#sonrisaenroute: the Palm Springs edition 2017
Zu grau, zu nass, zu kalt, zu fest Winter?
Dann komm doch einfach mit mir auf eine virtuelle Tour in die Sonne.
Nach Palm Springs um genau zu sein, wo es im Durchschnitt gerade mal zwei Tage pro Jahr regnet und wo der Liebste und ich während unserer Reise durch Kalifornien im vergangenen November – immer bei angenehm sommerlichen Temperaturen – unterwegs waren. Meist mit einem seligen Lächeln, weil wir in der berühmten Wüstenstadt so viele Spässlis entdeckt haben.
Eine Auswahl unserer persönlichen Feel-Good-Favoriten aus Palm Springs schaffte es in die heutige Ausgabe der Rubrik #sonrisaenroute geschafft, die hoffentlich auch Deine Glückshormone zum Tanzen bringen: Jetzt, beim angucken und vielleicht auch später mal, wenn Du dort in der Ecke unterwegs bist.
The Modern Tour
Sobald Frank Sinatra die Flagge mit dem Jack-Daniel’s Logo hisste, wussten alle in der Umgebung: Heute steigt eine grosse Party im Ferienhaus der Hollywood-Legende. Und die konnte schon mal, sagen wir: etwas ausschweifend enden. Wie an jenem Abend, als Frank Sinatras damalige Frau Ava Gardner ihn mit einer Flasche bewarf. Vermutlich wegen einer seiner Affären, obwohl sie selbst auch kein Kind von Traurigkeit war, wie man munkelt. Was davon stimmt, ist ungeklärt, aber dafür ist der Riss im Waschbecken des Bungalows, wo die Flasche schliesslich zerschellte, immer noch zu sehen.
Solche und andere Geschichten gibt es zu hören während The Modern Tour durch den Promi-Hotspot Palm Springs mit Autor und Touristenführer Michael Stern, der nicht nur wahnsinnig viel von Architektur, sondern eben auch von der Wüstenstadt weiss.
So erzählte er uns unter anderem, warum Palm Springs nicht nur damals, sondern auch heute bei den Stars aus der Filmindustrie so beliebt ist: „Schauspieler dürfen sich währen Dreharbeiten nicht zu weit vom Set entfernen, früher war sogar eine Distanz von rund 193km vertraglich festgelegt.“ Da Palm Springs gerade mal 180 Kilometer von Los Angeles entfernt ist, wo bekanntlich viele Filme aufgenommen werden, entwickelte sich die Wüstenstadt bald mal zum zweiten Daheim für viele Promis. Nicht zuletzt, weil früher in Palm Springs überdies ein striktes Verbot für Paparazzi bestand, so dass sich die Stars keine Sorgen machen mussten über peinliche Bilder ihrer Ausschweifungen.
Abgesehen von den unzähligen Fun Facts über Palm Springs gibt es auf The Modern Tour vor allem viel Architektur zu sehen. Aus gutem Grund, denn im Grossraum Greater Palm Springs befindet sich nach Aussagen von Mister Stern die weltweit grösste Siedlung für Häuser im angesagten Mid-Century Style, darunter auch jene des Schweizer Architekten Albert Frey (1903 – 1998), der sich in den Bergen von Palm Springs niedergelassen hatte – mit Blick auf die Stadt, wo einst Frank Sinatra in seinem Ferienhaus regelmässig die Flagge hisste, um eine seiner legendären Poolparties anzukünden.
Mein Tipp
Das Haus von Albert Frey ist absolut sehenswert und darum die zusätzlichen 50 Dollar für das «Upgrade» der Modern Tour (für 150 Dollar) wert. Vor allem, wenn man einen Architekten in der Familie hat, der beim Rundgang durch das berühmte Heim des Schweizers vor sich hin strahlt wie eine Glühbirne.
Uptown Designer District
Liebhaber von Gebäuden im Mid-Century Modern-Style, aber auch trendbewusste Hippster kommen beim Einkaufsbummel durch den angesagten Uptown Designer District gleichermassen auf ihre Kosten: Erstere wegen der Architektur und letztere wegen den zahlreichen Galerien, Ateliers, Kaffees, Vintage-Geschäften sowie anderen Geschäften mit Instagram-tauglichen Objekten darin.
