… erklärt Dir hier Buchautorin und Blogger-Kollegin Franziska Schmid vom famosen Blog «Veggie Love», mit der ich unlängst für einen Artikel von «Schweiz am Wochenende» zum Thema «vegane Kosmetik» ein spannendes Interview führen durfte, das ich Dir auf keinen Fall vorenthalten möchte.

 

die vegane Buchautorin und Bloggerin von Veggie Love Franziska Schmid erklärt Dir alles, was Du über vegane Kosmetik wissen musst.
Bild: Grit Siwonia

 

die vegane Buchautorin und Bloggerin von Veggie Love Franziska Schmid erklärt Dir alles, was Du über vegane Kosmetik wissen musst.
Bild: Grit Siwonia

 

 

Hast Du von Anfang an nicht nur Deine Ernährung, sondern auch die Kosmetika auf vegan umgestellt oder passierte das Schritt für Schritt?

Eine Veränderung der Gewohnheiten hat bei mir – wie bei vielen anderen übrigens auch – in der Küche begonnen. Zuvor hatte ich schon sehr viele Jahre lang vegetarisch ernährt, deshalb fiel die Umstellung bei der Ernährung gar nicht so groß aus.

Danach ging die Umstellung bei mir rasch im Badezimmer und Kleiderschrank weiter. Naturkosmetik hat bei mir schon immer eine große Rolle gespielt, groß geworden bin ich mit den klassischen Pionieren wie Weleda, Dr. Hauschka und Primavera. Jede Menge Naturkosmetik hatte ich daher immer im Bad stehen, damals allerdings auch viele konventionelle Marken, vor allem beim Make-up. Durch die vegane Lebensweise habe ich mich noch intensiver mit Inhaltsstoffen beschäftigt.

 

Was waren Deine Erkenntnisse?

In vielen Produkten stecken Stoffe, die unserer Gesundheit schaden können – die möchte ich genauso wenig auf meiner Haut haben wie zum Beispiel Stoffe von (toten) Tieren.

Was ich zuvor schon bei Lebensmitteln ausgiebig machte, habe ich in der Folge aufs Kosmetikprodukte übertragen: ausführlich die Etiketten lesen und die Inhaltsstoffe prüfen.

Bei den vorhandenen Naturkosmetikprodukten habe ich gecheckt, ob sie vegan sind und dann entweder weiterhin gekauft oder ersetzt. Heute steht bei mir fast nur noch vegane Naturkosmetik im Bad.

 

Das heisst Du verwendest nicht zu 100 Prozent Naturkosmetik?

Ganz selten landen bei der dekorativer Kosmetik landen auch mal vegane Makeup-Produkte im Einkaufskörbchen, die «nur» naturnah aber zumindest ohne schädliche Inhaltsstoffe sind. Die großen Marken von früher, in denen tonnenweise Chemie steckt und die zudem weiterhin Tierversuche durchführen, kommen mir nicht mehr ins Haus. Heutzutage sollten Tierversuche ohnehin schon längst der Vergangenheit angehören.

 

Wo liegt denn eigentlich der Unterschied zwischen veganer Kosmetik und Naturkosmetik?

Es gibt immer noch viel Verwirrung und dazu bekomme ich oft Fragen. Tatsächlich ist vegane Kosmetik nicht gleich Naturkosmetik und Naturkosmetik ist umgekehrt nicht automatisch vegan.

Naturkosmetikzertifikate wie Natrue oder Ecocert untersagen nämlich Tierversuche und die Verwendung von Inhaltsstoffen, die von toten Tieren stammen (außer Karmin). Nicht vegane Stoffe vom Tier, die aber auch in der Naturkosmetik zum Einsatz kommen sind Bienenwachs, Propolis, Honig, Seide, Laktose und Karmin.

 

Müssen Veganer bei der Kosmetik Kompromisse eingehen?

Ganz klare Antwort: nein.

In den letzten Jahren hat sich in der Naturkosmetik sehr viel getan. Nach meinem ersten roten Lippenstift musste ich damals eine Weile suchen, inzwischen fallen mir auf Anhieb zwei Marken ein, die tolle und gut pigmentierte Lippenstifte machen. Das sind zum Beispiel Axiology aus den USA und Nui aus Berlin. Auch Mascara und ein gutes Make-up war lange eine Herausforderung, inzwischen gibt es auch hier eine große Auswahl.

 

Welche Entwicklung bei der veganen Kosmetik hast Du beobachten können seit Du auf eine vegane Lebensweise umgestellt hast?

Als ich vor neun Jahren zum ersten Mal die Naturkosmetikmesse Vivaness besucht habe und dort nach veganen Produkten gefragt habe, war ich damit eine Exotin und der Zeit voraus. Inzwischen steht an vielen Ständen das Wort «vegan» ganz groß geschrieben und ist schon fast ein Marketinginstrument geworden.

Die Unternehmen sind durch die vielen Nachfragen von Kunden inzwischen viel mehr auf Zack und viele neue Marken, die auf den Markt gebracht werden, sind von Anfang an komplett vegan. Viele Produkte tragen auch – und das erspart das Lesen der Liste mit Inhaltsstoffen – die Veganblume.

 

Ist vegane Kosmetik automatisch besser?

Im Fall von veganer Naturkosmetik meiner Meinung nach schon. Wobei natürlich jede Haut anders ist und Kosmetik mit ätherischen Ölen, wie das in der Naturkosmetik oft der Fall ist, nicht jede*r von Anfang an gut verträgt. Das heißt, hier lieber erst mal vorsichtig rantasten und Produkte ausprobieren, in denen keine ätherische Öle stecken. Cattier Paris ist zum Beispiel eine gute Einsteiger- und Umsteigermarke.

 

Kostet vegane Kosmetik mehr als konventionelle Kosmetik?

Wie im konventionellen Bereich gibt es günstigere Marken sowie Luxusprodukte – das Preissegment ist vergleichbar mit dem konventionellen Markt.

 

Von welchem veganen Beauty-Produkt träumst Du noch?

Ich bin wunschlos glücklich und derzeit gibt es nichts, was mir in meinem Badezimmer oder Schminktäschchen fehlt.

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