranging, bei dem ich folgendes gelernt habe:
Lecker!
War das gut: Offeriert wurde das üppige Frühstücks-Buffet vom Online-Hofladen farmy.ch, der frische Bio-Produkte vom Hof innert 12 Stunden direkt vor die Tür liefert und mich sowohl durch die Qualität der Lebensmittel als auch durch das riesige Sortiment derart beeindruckt hat, dass ich in Zukunft einen grossen Teil unseres Wocheneinkaufs per Klick machen werde.
Lecker, grad nochmals!
Handgemacht. Vegan. Keine Milchprodukte. Keine Sojaprodukte. Glutunfrei. Ohne Zuckerzusatz. Roh.
Hinter all diesen Labels, die für mich nach einem spassbefreiten Snack tönen, wie ihn übervorsorgliche Mütter gerne ihrem Nachwuchs in den Schulsack packen, verbirgt sich in Tat und Wahrheit ein köstlicher Schoggi-Riegel.
Man könnte sogar sagen: Einer der besten, den ich je gegessen habe. Und glaub mir, Spätzli, ich habe in meinem Leben schon viel Schoggi genascht. Sehr viel sogar. Egal, ob mit oder ohne Zucker, Milch, Gluten, Soja und was sonst grad auf der No-Go-Liste der Gesundheitspäpste steht.
Denn süsse Sünden, das ist meine Regel, müssen mir schmecken. So wie der crèmig-reichhaltig-zarte Schoggi-Riegel mit Feigen und Orangen von Pana Choccolate, der in meiner Goodie-Bag lag (wenn auch nicht sehr lange, *hüstel*) und den ich bei yumraw.ch nachbestellen werde, sobald diese Geschmacksrichtung dort erhältlich ist. Weil das lecker Stückchen, siehe oben, nicht sehr lange überlebt hat…
Ernstes Thema, hoher Spassfaktor
Nach einem Rundgang über den Fair Fashion Market wurde schnell klar, dass ethische Mode nicht nur wichtig ist, sondern vor allem auch richtig gut aussehen kann. Besonders angetan hat es mir der schwarze Jumpsuit in Bio-Qualität des Zürcher Labels Junglefolk aus dem Atelier der reizenden Pauline, die mir das gute Stück für ein spontanes Foto-Shooting mit der reizenden Jolie Zocchi (von der alle die Bilder in diesem Blogpost stammen) ausgeliehen hat. Damit ich Dir an dieser Stelle zeigen kann, dass Fair Fashion ein grosses Spässli-Potential hat, ohne dass dafür jemand leiden musste. (Ausser vielleicht ein besonders mode-affiner Betrachter dieses Bildes, der sich fragt, warum diese Söckchen so unschön aus den Vintage-Boots von Isabel Marant herausblitzen…)
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