Meine Tipps
Im Antiquitäten- und Vintage-Shop Gypsylands gibt es tolle Secondhand-Mode, bei Just Fabulous findet man mehr oder minder originelle Mitbringsel und bei Koffi serviert das freundliche Team den besten Kaffee der Stadt.
Avalon Hotel
Bei allem Aktivismus sollte eines nicht zu kurz kommen in Palm Springs: Entspannen am Pool. Zum Beispiel im legendären Hotel Avalon, das mit knapp 70 Zimmern und drei Pools sowie einer hübsch verwinkelten Gartenanlage wie gemacht ist für eine kleine Auszeit vom hektischen Alltag.
Kein Wunder, zählten schon Clark Gable und Teddy Roosevelt zu den Stammgästen dieses kultigen Hotels, in dem sich heute Stars wie Sarah Jessica Parker, Daniel Craig oder die Red Hot Chilli Peppers mit ihren Liebsten zurückziehen, wenn sie genug haben vom Trubel in Hollywood.
Und auch wir fühlten uns sehr wohl dort, obwohl – oder vielleicht gerade weil – wir keine Stars getroffen haben. Dafür machte ich am Pool die Bekanntschaft der netten Nicole aus Los Angeles, die mir ein tolles Restaurant empfahl, wie Du gleich sehen wirst.
Mein Tipp
Deutlich günstiger – wenn auch immer noch kein Schnäppchen – wird es, wenn man sich nicht am Wochenende, sondern unter der Woche im Hotel Avalon einquartiert.
Melvyn’s
Gerade mal ein paar Häuser vom Hotel Avalon entfernt befindet sich das Ingleside Inn, zu dem das Restaurant Melvyn’s gehört, in dem bereits Frank Sinatra gerne mal ein Steak verputzte.
Sehr viel, so schätze ich, hat sich seither nicht verändert in diesem auf beste Weise altmodischen Restaurant, in welchem die Kellner im Frack servieren und an den Wänden unzählige, zum Teil ziemlich vergilbte Bilder mit berühmten Gäste hängen.
Durchaus zeitgenössisch und vor allem: sehr gut hingegen ist das Essen im Melvyn’s, das vor allem für Menschen mit einem Flair für die klassische amerikanische Küche ein Must ist.
Mein Tipp
Unbedingt Platz lassen für den Schokoladenkuchen zum Dessert.
Indian Canyons
Dank des Hinweises eines guten Freundes – merci, Fabian! – haben wir die unglaublich idyllischen Indian Canyons direkt am Rande der Stadt auf dem Gebiet der Agua Caliente Reservation entdeckt: Eines der schönsten Ausflugsziele, wie ich finde, weil man sich in den drei von vielen Palmen bewachsenen Tälern wie in einem verwunschen Paradies fühlt, das sich praktischerweise auf gut präparierten Wanderwegen ganz gemütlich erkunden lässt.
Mein Tipp
Der Rundgang im Andreas Canyon dauert eine knappe Stunde und ist darum auch bei warmen Temperaturen gut machbar, zumal ein grosser Teil der Strecke unter den Bäumen hindurch führt.
Palm Springs Aerial Tramways
Knapp zehn Minuten dauert die Fahrt mit der Palm Springs Aearial Tramway von der Talstation bis zur in rund 2’500 Metern Höhe gelegene Bergstation. Unterwegs, und das ist der Clou, gondelt man durch fünf Klimazonen, weswegen dieser Ausflug auch oft mit einer Fahrt von Mexiko nach Alaska verglichen wird.
Uns hat es dieses Mal nicht auf den Gipfel gereiht, von wo aus man eine grossartige Aussicht auf das ganze Coachella-Tal und die umliegenden Berge geniesst. Woran ich mich aber immer noch sehr gut erinnere, ist der krasse Temperaturunterschied vom Tal zur Bergspitze. Darum:
Mein Tipp
Unbedingt einen warmen Pullover einpacken sowie gute Schuhe montieren. Sonst kann es passieren, dass Du Dich mitten in der Wüste plötzlich so fühlst wie an einem grauen Wintertag in der Schweiz, dem wir ja eigentlich mit diesem virtuellen Ausflug nach Palm Springs entkommen möchten.
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